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Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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Ich verändere mich. Ich werde zu einem Monster!“
    „Was meinst du damit?“ Nun sah sie doch von ihrem Tee auf. Etwas in ihren Augen flackerte auf. Es verschwand jedoch zu schnell, als dass er es hätte erkennen können.
    „Ich bin nicht mehr ich selbst, etwas in mir übernimmt die Kontrolle.“ Aramis beugte sich vor, sah Antigone in die Augen. Sie waren einzigartig. Undurchschaubar und gleichzeitig unendlich klar. Das tiefe Grau schien alles zu verschlingen und in einen Abgrund zu ziehen.
    Antigone war wunderschön. Ihr Gesicht immer noch jung, keine Falten, keine sonstigen Anzeichen der Zeit, nur in ihren Augen las er die Erfahrung und das Leid, das sie schon erlebt hatte.
    Er könnte es ihr nehmen, ihr einen Augenblick grenzenlosen Glücks schenken. Wie von selbst hob er die Hand und führte sie sanft zu ihrem Kinn. Er strich über ihre Haut, verfolgte langsam die Konturen ihres Gesichts und seine Hand wanderte weiter über ihr Haar. Seine Finger verfingen sich darin wie eine Fliege in einem Netz. Behutsam zog er ihr Antlitz weiter zu sich. Nur einen Augenblick, nur eine Nacht und er konnte ihr alles geben, was sie wollte und sie konnte ihm alles geben, was er benötigte.
    Ihre Lippen öffneten sich einen kleinen Spalt, ihre Augen wurden groß. Er spürte ihr Verlangen, ihre Sehnsucht nach der Wärme, die er versprach.
    „Aramis“, flüsterte sie. Ein Hauchen, das von ihren Lippen kam und sanft in seinen Ohren klang.
    Nur eine Nacht …
    Er hielt sie umfangen, spürte wie ihr Körper nachgab und immer mehr in seine Umarmung sank. Ihr Blick begann sich zu verschleiern. Etwas schien aus ihr zu weichen. Sie war nicht mehr sie selbst. Sie war …
    Etwas packte ihn. Mit gewaltiger Kraft wurde er zurück gerissen und gegen die Wand am anderen Ende geschleudert. Der Aufprall katapultierte ihn in eine Welt des Schmerzes und des endlosen Drehens. Nur allmählich kehrten seine Sinne zurück.
    Vor ihm stand ein Mann, bedrohlich, sein Blick arrogant und angriffslustig. Die schwarzen Haare rahmten das Gesicht mit dem wütenden Blick ein. Er wirkte vielleicht wie Mitte dreißig, doch seine grünen Augen verrieten eine Erfahrung, die dieses Aussehen Lügen strafte. Die Schultern waren so breit, das sie das Licht abschotteten. Es wurde dunkler, alles um ihn schien sich mit Schatten zu füllen. Seine schwarze Kleidung saugte das Licht regelrecht auf.
    „Rühr sie nicht an!“, seine Stimme war ein Grollen.
    Aramis versuchte aufzustehen. Es kam nicht oft vor, dass er an jemanden geriet, der ihn derart einfach überrumpeln und niederschlagen konnte. Wer war der Kerl? Wie kam er überhaupt hier herein? Aramis hatte nicht gehört, dass die Türe geöffnet worden wäre.
    „Hast du jetzt schon private Leibwächter, die keiner kennt?“ Vorsichtig stand er auf. Einige Rippen fühlten sich nicht mehr so richtig in Schuss an.
    „Er gehört nicht zu uns“, Antigones Stimme war kalt wie Stahl. „Verschwinde von hier. Das ist meine Sache.“
    „Seinesgleichen hat auch Wirkung auf dich, meine Liebe“, erwiderte der Fremde und ließ Aramis nicht aus den Augen.
    „Und was genau ist meinesgleichen?“ Mit unterdrücktem Schmerz richtete er sich wieder auf. Der Fremde wusste also was Aramis war. „Du hast es gesehen, Antigone.“ Aramis‘ Wut wallte erneut auf. „Genau das meine ich! Ich kann es nicht kontrollieren. Ich will so nicht sein!“
    „Dann wehr dich dagegen.“ Sie trat einen Schritt vor, stellte sich zwischen diese schwarze Bedrohung und ihn. Ihr Blick war noch etwas verschleiert, als wäre sie eben erst aus einem Traum erwacht.
    „Das geht nicht“, er ging auf sie zu.
    Sofort regte sich der Fremde und brachte Aramis zum verharren.
    „Was auch immer da zum Vorschein kommt, es wird stärker und irgendwann werde ich nicht mehr anders können, als jede Frau ins Unglück zu reißen. Ich nehme ihnen ihre Seele und ich weiß nicht, wie ich es stoppen kann.“
    „Aramis“, ein leichtes Kopfschütteln und ein flehender Blick, „du bist hier, du bist bei uns aufgewachsen. Du bist nicht das, was deine vermeintliche Herkunft versucht, dir aufzudrängen. Du kannst dich gegen das Wesen, das in dir lebt, wehren. Du kannst du selbst sein. Du musst dich ihm nicht ausliefern und hingeben.“
    „Dann sag mir, was es ist!“, begehrte er auf. Seine Stimme überschlug sich fast.
    „Richtig“, mischte sich der Fremde wieder ein. „Sag ihm, was er ist.“ Ein kaltes Lächeln überzog sein Gesicht. Genugtuung stand in seinem

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