Zerteufelter Vers (German Edition)
sah ihn abwartend an, als er wieder ernst wurde. »Weißt du, mir ist gestern Nacht klar geworden, dass das Leben wirklich kostbar ist. Aber das habe ich vorher nicht so gesehen, weil mein Leben ganz einfach nicht kostbar war… Aber seit ich dich kennen gelernt habe, ist das anders, weil… das Leben nur wichtig sein kann, wenn man etwas Wertvolles erhält. Und du bist das Wertvollste und Bedeutsamste, was ich jemals hatte!« Kirt schaute Gloria lächelnd an.
Er hätte nie gedacht, dass es ihm irgendwann wichtig wurde, so etwas zu sagen. Gloria schloss die Augen und hauchte Kirt einen zarten Kuss auf den Mund. Er hielt inne und betrachtete sie ernst. »Als ich letzte Nacht weg war, habe ich ziemlich viel über dich nachgedacht. Und…« Er zuckte mit den Schultern, als er fortfuhr: »Ich schätze, du solltest etwas wissen…« Kirt schaute Gloria in die Augen. Mit seiner Nasenspitze berührte er ihre Haut und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, so dass Gloria erneut eine Gänsehaut bekam. »Ich liebe dich.«
Seine Worte waren wie Balsam und Gloria durchfuhr alles Glück in jede Faser. Das war das Schönste, was er ihr je hätte sagen können. Sein samtener Blick ruhte auf ihrem. Gloria fühlte sich in seiner Nähe unsagbar leicht, beschützt und glücklich. Ihr war es egal, warum und weshalb ihr Schicksal derart besiegelt wurde. Denn sie wusste, dass sie Kirt vertrauen konnte und das sollte das einzig Wichtige sein. »Ich liebe dich auch.« Gloria schloss ihre Arme um seinen Hals. Er trug ein T-Shirt, unter das ihre Hände wanderten. Kirt legte sich eng neben sie auf die Matratze und küsste Gloria.
Sie spürte seinen warmen Atem. Gloria strich mit den Fingern über seinen Bauch – Kirts Muskeln fühlten sich athletisch an; alles an ihm wirkte stark. Er lächelte und beugte sich über sie. Dabei küsste er Gloria auf die Nasenspitze und wanderte mit seinem Mund zu ihrem. Sie war glücklich – nichts konnte sich zwischen sie stellen; auch nicht die Behauptung, dass er an ihrem Schicksal schuld sein sollte. Und selbst wenn es so war – dann bereute sie es trotzdem nicht, Kirt kennen und lieben gelernt zu haben. Und sie wollte nichts, aber auch gar nichts mehr an Zeit vergeuden, um mit ihm zusammen zu sein!
Miteinander geschlafen hatten sie bislang nicht. Das war quasi das einzige, was Gloria noch nie erlebte und insgeheim freute sie sich… Kirts Hände glitten unter Glorias T-Shirt und ehe sie sich versah, lag es ausgezogen auf der Matratze. Nicht, dass sie die Nächte bislang damit verbracht hätten, stillschweigend nebeneinander einzuschlafen… Aber genau jene Kleinigkeit fehlte ihnen noch. Gloria grinste von der einen bis zur anderen Seite und Kirt hörte stutzend auf, sie zu küssen. »Was ist?«
Gloria legte ihren Kopf auf seinen Oberkörper. Er beobachtete ihre Mimik. »Warum grinst du so?« Jetzt musste sie lachen. »Ich dachte nur, dass es etwas gibt, was ich bis jetzt noch nicht erlebt habe.« Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel und Kirt strich ihr mit beiden Händen durch die Haare. »Mmh… Ich weiß so gar nicht, was du meinst.« Jetzt musste auch er lachen. Kirt küsste sie von Kopf bis Fuß. Wieder bekam sie eine Gänsehaut, als Gloria eine wichtige Kleinigkeit einfiel.
»Kirt?« »Mmh?« Er sah sie aufmerksam an und wartete ab. »Was ist?« Sie grinste. »Fängt mit K an und hört mit M auf.« Kirt dachte kurz nach, lachte augenblicklich und stützte sich mit dem Ellenbogen auf der Matratze ab. »Bist du sauer, wenn ich dir sage, dass ich sogar mit einem K und am Ende ein E dienen kann?« Gloria lachte, als Kirt plötzlich aufstand, zu seiner Tasche ging und den Reißverschluss eines Seitenfachs öffnete.
Er warf Gloria etwas zu, was sie durch die Dunkelheit nicht so schnell ausmachen konnte und Kirt legte sich augenblicklich wieder zu ihr unter die Decke. »Du hast gleich eine ganze Packung dabei?« Gloria sah ihn überrascht an. »Na, man weiß ja nie.« Er lachte und nahm ihr das Päckchen aus der Hand. »Vergiss die Dinger. Alles andere ist mindestens genauso schön.« Er legte sich über sie. Gloria grinste und antwortete so leise, dass sie es selbst kaum hörte: »Aber alles andere haben wir ja schon gemacht…« »Du bist echt ungeduldig.« Kirt glitt mit den Fingern über ihre Beine.
Seine Haut glühte; Gloria hingegen sah zu, dass ihr die Bettdecke nie gänzlich abhanden kam, um nicht zu frieren. »Das ist echt enttäuschend!« Kirt lachte: »Dass du ohne Decke frierst. Bin
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