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Zerteufelter Vers (German Edition)

Zerteufelter Vers (German Edition)

Titel: Zerteufelter Vers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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wieder anwinkelte, klappte es erneut und sie konnte sich aus seinem Griff befreien. »Das ist ja genial!«
    Kirt lachte und stützte sein Kinn auf seine Handflächen. »Das Prinzip funktioniert ohne Kraft.« »Und das klappt immer?« Gloria schaute ihn belustigt an. »Wenn nicht, musst du einfach gleichzeitig treten, damit sich der andere auf deinen Tritt konzentriert. Wenn du das hier dann im gleichen Moment machst«, er legte Glorias Hand um seinen Unterarm und zeigte ihr die erste Drehung noch einmal, »dann solltest du eigentlich aus dem Griff herauskommen.« Gloria sah ihn an. Das war echt toll, aber es half nicht wirklich, um sich ernsthaft zu verteidigen.
    »Wenn du mich einmal packst, hab´ ich schon verloren!« Er lachte. »Kann sein.« Jetzt musste auch sie herzhaft lachen. Das hatte Gloria seit Ewigkeiten nicht mehr getan und es fühlte sich gut an – auch wenn sie dabei ihre Rippen mehr als sonst spürte. »Was sich immer gut macht – von hinten unter die Nase drücken. Das tut richtig weh. Und wenn gar nichts mehr hilft… gegen den Kehlkopf schlagen. Das ist aber gefährlich und nur okay, wenn du wirklich in Lebensgefahr bist.« Gloria grinste ihn an. »So, so.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich sag´s ja nur.«
    Gloria blickte entspannt in das Grün um sie herum. Die Vögel zwitscherten und zwischen Kirt und Gloria trat ein kurzes Schweigen. »Du musst entweder weg von der Straße oder selbst zuschlagen, sonst hast du keine Chance.« Gloria blickte Kirt in die Augen. Was er sagte, hörte sich unverblümt und realistisch an; aber auch aggressiv.
    »Ich bin nicht wie ihr!« Sie zögerte, ob sie weitersprechen sollte… »Und ich will auch nicht so werden!« Das waren klare Worte und aus den Augenwinkeln konnte Gloria sehen, wie er kaum merklich nickte. »Klar – dann halt mal schön den Kopf hin und lass dir beim nächsten Mal die Zähne ausschlagen.« Kirt wurde ernst. Er meinte es genauso, wie er es sagte und irgendwie hatte er Recht. Aber Gloria wollte nicht zu jenen Straßenschlägern gehören, die ihre Opfer zusammenschlugen und Geld stahlen – vorher sollte sie lieber der Teufel holen!
    Kirt unterbrach das Schweigen: »Aber das eben fandst du gut…« »Das war ja auch nur eine Abwehr, kein Angriff.« »Angriff ist die beste Verteidigung!« » Ihr müsst euch aber gar nicht verteidigen.« Sie sah ihn an und fuhr fort: »Ihr greift an, um andere abzuzocken!« »Ich nicht! Ich bin so gut wie nie mit den beiden unterwegs. Außerdem sag´ ich ja auch gar nicht, dass du irgendwen ausrauben sollst.«
    Gloria schaute ihm in die Augen und taxierte seinen Blick. Er besaß einen Hauch von Lächeln im Gesicht, als Gloria das Wort ergriff: »Was würdest du denn tun, wenn dich zum Beispiel einer von hinten würgt?« Kirt überlegte. »Ich würde erst mal zusehen, dass ich Luft bekomme und dann versuchen, mich zu befreien.« »Und wenn es mehrere sind?« Kirt dachte kurz nach. »Das ist schwer. Ich würde wahrscheinlich versuchen, den Kleinsten so schnell wie möglich auszuschalten, um ihn als Schutzschild zu nutzen.« Gloria wirkte überrascht. – Eigentlich eine ganz gute Idee. Darauf wäre sie zumindest nicht gekommen, aber Gloria fühlte sich auch gar nicht dazu in der Lage, jemanden auszuschalten.
    »Wenn du willst, bring´ ich dir ein bisschen was bei… zum Schutz.« Gloria sah Kirt an und musste lachen. Im Grunde genommen konnte es wirklich nichts schaden, dass er ihr etwas zeigte. Immerhin hätte sie die Gelegenheit, bei ihm zu sein und musste die Tage nicht verbringen wie die letzten. Gloria amüsierte sich innerlich. Hinter ihnen tat sich etwas und es dauerte nur einen kleinen Moment, bis Sebastian zu ihnen kam. Damit war ihr Gespräch beendet…
    Kirt und er redeten darüber, was sie heute essen würden – ein gutes Thema: Auch Gloria hatte Hunger! Sie hörte hinter sich erneut ein Geräusch und drehte sich um. Kitty war auch aufgestanden und kam zu ihnen auf die Veranda. Sie fuhr sich durch die Haare und küsste Sebastian auf den Rücken. »Guten Morgen.« Gloria sah ihnen zu. Keine Frage – ein Stück Sehnsucht lag in ihrem Blick. Gloria dachte an den 14. Dezember. Immer hatte sie sich gewünscht, einen Partner fürs Leben zu finden. Welches Leben? – Wenn es schon in sechs Monaten vorbei war…
    Kitty setzte sich ebenfalls auf die Stufen. »Ich muss noch einiges für die Uni machen.« Ihr Blick schwenkte zu Kirt. »Du hast gestern gesagt, dass du ein paar Sachen erledigen willst wegen

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