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Zerrissen - Thriller

Zerrissen - Thriller

Titel: Zerrissen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Schauer
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das ihrer Familie. Doch dann kam der Anruf von Charlotte an diesem lauen Abend im Sommer. An ein em Abend, der nicht schöner hätte sein können. Als er mit überhöhter Geschwindigkeit nach Hause fuhr , dac hte er noch, dass Niklas sicher bald wieder zuhause sein w ürde. Dass er die Zeit vergessen hatte, doch eigen tlich war es ihm tief im Inneren schon be wusst, dass er ihn nicht wieder sehen würde – nie wieder.
     
    *
     
    Isabella und Dirk waren auf dem Weg zu Valerie Adler, die in Mannheim wohnte.
    „ Was denkst du wegen des Unfalls? “
    Dirk musterte sie.
    „Ich weiß es nicht. Sieht aus, als wäre es ein normaler Unfall gewesen. Aber wer weiß, vielleicht steckt auch mehr dahinter. Es ist jedenfalls komisch, dass er nach dem Unfall seinen Namen geändert hat und sein altes Leben hinter sich gelassen hat. Findest du nicht?“
    „Manchen Menschen hilft das vielleicht. Ich meine, mit der Trauer besser umgehen zu können.“
    „Ich denke, er ist schuld an dem Unfall.“
    „Da ziehst du aber ziemlich voreilige Schlüsse. Du weißt nicht, ob dieser Raoul Richter irgendetwas mit der Sache zu tun hat. Könnte auch sein, dass sie die Verrückte ist.“
    Isabella dachte über die Worte nach. Klar, es könnte sein. Was wusste sie schon von Charlotte Stuart? Eigentlich so gut wie nichts. Sie war verurteilt worden, hatte eine Affäre mit diesem Mann und gab ihm selbst ein Alibi. Vielleicht täuschte sie sich gewaltig, doch das wollte sie nicht glauben. Charlotte war ihr vom ersten Moment an sympathisch gewesen. Sie musste mal eine wunderschöne Frau gewesen sein, bevor dieses schreckliche Ereignis sie in die absolute Dunkelheit geschickt hatte. Sie fühlte sich von dieser geheimnisvollen Frau angezogen, das konnte sie nicht leugnen. Schnell verscheuchte sie diesen Gedanken wieder. Sie musste sich auf Valerie Adler konzentrieren. Wie sollte s ie vorgehen? Direkt mit der Tür ins Haus zu fallen, könnte sie erschrecken. Sie hat ihr Leben verloren, ihre drei Kinder, ihren Mann. Was musste in dieser Frau vorgehen? Sie trat aufs Gaspedal und bemerkte die kritischen Blicke von Dirk, beachtete ihn aber nicht.
     
    *
     
    Wir schliefen miteinander. N un lag er neben mir und schlief seelenruhig. Als wäre nie etwas geschehen. Als hätte er mich nicht entführt und zusammengeschlagen. Als hätte er mir nicht den liebsten Menschen genommen , den ich hatte. Er drehte sich um und legte seine Hand über meinen nackten Bauch. Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper, spürte , wie ich nervös wurde. Er hatte mich gefragt , ob ich es auch wollte , und ich w usste, dass ich Ja sagen musste, was ich dann auch tat . Er küsste mich auf den Mund und ich ließ alles über mich ergehen. Es dauerte nicht lange, aber mir kamen die Minuten wie S tunden vor. Stunden, in denen ich meinen Sohn erneut verhöhnte. Die Strafe Gottes holte mich wieder ein. Seit vielen Jahren war mir kla r, dass es nur gerecht war, dass ich durch diese Hölle gehen musste. Ich hatte meine n Mann hintergangen, der mir die Welt zu Füßen gelegt hatte. Ian hätte alles für mich und die Familie getan. Er war immer da , wenn ich ihn brauchte. Er war der Halt in meinem Leben, doch ich wollte raus, wollte mich befreien von meiner Familie, die ich nun so kläglich vermisste. Ein klein er Lichtblick war, dass Raoul mir lang sam wieder vertraute. Er nahm mir meine Show ab. Das war vielleicht mein einziger Ausweg aus dieser Misere. Wie krank musste dieser Mensch sein! Wie konnte er annehmen, ich hätte ihm verziehen. In mir reifte ein Plan, den ich so schnell wie möglich umsetzen musste.
     
    *
     
    Isabella und Dirk standen vor dem Einfamilienhaus in Neckarau , einem Stadtteil von Mannheim. Es war alles sehr eng hier. Autos parkten rechts und links am Straßenrand und ein Haus stand dicht neben dem nächsten. Alle Fensterläden waren verschlossen. Isabella hoffte, dass Valerie Adler nicht verreist war.
    „Komisch, sie lebt immer noch im selben Haus wie damals.“
    Dirk blickte skeptisch drein.
    „Was meinst du damit?
    „Naja, würdest du in einem Haus leben wollen, indem dich alles an deine Kinder und an deinen Ex erinnert?“
    Er hatte R echt. Wieso hatte sie sich keine Wohnung genommen und mit ihrem alten Leben abgeschlossen?
    „Viell eicht ist sie noch nicht soweit oder sie hängt an dem Haus. Es ist wahrscheinlich nicht so einfach , los zu lassen.“
    Sie standen noch ein paar Minuten vor dem Haus, bis sie sich dazu entschlossen, endlich den nächsten Schritt zu

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