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Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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‹2009 und 2010› hingen die Bilder dreier Opfer – zweier Jungen und eines Mädchens –, die in New Hampshire, Massachusetts und Vermont verschleppt worden waren.
    In den Jahren 2007 und 2008 waren elf Kinder in Tennessee, North und South Carolina gekidnappt worden. Davor, von 2004 bis 2006, hatte die Gruppe ihre Aktivitäten auf Arkansas, Mississippi, Georgia und Alabama konzentriert.
    Irgendetwas machte Darby stutzig. Die Staaten – wie sie …
    Ihre Lage
, dachte sie. New Hampshire und Vermont grenzten an Massachusetts. Bei den Entführungen 2007 und 2008 … Darby sah im Geiste die Karte der Vereinigten Staaten vor sich. Tennessee … Der Osten des Staates grenzte an North
und
South Carolina. Darby warf erneut einen Blick auf die Fälle von 2004 bis 2006: Der zentrale Staat war Alabama, an ihn grenzten Arkansas, Mississippi und Georgia. Diese Gruppe – im Gegensatz zum Traveler-Fall waren hier mehrere Personen am Werk und nicht ein Serienkillerpaar – verübte die Entführungen gehäuft und stets in einem ganz bestimmten Gebiet.
    Darby sah sich nach Casey um. Er stand mit der Hand am Türknauf hinter ihr. «Lokale Häufungen», rief sie ihm zu. «Sie haben einen festgelegten Aktionsradius, agieren immer in benachbarten Bundesstaaten.»
    «Ja.»
    «Ihr Hauptquartier muss jeweils in dem Staat liegen, an den die anderen betroffenen Staaten grenzen.»
    «Soweit die Theorie.» Mit einer Geste forderte er sie auf, sich zu beeilen.
    Sie ging rasch an ihm vorbei durch die offene Tür und fand sich in einem privaten Konferenzzimmer wieder. Auch bei der Ausstattung dieses Raumes war viel dunkles Holz verwendet worden. Alle acht Ledersessel, die um den Besprechungstisch standen, waren mit Sicherheitsgurten ausgestattet.
    Special Agent Sergey Martynovich saß mit dem Telefon am Ohr an einem Ende des Tisches. Seine andere Hand lag auf dem Rand eines Computerbildschirms. Der Monitor war am Holz festgeschraubt, damit er nicht hinunterfallen konnte. Dasselbe galt für das Gerät in der Tischmitte, ein drahtloses Konferenztelefon in Schwarz und Silber, das an ein Raumschiff aus einer feindlichen Galaxie erinnerte.
    Sergey beendete das Telefongespräch und sagte: «Das war Tom Geary aus Langley. Sie bereiten gerade die Videokonferenz vor. Jack, hat Darby dir von ihrem Gespräch mit dem Harvard-Professor namens … – hat sie. Okay. Gut. Es gibt nur wenig Neues.»
    Sergey sah Darby an. «Die Aufnahme von der Person aus dem Rizzo-Haus, die Sie auf Ihrem Anrufbeantworter hatten, lässt darauf schließen, dass der Mann losgebunden wurde, als Sie gegangen waren. Man hört Schritte, und dann sagt jemand:
Vos es tutus, custodio
.» Er warf einen Blick auf seine Notizen. «Das heißt in etwa: ‹Dir wird kein Leid geschehen, Wächter.› Die Blutprobe aus dem Explosionstrichter wurde in CODIS eingegeben. Wir hoffen nicht auf ein Wunder, aber vielleicht können wir die Person identifizieren. Mehr haben wir nicht.»
    «Was ist mit den GPS -Implantaten?», fragte Casey.
    «Noch kein Signal.»
    «Als ich Florida verließ, funktionierten sie noch tadellos.»
    «Ja. Es ist … die Technik ist noch ziemlich neu, Jack. Noch störanfällig.»
    Stille breitete sich aus. Sergey warf Darby ein grimmiges Lächeln zu.
    «Ihr Freund Coop ist auf dem Rückflug. Erster Klasse. Wir haben ihn unter einem Decknamen eingecheckt. In Heathrow wartet ein Agent auf ihn, der ihn nach Hause begleiten wird.»
    «Danke.»
    Wieder Schweigen. Als es an der Tür klopfte, schien Sergey erleichtert. Eine Frau in einem strengen marineblauen Kostüm kam herein und legte einen sperrigen Koffer auf den Tisch. Er war groß, eckig und aus schwarzem Kunststoff, sah aus wie eine Kiste, in der Werkzeug transportiert wurde.
    Die Frau öffnete die Schnallen und schlug den Deckel zurück. Eine Aluminiumpistole mit einer feinen Metallspitze lag in Schaumstoff gebettet in dem Koffer. Die Frau sah Darby an. «Links oder rechts?»
    Sergey wedelte mit den Händen. «Sorry, ich habe es ihr noch gar nicht gesagt. Darby, wir implantieren Ihnen einen Chip in den Arm. Er ist sehr klein und sitzt direkt unter der Haut.»
    «Wozu soll das gut sein?», fragte Darby. «Anscheinend funktionieren die Dinger gar nicht.»
    Sergey faltete die Hände wie zum Gebet. «Es wäre mir lieber, wenn Sie einwilligen. Es ist erst mal nur für eine Woche, dann können wir ihn gerne wieder herausnehmen.»
    Darby zuckte die Achseln. Sie zog die Lederjacke und das Shirt aus und war froh, dass sie

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