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Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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nickte.
    «Und?»
    «Tot. Alle», sagte Sergey. «Ich weiß noch nicht, was schiefgelaufen ist, Jack. Aber ich schwöre dir, wir werden …»
    «Steht die Bildleitung?»
    «Bis dahin dauert es noch etwa eine Stunde.»
    «Steht der Van draußen?»
    Sergey nickte. «Was das frühere Haus der Rizzos angeht. Ich denke …»
    «Sprich mit ihr. Sie hat schon einen Plan. Klingt machbar.»
    Casey war bereits an der Tür. Darby sah die Schatten seiner ermordeten Frau und seiner ungeborenen Tochter in den angsterfüllten Augen des Ex-Profilers. Er drängte sich an den wartenden Männern vorbei, und Darby fragte sich, wie viele Grausamkeiten und wie viel Schmerz ein Mensch ertragen konnte, bis er daran zerbrach.
    Darby war nun mit Sergey allein. Sie rechnete mit einer Neuauflage des nassforschen Gehabes, das der Mann in seiner Rolle als Billy Fitzgerald und stellvertretender Kommandeur des BU -Labors an den Tag gelegt hatte. Er straffte die Schultern und atmete tief durch. Sicher würde er ihr gleich erklären, wer Chef im Ring war. Aber als sie ihn ansah, stellte sie überrascht fest, dass so etwas wie Mitgefühl in seinen braunen Augen lag.
    «Wenn Sie ein Problem damit haben, dass ich hier bin, sagen Sie es besser gleich. Bevor wir nachher hier rausgehen, sollten die Fronten klar sein», sagte Darby.
    «Ich wünschte, Sie wären nicht hier. Aber aus anderen Gründen, als Sie vielleicht vermuten. Ich nehme an, Jack hat Ihnen erzählt, warum er wollte, dass Sie so lange wie möglich auf der Quarantänestation bleiben.»
    Sie nickte.
    «Er war fest entschlossen, Sie auf jeden Fall aus der Sache rauszuhalten», sagte er. «Ich selbst wollte Sie ehrlich gesagt von Anfang an dabeihaben – seit wir wissen, was im Haus der Rizzos in New Hampshire passiert ist. Ich sagte Jack, Sie hätten diese Leute aus nächster Nähe gesehen. Außerdem haben Sie Erfahrung als Ermittlerin und eine Spezialausbildung. Ein neuer Blickwinkel und ein bisschen frischer Wind könnten nicht schaden. Ich arbeite schon zu lange an dieser Sache.»
    «Wie lange?»
    «Seit sie meinen Sohn geholt haben.»
    Er sah ihre Verwirrung und sagte: «Jack hat Ihnen nichts von Arman erzählt?»
    «Nein.»
    «Sie entführten ihn, als er fünf war. Kamen mitten am Tag und erschossen meine Frau noch an der Tür. Das war vor fünfzehn Jahren. Arman wäre heute zwanzig.»
    «Das ist schrecklich …»
    «Ja. Und meine Schuld. Ich hätte … Ich war ein ehrgeiziger junger Profiler mit einem ausgeprägten Ego und glaubte, ich wäre in der Lage, diese Gruppe zu knacken. Vielleicht können Sie mir ja jetzt dabei helfen. Erklären Sie mir Ihren Plan.»
    Sergey hörte Darby aufmerksam und ohne sie zu unterbrechen zu. Als sie fertig war, dachte er kurz nach, dann nickte er.
    Darby nannte ihm die genaue Bezeichnung der benötigten Ausrüstungsgegenstände, erklärte, welche Funktionen und welche Beschaffenheit sie haben mussten.
    «Kann ich besorgen», sagte Sergey. «Okay. Lassen Sie mich ein paar Anrufe erledigen. Wir treffen uns in ein paar Minuten draußen.»
    «Was ist mit der Anklage wegen unerlaubtem Waffenbesitz?»
    Doch er war bereits aus der Tür geeilt. Die Menschenansammlung, die den Durchgang blockiert hatte, hatte sich aufgelöst. In den Bürowaben herrschte wieder Normalbetrieb. Die Leute telefonierten, arbeiteten am Computer, blätterten in Akten oder gingen geschäftig auf und ab. Alle hatten zu tun.
    Coop stand etwas abseits und winkte ihr zu.
    «Ist Freedman noch hier?»
    «Nein. Er ist vor etwa einer Stunde gegangen. Die Anklage gegen dich wurde fallengelassen. Das ging ziemlich fix. Dieser Schwachsinn war von Anfang an unhaltbar.»
    «Ich brauche noch meine Sachen.»
    Der Cop auf dem Schemel hinter der vergitterten Durchreiche erhob sich betont gemächlich. In Zeitlupe suchte er den Umschlag mit Darbys Brieftasche, den Schlüsseln, dem Handy, ihrem Gürtel und dem Holster heraus. Die MK23 hatten die Labortechniker zur Untersuchung eingezogen.
    Zwei Männer, in Anzüge gegossene blasse Fleischberge, verstellten ihr den Weg zur Tür. Sie trugen Headsets, und durch ihre Hemden zeichneten sich die Ränder von Kevlarwesten ab.
    «Sie müssen noch hier warten, Miss McCormick», sagte einer von ihnen. «Sie auch, Mr. Cooper.»
    Durch die Glastür, die zur Eingangshalle führte, fiel helles Tageslicht herein. Darby konnte den stahlblauen, wolkenlosen Himmel und die strahlende Sonne sehen. Draußen vor dem Eingang war eine schwarze Limousine geparkt. Am Lenkrad saß

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