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Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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der wir her sind, hat sich jede erdenkliche Mühe gegeben, im Verborgenen zu agieren. Und es ist ihr gelungen. Warum sollte sie nun also ihre Opfer so begraben, dass die Hände aus dem Boden ragen und wir sie finden?
    Am gegenüberliegenden Ende der Lichtung erschienen zwei helle, gebündelte Lichtstrahlen. Dort musste der Pfad verlaufen, von dem Bravo Two gesprochen hatte. Sie sah Clark und Reggie die Lichtkegel ihrer taktischen Lampen über den Boden schwenken.
    Clarks Stimme kam über das Headset. «Einsatzleitung, wir haben eine Art Klappe gefunden. Darüber liegt … ich würde sagen … eine Tarndecke. Aus künstlichen Blättern.»
    Darby erreichte den Rand der Lichtung und sah ein Meer von Händen aus dem Boden ragen. Dutzende von ihnen hingen leblos an starren Unterarmen.
    «Die Klappe ist mit einem Vorhängeschloss und einer Kette gesichert», sagte Clark. «Die Kette hat Spiel. Ich glaube, wir können die Klappe ein Stück weit anheben und nachsehen, was darunter ist.»
    Darby schaute zum Pfad hinüber. Der schwarze SWAT -Mann, Reggie, hob die Klappe an – eine große von einem Tarntuch bedeckte Einstiegsluke über einem Erdloch. Sie hörte die Kette rasseln. Nach etwa dreißig Zentimetern ließ die Klappe sich nicht weiter öffnen.
    Clark ging in die Hocke und leuchtete mit der taktischen Lampe das Erdloch ab.
    «Ich sehe eine Leiter», sagte Clark. «Führt in einen aus Stein gemauerten Gang.» Hust- und Würgelaute folgten. Dann fügte er hinzu «Verdammt, hier stinkt es wie in einer Latrine. Dort unten hängen Laternen mit Kerzen an den Wänden.»
    Darby dachte an die Mauern hinter Sarahs Plexiglaskäfig und hörte Knowles fragen: «Jemand da unten?»
    «Negativ, Einsatzleitung. Um runtergehen zu können, brauchen wir einen Bolzenschneider.»
    «Ich habe einen», sagte Darby. «Augenblick, Bravo Two. Einsatzleitung, ich bin an der Lichtung.»
    Darby schnallte die Waffe an ihre Weste. Direkt vor ihr ragten zwei Hände aus der Erde: schmale, mit einer Schnur aneinandergefesselte Handgelenke, die Finger gebrochen.
    Sie klappte die Nachtsichtbrille hoch, deckte ihr Mikrophon ab, lehnte sich zu Farrell und sagte: «Leuchten Sie mir mal.»
    Farrell schaltete die taktische Lampe an der Unterseite seiner HK an und lenkte den Lichtstrahl auf die gefesselten Hände. Darby packte die Handgelenke, zog kräftig daran, verlor das Gleichgewicht und fiel hintenüber.

76. Kapitel
    «Bravo One», sagte Knowles, «wie ist Ihr Status?»
    Darby setzte sich auf. «Einsatzleitung, ich habe hier zwei Hände an abgetrennten Unterarmen. Sie wurden in die Erde gesteckt.»
    «Was ist mit dem Rest des Körpers. Irgendwas zu sehen?»
    «Augenblick.»
    Auf Knien rutschte Darby zu der Stelle, an der die Hände gesteckt hatten, und grub.
    «Einsatzleitung, ich sehe keinen Körper. Nur einige Knochen.»
    «Und die anderen Hände? Gibt es Überlebende?»
    «Unbekannt. Farrell und ich werden uns trennen, alle Hände überprüfen und nachsehen, ob noch jemand lebt. Es gibt mindestens ein Dutzend davon.»
    «Bravo Two, unterstützen Sie Bravo One bei der Suche nach Überlebenden.»
    Farrell bewegte sich nach links von ihr weg. Darby ging zum nächsten Händepaar, packte die Handgelenke und hievte diesmal einen Körper aus der lockeren Erde. Sie ging auf die Knie, zog die Handschuhe aus, wischte den Schmutz vom Hals der Person und tastete auf der kalten Haut nach einem Puls. Nichts.
    Darby richtete sich wieder auf, schaltete ihre taktische Lampe an und sah einen rasierten, vernarbten Kopf. Der ausgezehrte Körper war von frischen und alten Narben bedeckt, und es gab keine Augen. Die Höhlen wirkten verkohlt, so als hätte man sie ausgebrannt. Genau wie Charlie Rizzo und Darren Waters war das Opfer kastriert worden.
    Darby wischte sich mit dem Unterarm über die Stirn. «Einsatzleitung, hier Bravo One. Ich habe hier ein männliches Opfer. Tot.»
    Clark zog ebenfalls einen Körper aus den Blättern, suchte nach einem Puls. Reggie kniete am Boden und grub.
    «Ich habe hier ein junges weibliches Opfer. Sie ist tot. Blondes Haar …» Darby fühlte sich plötzlich, als hätte sie eine ordentliche Portion Glasscherben verschluckt.
Bitte lass es nicht …
    «Es ist nicht Sarah Casey», sagte Clark. «Das Opfer scheint …»
    Ein Schrei gellte durch die Nacht. Darby fuhr herum und riss die Waffe hoch. Im Schein ihrer taktischen Lampe sah sie, wie Reggie sich am Boden wälzte. Seine behandschuhten Hände krallten sich verzweifelt in etwas,

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