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Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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Gehirnerschütterung.»
    «Drei.»
    «Drei was?»
    «Die dritte. Wenn ich so weitermache, ende ich wie Muhammad Ali.» Sie befeuchtete ihre Lippen. «Die Abhörvorrichtung.»
    Sergey hatte sie nicht verstanden. Er beugte sich tiefer über sie, und sie fragte ihn nach dem Mikrophon im Inneren des USB -Sticks.
    «Die Bostoner Techniker konnten die Frequenz nicht verfolgen», sagte er. «Meine Vermutung ist, dass die Gruppe den Horchposten in ihrem Fahrzeug – oder wo immer er gewesen sein mag – aufgegeben hat.»
    «Klappe?»
    «Weg. Gesprengt. Keine Ahnung, wer oder was dort unten war.»
    Sarah
, dachte sie. War Sarah irgendwo unter dieser Einstiegsluke gefangen?
    «Dasselbe gilt für das Massengrab, wo Sie Jacks Frau gefunden haben. Die Explosion hat es zerrissen und das Zeug in der ganzen Gegend verteilt. Wir haben mit der Bergung begonnen, sammeln Leichenteile und Beweisstücke ein. Was immer wir finden können. Der Hubschrauber ist gerade noch rechtzeitig weggekommen. Aber es war knapp.»
    «Farrell?»
    «Verletzt, aber nicht schwer.»
    Sie lenkte den Blick auf Casey. Sergey beantwortete ihre unausgesprochene Frage.
    «Keine Ahnung», sagte er. «Der Stryker-Rahmen ist eine Vorsichtsmaßnahme. Als Jack gefunden wurde, war er bewusstlos. Es könnte eine schwere Gehirnerschütterung sein oder etwas Ernsteres. Das wissen wir erst nach der Untersuchung im Krankenhaus. Dahin bringen wir Sie beide jetzt. Keats fährt mit Ihnen. Er nimmt ein paar seiner Männer mit. Die behalten Sie und Jack im Auge.»
    «Ich komme wieder und helfe bei der Suche nach Sarah.»
    Sergey gab keine Antwort. Er war bereits gegangen.
    Ein Rettungssanitäter, ein kahlköpfiger Mann mit einem teigigen, von der Kälte geröteten Gesicht schob sich in Darbys Blickfeld. Sie sah ihn zweimal an die Seite des Wagens klopfen. Das Fahrzeug setzte sich mit heulender Sirene in Bewegung.
    Der Rettungssanitäter überprüfte den Apparat, der irgendwo hinter Darby piepste. Dann berührte er die Gurte, mit denen ihre Handgelenke an der Bahre festgeschnallt waren.
    «Zu straff?»
    Sie nickte und sah benommen zur Decke. Der Rettungssanitäter lockerte die Riemen und nahm dann ihre Hand.
    Darby hob den Kopf ein wenig an. Nicht der Sanitäter hielt ihre Hand. Er stand auf der anderen Seite der Bahre und spritzte etwas in ihren Infusionssack. Es war Keats, der ihre Finger umklammerte. Er kniete am Ende der Bahre. Seine Augen waren feucht.
    «Es tut mir leid», sagte er.
    Darby schluckte, versuchte, ihren Mund zu befeuchten. «Nicht Ihre Schuld.»
    «Es tut mir leid», wiederholte Keats und fing an zu weinen. «Die haben mich dazu gezwungen. Sie haben meinen Sohn.»
    Angst durchzuckte Darby und erstarb noch im selben Moment: Die Medikamente aus dem Infusionssack fluteten ihren Körper.
    «Sie drohten, sie würden bei Luke eine Lobotomie machen», schluchzte Keats. «Er ist erst acht, und sie sagten, sie würden ihn in einen lebenden Toten verwandeln wie Jacks Frau, wenn ich Sie und Jack nicht zu ihnen bringe. Ich musste es tun … Es tut mir so leid … Ich musste es tun. Gott verzeih mir. Es tut mir so leid.»
    Darby kämpfte gegen eine bleierne Müdigkeit an, während Keats weinte, als wären alle Dämme gebrochen. Der Rettungssanitäter legte die Hand auf die Schulter des Secret-Service-Agenten, beugte sich zu ihm und sagte, er solle sich keine Sorgen machen. Luke sei am Leben und alles werde gut.

[zur Inhaltsübersicht]
    Teil III | Das Rad
    79. Kapitel
    Darby wusste nicht, wie sie an diesen Ort gelangt war – wo immer er auch sein mochte – und wer sie hergebracht hatte. Sie erinnerte sich an den weinenden Keats im Rettungswagen und daran, dass sie weggedämmert war. Erwacht war sie in dieser kühlen, pechschwarzen Dunkelheit, die nach Schimmel, Staub und Moder roch. Ihre Kleider fehlten, ihre Handgelenke waren mit Ketten gefesselt, die von der Decke herabhingen. Auch an den Füßen trug sie Ketten. Trotzdem konnte sie sich bewegen.
    Durch die Fesseln behindert, stolperte sie durch die Dunkelheit. Ihre Finger und Handflächen glitten über glatte Steinwände. Im Boden gab es ein Loch – offenbar ihre Toilette. Stabile Eisenstangen verschlossen eine kleine, rechteckige Öffnung in der Wand. Dahinter war es ebenso dunkel wie in ihrem Kerker, doch sie hörte Zeichen von Leben – rasselndes Atmen und Weinen.
    Ein paarmal hatte sie nach Casey gerufen. Keine Antwort. Entweder man hatte ihn an einen anderen Ort gebracht, oder er war tot. Auch Sarah

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