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Zerstörter Traum vom Ruhm

Zerstörter Traum vom Ruhm

Titel: Zerstörter Traum vom Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Dicocca.
    »Okay!« Poltecky lehnte sich wieder in seinen Sessel zurück. »Sie wird euch schreiben: ›Er hat noch neun! Spart er wenigstens das Pediküren!‹«
    »Wir werden sehen!« Dicocca goß sich einen neuen Whisky ein und hielt die Flasche Poltecky hin. »Auch einen, Boy? Der Abend ist noch lang.«
    Poltecky nickte. Er hatte keine Angst mehr. »Ein bißchen Hunger habe ich auch«, sagte er. »Macht mal euren Eisschrank auf, Boys!«
    Er genoß die Situation und gebar den Gedanken: Verdammt, das ist ein neuer Film! Ein erlebter Film! Er sah Dicocca zu, der wie ein Magenleidender am Fenster stand und Whisky trank. Er sah den beiden Leibwächtern zu, die noch immer an der Tür lehnten und stumm rauchten.
    »Es ist verflucht langweilig hier«, stellte Poltecky laut fest. »Ich hätte euch wirklich mehr Schwung zugetraut.«
    Als Erna Vorwerck am Abend nach Hause kam, war die Wohnung leer. Kein Zettel lag auf dem Tisch. Kein Hinweis, wo Franz sich befinden konnte. Nur die Schreibmappe lag geöffnet auf dem Tisch, der Füllfederhalter daneben.
    Er wird geschrieben haben und ist jetzt zur Post gegangen, dachte Erna Vorwerck.
    Sie räumte schnell ab, deckte den Tisch mit einer weißen Decke und band sich die Schürze um. Dann stellte sie sich an den Elektroherd und überlegte schnell, was sie zum Abendessen kochen könnte. Spiegeleier mit Schinken, dachte sie. Das mag er gern. Und Kalbsleberwurst habe ich auch noch.
    Während die Eier in der Pfanne brutzelten, schellte das Telefon. Nanu, dachte Erna Vorwerck, wer ruft um diese Zeit an? Dann hob sie den Hörer ab …
    Der Brief, den Poltecky an Carola Pfindt nach Fulda geschrieben hatte, kam einen Tag zu spät an.
    Carola hatte vorzeitig ihren Kurzurlaub bekommen und war noch am gleichen Tag nach Köln gefahren. Sie wollte sehen, was aus Franz v. Poltecky und ihren 3.000 DM geworden war. Die kurzen Zeilen, die er ihr aus Hamburg geschrieben hatte, waren trotz aller Liebesversprechungen ziemlich leer gewesen. Es stand nichts darin von baldigem Wiedersehen und schon gar nichts von einer Heirat.
    Das aber war es, was Carola sehr auf dem Herzen lag und womit sie sich ausschließlich beschäftigte.
    Franz hatte ihr die Ehe versprochen, das stand außer Frage. Er hatte das Geld von ihr genommen und gesagt: »Du bekommst es auch als meine Ehefrau auf Heller und Pfennig wieder, wenn der Film abgedreht ist.« Wenn das nicht klar ist, wenn das kein Eheversprechen bedeutet – Carola Pfindt fuhr nach Köln und suchte zunächst die Drogerie Herrn Meyers auf.
    Herr Meyer hatte sich daran gewöhnt, im Zusammenhang mit dem Namen Franz Schuster in den letzten Wochen nur Ärger zu bekommen. Da waren erst die beiden Anrufe der unbekannten Frauen, dann der Krankenhausaufenthalt Schusters in Hamburg, ihm folgte die Kündigung – die Meyer zunächst gar nicht begriff und mit den Worten: »Wovon will er denn bloß leben?« kommentierte –, dann kam die Zimmerwirtin Schusters und wollte die fällige Miete einkassieren, und jetzt …
    Herr Meyer sah betrübt auf die roten Locken Carolas und legte seine Hände auf einen Stapel Pfefferminztee-Tüten.
    »Herr Schuster ist nicht mehr bei mir«, sagte er. Als er den merkwürdigen, ungläubigen Blick Carolas sah, nickte er heftig mit dem Kopf. »Jaja, Sie können es mir glauben! Er hat gekündigt. Von heute auf morgen. Als ob er es nicht mehr nötig hätte – als ob er Millionär geworden sei.«
    Mit meinem Geld, durchfuhr es Carola.
    »Und wo – wo ist er jetzt?« fragte sie stockend.
    »Ich weiß es nicht.« Herrn Meyer tat das schöne, dralle Mädchen leid. Ihre grünen Augen wurden feucht, aber sie bezwang sich, nicht zu weinen. »Vielleicht weiß die Zimmerwirtin mehr. Ich nehme an, daß sie doch die Post nachschicken muß!«
    So kam Carola an die Adresse Polteckys. Sie nahm sich ein Taxi – eine Straßenbahn war ihr viel zu langsam, so erregt war sie – und fuhr bis vor das große Haus, in dem Poltecky sein schmales, armseliges Zimmer hatte.
    Die Wirtin musterte Carola mit unverhülltem Mißtrauen und körperlich spürbarer Abwehr.
    »Wer sind Sie?« fragte sie. Das ist eine beliebte Frage aller Zimmerwirtinnen, auf die stets mit einer Lüge geantwortet wird.
    »Ich bin die Verlobte Herrn Schusters.«
    »Ach – davon hat er mir aber gar nichts erzählt!«
    Auch dieser Satz gehört zum Standardrepertoire einer Zimmervermieterin und erweckt den Eindruck, als wisse sie alles. Carola biß sich auf die Unterlippe und nagte an ihr.
    »Er hat

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