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Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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Rettungsaktion nur wünschen kann.»
    «Wie haben Sie das denn geschafft.»
    «Mit viel Glück.»
    «Wie sieht es mit Unterstützung am Boden aus?»
    « SWAT , örtliche Polizei und Rettungswagen. Jimmy Blackstone aus dem Büro von Connecticut übernimmt die Koordination. Guter Mann. Weiß, was er tut. Sobald die Leute in der Nähe der Stromtrasse sind, wird der Einsatz fast geräuschlos über die Bühne gehen. Er wartet, bis wir das Terrain erkundet haben.»
    «Wissen wir schon etwas darüber?»
    «Wald. Bäume und nochmals Bäume. Wir überfliegen das Gebiet mit FLIR -Wärmebildkameras. Das ist mein erster Einsatz mit diesen Geräten.»
    «Die Dinger sind gut. Es sei denn, man befindet sich im Nebel oder über einem Gebiet mit schlechten Sichtbedingungen – über einem dichten Baumbestand zum Beispiel.»
    «Dringen die FLIRs dann nicht mehr durch?»
    «Kommt ganz darauf an», sagte Darby. «Wahrscheinlich zeichnen sie noch warme Stellen im Kontrast zu kälteren auf. Aber die Umrisse verwischen.»
    Sergey lachte leise auf.
    «Was?»
    «Sie sind eine verdammt ungewöhnliche Frau. Wissen Sie das?» Er hob noch immer lachend die Hände. «Wie viele Frauen, die so aussehen wie Sie, könnten sämtlichen Kerlen hier im Raum die Knochen brechen und kennen sich nebenher noch mit den Stärken und Schwächen von FLIR -Wärmebildkameras aus?»
    Darby lächelte. Sie spürte, wie ihre Anspannung sich etwas legte.
    «Danke.»
    «Bitte.» Er stand auf und zeigte auf einen Mann mit rasiertem Schädel und eckigem Kinn. Marine, dachte Darby. Eigentlich fehlte nur noch die Zigarre zwischen den Zähnen.
    «Das ist Knowles», sagte Sergey. «Er leitet den Einsatz und wird Sie einweisen.»
    «Sie haben vorher ‹wir› gesagt. Sind Sie dabei?»
    Sergey nickte. «Jack auch. Er hat sich bereits umgezogen.»
    «Hat Casey eine SWAT -Ausbildung?»
    «Er hat eine Ausbildung.»
    «Das ist nicht dasselbe, Sergey. Und das wissen Sie.»
    «Klar weiß ich das. Und Jack weiß es auch. Aber er will dabei sein, falls wir seine Frau und seine Tochter finden.»
    «Halten Sie das für klug? Sie haben doch das Video gesehen.»
    Sergey wusste, was sie ihm damit sagen wollte. Sie sah es seinen Augen an.
    «Jack ist nicht naiv, Darby. Er weiß, was ihn erwarten könnte. Wenn die Leichen seiner Frau und seiner Tochter in diesem Wald sind, will er sie selbst nach Hause bringen. Wir nehmen ihn mit. Nach allem, was er für das FBI geleistet hat, ist das das mindeste, was ich für ihn tun kann.»
    Darby nickte. «Gibt es Neuigkeiten über die GPS -Signale der beiden?»
    «Keine Ortung.» Sergey schüttelte seufzend den Kopf. «Sandwiches und ein paar andere Kleinigkeiten liegen auf dem Tisch in der Ecke. Greifen Sie zu. Das könnte eine lange Nacht werden.»
     
    Der FBI -Hubschrauber erwies sich als perfekt. Die beiden Schiebetüren am Heck waren so groß, dass sich jeweils zwei bis drei Leute gleichzeitig abseilen konnten. Die verlängerte Kabine war mit einer Rettungswinde und sechs Passagiersitzen ausgestattet. Anstelle der Sitze ließen sich auch Bahren montieren, die im Moment an der Kabinenwand aufgestapelt waren.
    Darby wählte einen der hinteren Sitze. Das tiefe, angenehme Dröhnen des Motors vibrierte in ihren Gliedern. Casey stieg zusammen mit den anderen Männern ein. Sie schaute ihn nicht an, denn sie wollte den Ausdruck auf seinem Gesicht nicht sehen, wollte ihre Gedanken jetzt nicht damit belasten.
    Sergey setzte sich neben den Piloten. Der Einsatzleiter, Knowles, schob die Türen zu und schlug dann zweimal mit dem Handballen an die Trennwand zwischen Kabine und Cockpit.
    Der Hubschrauber hob ab. Die geschätzte Ankunftszeit sollte in etwa dreißig Minuten sein. Niemand sprach.
    Ihre Ausrüstung und Waffen hatte Darby bereits überprüft. Sie schloss die Augen und versuchte, sich zu sammeln. Sie brauchte einen kühlen Kopf für das, was in der Dunkelheit auf sie wartete.

75. Kapitel
    «Es geht los, Leute», bellte Knowles’ barsche Stimme in Darbys Headset.
    Darby stand in gebückter Haltung auf und hielt sich an einem in die Decke eingelassenen Ring fest.
    «Das FLIR hat eine Ansammlung von Wärmeflecken angezeigt», sagte Knowles. «Wegen unserer momentanen Entfernung und der Bäume sind die Umrisse unscharf. Aber wir können nicht riskieren, näher hinzufliegen. Diejenigen, die dort unten vielleicht auf uns warten, könnten nervös werden. Die Flecken bewegen sich zur Zeit nicht.»
    Keiner sagte es, aber alle dachten dasselbe:

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