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Zielstern Beteigeuze

Zielstern Beteigeuze

Titel: Zielstern Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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durfte. Auf jeden Fall schien ihm die Zeit nicht mehr fern zu sein, da das Aroma wenigstens einen Beitrag zu solchen Entscheidungen liefern konnte. Es wäre doch ungemein praktisch: Man schickt ein Dutzend solcher Hunde m die Landschaft, und schon bringen sie einem die Verpflegung angeschleppt...
    Hirosh lachte; er hatte all das dem noch nicht fertig montierten Dackel erzählt, und er mußte zugeben, daß letztere Feststellung bei einem menschlichen Zuhörer zu Recht ein Lächeln hervorgerufen hätte. Gut, daß ihm niemand zugehört hat. Na trotzdem, selbst wenn - er war nicht ohne Argumente. Er war schon lange über den Punkt hinweg, bis zu dem das alles noch Spielerei oder fixe Idee war. Schon seit einigen Jahren betrieb er die Sache ernsthaft, nutzte auch die Zeit zwischen den kosmischen Reisen zu Studien. Noch konnte er nicht sagen, wann er soweit sein würde, das Thema als Forschungsgegenstand anzumelden; was am Anfang einfach ausgesehen hatte, wurde mit der Zeit ständig komplizierter, immer neue Wissensgebiete wurden hinzugezogen, und es schien ihm manchmal, als habe er sich da eine Lebensaufgabe gestellt.
    So - nun noch die Kontaktkappe für den Helmfunk drauf, und fertig war der Hund! Wie jedesmal staunte Hirosh auch jetzt, daß der fertigmontierte Uni tatsächlich wie ein Dackel aussah - oder richtiger: wie die Abstraktion eines Dackels.
    Uni kümmerte so etwas nicht, er trottete in die Richtung, die Hirosh ihm mit dem Arm gewiesen hatte, und blickte nur von Zeit zu Zeit zurück, ob sein Meister ihm auch folgte. Der Sichtkontakt war besonders wichtig, wenn - wie auf den meisten Planeten - die akustische Verständigung über Helmfunk ging, also keine Ortung des anderen über den Schall zuließ.
    Am Waldrand rief Hirosh den Dackel bei Fuß und drang mit ihm Schritt für Schritt in das Dickicht vor, langsamer, als wenn er ein bestimmtes Ziel gehabt hätte, damit Uni möglichst viele Gerüche aufnehmen konnte.
    Nach und nach entfernten sie sich immer weiter von der Basis. Hirosh hatte die allgemeine Richtung so gewählt, daß sie auch die Küste hinter sich ließen; er hoffte, dadurch auf eine reichhaltigere Pflanzenwelt zu stoßen. Irgendwelche markanten Punkte gab es hier nicht, aber von der Basis strahlte alle drei Minuten ein Scheinwerfer mit weißem Licht senkrecht nach oben. Das war immer zu sehen, auch aus etwas größerer Entfernung, wie Hirosh nun bestätigt fand.
    Vorläufig aber galt seine Aufmerksamkeit noch nicht dem Rückweg. Gerade jetzt wurde der Wald lichter, und es breitete sich eine kleine Steppe aus, bewachsen mit sehr dicht stehenden Pflanzen, die irdischem Gras oder Getreide ähnelten.
    Er grub ein paar dieser Pflanzen mit den Wurzeln aus und konservierte sie für spätere Untersuchungen im Labor. Dann riß er einen einzelnen Fruchtstand ab und zerrieb ihn zwischen den Händen. Die Körner waren schon hart, sie hätten von irgendeiner irdischen Getreideart sein können. Ein zweiter und ein dritter Versuch brachten das gleiche Ergebnis.
    Seltsam, das sah gar nicht nach Wildpflanzen aus, sondern eher nach Kulturpflanzen, wenigstens, wenn man irdische Maßstäbe anlegte. Eine Wildpflanze stattet ihre Samen nur mit so viel Nährstoffvorrat aus, wie zum Keimen notwendig ist - erst eine daraufhin gezüchtete Kulturpflanze hat dieses Übermaß an Nährstoffen in der Frucht. Nur freilich - was war hier Maß und was Übermaß? Wenn er zum Beispiel ähnliche Formen mit bedeutend kleineren Körnern fände und dann im Labor Verwandtschaft nachweisen könnte...
    Hirosh schüttelte den Kopf über sich selbst. Elber, der in allem unbedingt das Wirken einer Gesellschaft sehen wollte, hatte anscheinend auch ihn angesteckt. Kulturpflanzen - solch ein Unsinn!
    Trotzdem suchte er weiter. Zunächst aber fiel ihm etwas anderes auf: Ein Teil dieser Pflanzen, und wie der Vergleich ergab, diejenigen mit den größten Fruchtständen, waren im Halm gebrochen, offenbar eine Wirkung der Gravitationswoge, die über sie hinweggegangen war.
    Dann aber fand er kleinere, ähnlich aussehende Gräser mit dünneren, zarteren Fruchtständen, und nun hätte er sich eigentlich freuen sollen, aber seine Gefühle waren geteilt. Wenn jetzt die Laboruntersuchung auch noch positiv ausfiele, würde die Sache zu einem ernst zu nehmenden Anzeichen, und er würde sich dann nicht mehr berechtigt fühlen, sie für sich zu behalten. Damit aber käme sie sofort in Elbers Memorandum, der würde begierig danach greifen und mindestens eine

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