Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
begab sich jeder an seinen Schreibtisch, um den restlichen Tag Nachforschungen anzustellen, Analysen zu erstellen und in den schmutzigen Wassern der Cyberwelt nach den Staatsfeinden zu fischen, die dort lauerten.
    Die Analysten durchkämmten ihre Cyberquellen und wandten dabei Muster-und Verbindungsanalysen an. Dabei hofften sie, auf eine wichtige Information zu stoßen, die Amerikas offiziellen Nachrichtendiensten durch die Lappen gegangen war, oder sich eine wichtige Erkenntnis der amerikanischen Geheimdienstwelt auf eine Weise nutzbar machen zu können, wie es den überbürokratisierten Diensten nur noch selten gelang.
    Die Außenagenten überprüften Ausrüstungsgegenstände für den Einsatz vor Ort, trainierten oder hielten in den Analyseberichten nach möglichen künftigen Operationen Ausschau.
    Zwei Wochen nach der Pariser Operation betrat Gerry Hendley den Konferenzraum mit fünfzehn Minuten Verspätung. Seine wichtigsten Mitarbeiter und Analysten waren bereits da, an ihrer Spitze der Operationschef Sam Granger. Alle Männer tranken Kaffee und plauderten angeregt miteinander, als er eintraf.
    »Es gibt eine interessante neue Entwicklung. Ich habe gerade völlig überraschend einen Anruf von Nigel Embling erhalten.«
    »Von wem?«, fragte Driscoll.
    »Einem ehemaligen MI6-Agenten im pakistanischen Peschawar«, erläuterte Chavez.
    Jetzt erinnerte sich Driscoll wieder. »Richtig. Er hat letztes Jahr dir und John geholfen, als ihr dem Emir auf der Spur wart.«
    »Das stimmt«, sagte Clark. »Mary Pat Foley hat die Verbindung zu ihm hergestellt.«
    Hendley nickte. »Aber jetzt hat er sich direkt an uns gewandt und uns eine interessante Spur geliefert. Er verfügt über eine Quelle im ISI. Ein Major, der glaubt, dass dort ein Staatsstreich im Busch ist. Er möchte den Westmächten helfen, ihn zu verhindern.«
    »Scheiße«, murmelte Caruso.
    »Und wer, denkt ihr, steckt nach der Meinung dieses Majors hinter diesem Coup?«
    Die Männer am Tisch schauten sich an. Schließlich sagte Jack: »Rehan?«
    »Genau der.«
    Chavez pfiff durch die Zähne. »Und warum hat dieser Major Embling davon erzählt? Er weiß ja wohl, dass Nigel ein Spion ist.«
    »Er weiß es oder vermutet es zumindest. Nigel hat jedoch das Problem, dass er eben kein Spion ist. Nicht mehr. Der MI6 hört nicht mehr auf ihn, und er hat Angst, dass die CIA durch die Politik der Kealty-Regierung weitgehend handlungsunfähig geworden ist.«
    »Willkommen in unserer Welt«, murmelte Dom Caruso.
    Gerry lächelte und fuhr fort: »Also hat sich Nigel wieder an Mary Pat gewandt und ihr gesagt: ›Ich möchte mit den Jungs reden, die ich letztes Jahr kennengelernt habe.‹«
    »Und wann fliegen wir rüber?«, fragte Clark.
    Gerry schüttelte den Kopf. »John, ich möchte, dass Sie sich noch ein paar Wochen erholen, bevor Sie wieder auf Außeneinsatz gehen.«
    Clark zuckte die Achseln. »Das ist natürlich Ihre Entscheidung, aber ich wäre auf jeden Fall startklar.«
    Chavez widersprach. »Dein Arm verheilt zwar gut, aber mit so einer Schusswunde ist nicht zu spaßen. Es ist besser, du bleibst hier. Eine Wundinfektion könnte dich ganz schnell außer Gefecht setzen.«
    »Jungs, ich bin zu alt, um euch irgend so eine Macho-Scheiße zu erzählen, dass ich hundertprozentig fit bin. Mein Arm tut mir immer noch weh. Aber ich bin ganz bestimmt fit genug, um nach Peschawar rüberzufliegen und einen Tee mit Embling und seinem neuen Freund zu trinken.«
    Aber Sam Granger machte ihm deutlich, dass die Sache entschieden war. »Ich schicke Sie dieses Mal nicht dort rüber, John. Ich kann Sie hier gut gebrauchen. Wir müssen ein paar neue Spielzeuge ausprobieren. Letzte Nacht kamen ein paar Fernüberwachungskameras an, über die ich gerne Ihre Meinung hören würde.«
    Clark zuckte die Achseln, nickte aber. Granger war sein Vorgesetzter, und wie die meisten ehemaligen Soldaten verstand er die Notwendigkeit einer Befehlsstruktur, ob er nun mit der jeweiligen Entscheidung übereinstimmte oder nicht.
    »Was weiß eigentlich dieser Embling über den Campus?«, fragte Driscoll.
    »Nichts, außer dass wir nicht auf dem offiziellen Dienstweg erreichbar sind. Seine alten Kumpel beim MI6 vertrauen Mary Pat, und Mary Pat vertraut uns. Außerdem haben John und Ding letztes Jahr einen guten Eindruck hinterlassen.«
    Ding lächelte. »Wir haben uns von unserer besten Seite gezeigt.«
    Die Männer lachten.
    »Ich werde dieses Mal Sam hinüberschicken«, sagte Granger. »Das ist eine

Weitere Kostenlose Bücher