Zero Unit
Ball zusammengerollt. Dabei nuckelte er an seinem Schlauch wie ein Säugling an der Brust seiner Mutter. Im Laufe seiner Genesung im Haven Oaks Sanatorium war sie bei einigen seiner schlimmen Flashbacks dabei gewesen und hatte von Rainie gelernt, ihn dann um ihrer eigenen Sicherheit willen nicht anzufassen. Wenn man ihn jedoch immer wieder fest mit seinem Namen ansprach, fand er normalerweise einen Weg zurück. Irgendwann. Unter Wasser kam das nur leider nicht infrage. Sie würde also abwarten müssen, bis er von alleine wieder zurückkam.
Währenddessen … würde sie bestimmt nicht einfach im Schrank kauern und warten, gerettet zu werden. Vielleicht sollte sie einfach auf eigene Faust weitersuchen.
Behutsam tastete Rebel die Seitenwände ab, bis sie die Eingangsluke fand. Gottlob ließ sie sich von beiden Seiten öffnen. Sie öffnete die Luke und horchte angestrengt nach draußen. Keinerlei unheimliches Quietschen oder Krächzen zu hören. Auch kein metallisches Schleifen. Wenn überhaupt, hörte sich das Wrack stabiler an als zuvor. Natürlich war das bei dieser Dunkelheit schwer zu sagen. Es gab also nur einen Weg, um das herauszufinden.
Rebel löste die Leine, die sie mit Alex verband, nahm all ihren Mut zusammen und schwamm in den schwarzen Schlund hinein.
13
Als Gregg erwachte, hing der Geruch einer leidenschaftlichen Nacht über dem Bett wie eine nach Pfirsichblüten duftende Brise. Er weckte Erinnerungen an den Sex mit Gina.
War das alles wirklich geschehen? Der lebende Beweis lag nackt in seinen Armen und hielt ihn noch im Schlaf fest umklammert, wie aus Angst, er könnte verschwinden.
Sie hatte gesagt, sie glaube ihm . Eine totale Kehrtwendung. Was mochte Gina dazu bewogen haben, ihre Meinung zu ändern? Wodurch hatte sie ihre Angst abgelegt und war zu ihm zurückgekehrt?
Er wusste es nicht. Aber verdammt, wie froh er darüber war! Nicht nur, weil sie an seine Unschuld glaubte – auch wenn ihm das viel bedeutete – sondern … weil er, obwohl ein Einzelgänger, wirklich gerne mit Gina zusammen war. Er fühlte sich besser, wenn sie bei ihm war. Irgendwie … erfüllt, oder glücklich, oder … angenommen. Das war es. Dass sie ihn trotz seiner vielen Fehler vorbehaltlos so akzeptierte, wie er war. Denn obwohl Gregg wusste, dass seine Arbeit verdienstvoll und notwendig war, weil er die Welt ein wenig besser und sicherer machte, fühlte es sich doch manchmal so an, als würde er allein gegen Windmühlen ankämpfen. Durch Ginas neu gewonnenes Vertrauen war das jetzt anders.
Wenngleich er diesem seltsamen Gefühl noch nicht hundertprozentig über den Weg traute, war es doch zunächst einmal … schön. Er hatte sich danach gesehnt. Mehr, als er sich selbst gegenüber hatte eingestehen wollen.
Außerdem war er noch aus einem weiteren Grund dankbar für ihren Sinneswandel. Er hatte einige wichtige Dinge vor, zu denen er unmöglich eine Frau mitnehmen konnte, die dazu nicht bereit war. So war es viel einfacher. Zum Teufel, vielleicht würde sie ihm sogar helfen.
Gina regte sich und drängte noch näher an ihn heran. »Geh nicht«, murmelte sie an seiner Brust, als wüsste sie, was ihm gerade durch den Kopf ging.
Als sich ihre weichen Kurven an ihn schmiegten, reagierte sein Körper sofort. »Ich gehe nirgendwohin«, versicherte er ihr und biss die Zähne zusammen, weil er sie am liebsten umgedreht und auf der Stelle genommen hätte. Es fiel ihm unglaublich schwer, nicht das zu tun, was ihm natürlich erschien. Nicht in das Muster von früher zurückzufallen – ehe man sie gefoltert und halb tot geprügelt hatte. Damals, als ihr der grobe Sex voller Machtspielchen, der einen wichtigen Teil von Greggs Persönlichkeit ausmachte, noch gefallen hatte.
Doch jetzt wäre es anders. Sie würde ausflippen und dichtmachen. Und zu Recht. Denn er war derjenige, mit dem etwas nicht stimmte; der aufgrund seiner Vergangenheit diesen zwanghaften Drang verspürte, seinen Partner zu dominieren. Es waren seine Bedürfnisse, die nicht normal waren, nicht ihre.
»Schon gut. Du kannst mich haben«, sagte sie, da sie ihn kannte und die Sehnsucht seines Körpers spürte. »Wenn du möchtest.«
»Du weißt, ich will dich, meine süße Kleine. Aber da wir uns endlich wieder verstehen, will ich dich nicht gleich wieder verschrecken.«
Gina hob den Kopf und blickte zu ihm auf. »Ich habe keine Angst vor dir, Gregg. Nicht mehr. Ich weiß, dass du mich nicht umbringen willst. Ich habe mich furchtbar geirrt, was dich angeht. Es
Weitere Kostenlose Bücher