Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zersetzt - Thriller (German Edition)

Zersetzt - Thriller (German Edition)

Titel: Zersetzt - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sander
Vom Netzwerk:
oder? Und jetzt Telefonterror – oder? Sie hielt das Mobilteil fest in ihrer zittrigen Hand, den Finger auf das grüne Symbol gelegt, doch sie konnte sich nicht dazu überwinden, die Taste zu betätigen.
    »Willst du nicht rangehen?«, holte Felix sie aus ihrem lethargischen Zustand zurück in die Realität. Nach einem verhaltenen Kopfnicken nahm Julia das Gespräch entgegen.
     
    »Hallo Frau Hoven, ich versuche seit Stunden, Sie zu erreichen. Ich habe wichtige Informationen. Wann können wir uns treffen?« Die Stimme von Schwester Kati klang nervös und gehetzt. Nach einem tiefen, erleichterten Atemzug setzte sich Julia an den Schreibtisch. »Können Sie mir die Infos nicht am Telefon geben?« Julia nahm sich einen Stift und Zettel zur Hand.
    »Nein, ich habe alle Daten auf einer CD gespeichert. Wir müssen uns persönlich sehen.«
    Nachdem Julia einen Treffpunkt vereinbart hatte, wandte sie sich wieder Felix zu, der sich mit einem Räuspern bemerkbar machte.
    »So aufgewühlt wie du bist, kannst du unmöglich hier alleine in deiner Wohnung bleiben. Pack ein paar S-S-Sachen zusammen und komm wieder m-m-m-mit zu mir. Davon abgesehen sollten wir uns auch wieder in der Redaktion blicken lassen.« Julia zupfte an ihrem Jackenärmel und verdrehte die Augen: Implantate, Prothes, Echecon, Robert, Schwester Kati, Wohnung, Tür, Nummernschild, Felix, Verfolger, Redaktion, Robert, Vater ... Es fing mit einem leichten Kribbeln in den Beinen an, kroch dann zielstrebig über die Oberschenkel, erfasste ihren Körper, und als es im Kopf zum Stillstand kam, flackerten ihre Augenlider und sie sah in ein dunkles, tiefes Loch.
     
    ***
     
    »Robert?«
    »Ja, Schatz, bleib liegen. Felix hat mich angerufen und mir alles erzählt. Ich habe dir eine Beruhigungsspritze gegeben. Schlaf jetzt, ich bleibe bei dir.« Robert saß neben ihr auf der Sofakante. Hinter ihm sah Julia den Schatten einer Frau vorbeihuschen– oder waren das die Nebenwirkungen der Spritze?
    »Robert, wer ist …«
    Er streichelte Julia über den Kopf.
    »Pssst, wir reden später.« Er zog die Decke etwas höher. Ihre Lider waren schwer, so schwer, dass Julia sie nur ein kleines Stück öffnen konnte und wieder eine schemenhafte Gestalt vorbeihuschen sah. Sie hörte Stimmen – sie flüsterten. Julia zwang sich erneut dazu, die Augen zu öffnen und wach zu werden, doch es war vergebens. Im Schlaf gefangen, gelähmt – oder war es ein Traum?
    »Hast du ihr … erzählt?«, hörte sie ein Flüstern.
    »Geh …« Sie konnte nur Bruchstücke wahrnehmen und versank dann abermals in das dunkle Nichts.
     
    »Wie lange habe ich geschlafen?«, fragte sie Robert, der nur mit einem Bademantel bekleidet vor ihr im Schlafzimmer stand und seine Zahnbürste im Mund hin und her bewegte. Er murmelte ein kaum verständliches
    »Warte ... Tschahnpasta«, und verschwand im Badezimmer.
    War das alles wirklich passiert? Nach einigen Minuten kam Robert in einer frisch gebügelten Jeans und einem blauen Poloshirt zurück.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte er, setzte sich zu ihr und tastete ihren Puls.
    »Wie lange habe ich geschlafen?«
    Robert ließ ihr Handgelenk los und küsste sie.
    »Zwei Tage.«
     
    »Was genau ist denn passiert, ich habe Kopfschmerzen, wer war die Frau und wo ist Felix?« Langsam und noch etwas benommen setzte sich Julia auf die Bettkante. Die Schmerzen zogen sich über die Schultern und die Halswirbelsäule bis in ihren Schädel. Sie hatte das Gefühl, dass sie drei Bauarbeiter mit Presslufthämmern beherbergte.
    »Langsam, eins nach dem anderen. Felix hat mich nach deinem Zusammenbruch angerufen, dann haben wir dich in die Villa gebracht. Er hat mir die ganze Geschichte erzählt. Ich musste dir eine starke Beruhigungsspritze geben und habe dich dann ins Schlafzimmer getragen. Die Ruhe war dringend notwendig.«
    »Wer war die Frau hier in der Villa?«
    Robert sah sie erstaunt an.
    »Hier war keine Frau. Nur Felix und ich. Du hast bestimmt geträumt. Bleib liegen, ich hab das Frühstück schon gerichtet und bring es gleich nach oben. Heute frühstücken wir im Bett.« Er streichelte Julia über den Arm und ging treppab in die Küche. Es dauerte nicht lange, und er stand mit einem großen Tablett, auf dem Kaffee, Milch, Toastbrot, Butter, Marmelade und eine dunkelrote Rose drapiert waren, wieder vor Julia. Er setzte sich zu ihr aufs Bett, stellte das Servierbrett in der Mitte ab und überreichte ihr eine volle Tasse Kaffee.
    »Danke.« Julia freute sich über die

Weitere Kostenlose Bücher