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Zerstörter Traum vom Ruhm

Zerstörter Traum vom Ruhm

Titel: Zerstörter Traum vom Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sich im Inneren des Fahrzeugs befand.
    Sie fuhren in schneller Fahrt den Rhein entlang, Richtung Rolandswerth, wie Poltecky mit einem scheuen Blick zur Seite feststellte.
    Zwei Männer saßen neben ihm, ein dritter fuhr und drehte das Radio etwas leiser, als einer der neben Poltecky Sitzenden ihm auf die Schulter tippte.
    »Guten Tag!« sagte der linke Wächter und grinste Poltecky an. »Mein Name ist Joe Dicocca.«
    »Wo fahren Sie mich eigentlich hin? Wer sind Sie? Warum schlagen Sie mich auf offener Straße zusammen und entführen mich? In den USA kämen Sie dafür auf den elektrischen Stuhl!«
    »In den Staaten! Wir sind hier in Deutschland, mein Süßer!« Dicocca sah aus dem Fenster. Die Russische Botschaft, ein herrliches, weißes Schloß auf der Rheinhöhe, raste an ihnen vorbei. Er zeigte mit dem Daumen hinauf. »Was glaubst du, mein Junge, was die da oben machen? Nur waren wir jetzt schneller als sie – take it easy …«
    »Also Nummer drei!« Poltecky lehnte sich in die Polster zurück. Fast machte ihm die Jagd um Ernas Informationen Spaß. War er bei Subelkian entsetzt und fast in eine Panik gedrängt worden, hatte Peter Brandenburg ihn aufgeregt und mit seiner aalglatten Art angeekelt – der Überfall Dicoccas auf ihn und seine jetzige Fahrt zu einem noch unbekannten Haus erzeugten weder Panik noch Angst mehr bei ihm, sondern lediglich eine Neugier, was die nächsten Stunden bringen würden.
    Wenn sie wüßten, wie aussichtslos das bei mir ist, dachte er zufrieden. Sie würden mich aus dem Wagen werfen und sich über das verfahrene Benzin und ihre Mühe ärgern.
    »Ich glaube, Sie überschätzen mich«, sagte er und sah Dicocca an. Dieser kaute an einem doppelten Kaugummi und betrachtete interessiert die Schiffe auf dem in der Sonne spiegelnden Rhein.
    »Das wird sich zeigen«, antwortete Dicocca leichthin.
    »Sie können mich nicht kaufen!«
    »Wir haben wirksame Überredungsmethoden!«
    Dieser Satz klang gefährlich, auch wenn er wie ein Kompliment dahingesagt war. Poltecky spürte die Gefahr und richtete sich in den Polstern hoch. Dicocca legte seine Hand auf Polteckys Arm.
    »Keine Dummheiten machen, mein Kleiner! Es wäre schade um das Girl, wenn wir ihr deine Knochen einzeln auf den Tisch legen müßten.«
    »Mit Zwang erreicht ihr bei mir gar nichts!« schrie Poltecky. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu.
    »Wer wird dich denn zwingen, Kleiner? Du wirst bei uns gefüttert werden und zehn Pfund mehr auf die Rippen bekommen! Du wirst behandelt werden wie ein zartes Ei. Wir wollen nur einmal sehen, was dein Girl sagt, wenn wir ihr mitteilen, daß wir dich wie ein Spanferkel am Spieß braten werden, falls sie nicht … Na ja, du weißt ja, mein Kleiner!«
    »Sie wird mich braten lassen«, sagte Poltecky ohne Nachdenken. Dicoccas Kopf fuhr herum.
    »Bluffen kannst du andere, nicht mich!«
    »Ruft an!«
    Von da ab wurde nicht mehr gesprochen. Der Wagen bog hinter Rolandswerth in einen schmalen Weg ein, summte die ziemliche Steigung mühelos empor und machte vor einem flachen Landhausbau, der große Ähnlichkeit mit dem Hause Subelkians hatte, halt.
    Sie rollten in einen Innenhof und hielten vor einer großen Glastür mit eingeschliffenen Ornamenten. Poltecky sah erstaunt durch die grüngetönten Scheiben des Wagens.
    »Spionage muß etwas einbringen«, stellte er sachlich fest.
    Joe Dicocca lachte laut. »Wir handeln mit Früchten. Früchte en gros! Was du in Bonn auf dem Markt kaufst, das geht durch Dicoccas Hände!« Er stieß die Tür des Wagens auf und half Poltecky beim Aussteigen. »In diesem Bau stecken einige Tausend Tonnen Apfelsinen und Grapefruits«, erklärte er.
    »Und die Honorare für einige gute Informationen.«
    Dicocca hob die Hände. »Wir sind Verfechter des freien Handels«, sagte er sarkastisch. »Und Wohlstand stinkt nicht.«
    Im Haus bekam Poltecky einen Whisky mit kleinen Eisstückchen. Dann wurde er in einen großen Raum geschoben, der durch ein Riesenfenster einen unbeschreiblich herrlichen Blick auf den Rhein, auf Bad Honnef, den Drachenfels und die beiden Rheininseln freigab. Dicocca setzte sich und legte seine Beine auf den niedrigen Tisch aus Glasmosaik.
    »Okay«, sagte er. »Da sind wir! Beginnen wir gleich. Was wollten Sie bei Mr. Subelkian?«
    »Ich dachte, Sie wüßten es?« sagte Poltecky.
    »Auch Mr. Brandenburg war bei Ihnen.«
    »Sie sind gut informiert.«
    »Seit wann arbeiten Sie für diese Geheimdienste? Was zahlt man Ihnen?« Dicocca wechselte die

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