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Zitadelle des Wächters

Zitadelle des Wächters

Titel: Zitadelle des Wächters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas F. Monteleone
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wie­der, die ste­tig und in ei­nem ge­ra­de noch er­träg­li­chen Nei­gungs­win­kel nach un­ten führ­te. Va­ri­an dreh­te sich um und ent­deck­te, daß ih­re Öff­nung sich wie­der ver­schlos­sen hat­te und un­sicht­bar ge­wor­den war. Falls sie hier wie­der hin­aus­ge­lan­gen woll­ten, wür­de das auf dem Weg, den sie ge­kom­men wa­ren, un­mög­lich sein. Aber na­tür­lich wird es hier mehr als nur einen Aus­gang ge­ben, dach­te er. Es muß­te noch einen wei­te­ren ge­ben.
    Wäh­rend er die vor ih­nen lie­gen­de Um­ge­bung stu­dier­te, wur­de ihm klar, daß sie durch einen lan­gen Tun­nel fuh­ren, der aus ei­ner un­sicht­ba­ren Quel­le be­leuch­tet wur­de. Nir­gends lie­ßen sich Fa­ckeln, Gas­lam­pen oder La­ter­nen aus­ma­chen, und trotz­dem wur­de Licht ver­brei­tet, als wä­ren die Wän­de selbst die Strah­lungs­quel­le. Die Tun­nel­wän­de wie­sen eben­falls kei­ne An­halts­punk­te auf, doch glaub­te Va­ri­an, daß es sich hier­bei eben­falls um ei­ne Il­lu­si­on han­del­te, nach­dem er ge­se­hen hat­te, wie die Au­ßen­öff­nung ent­stan­den war. In Ge­dan­ken sah er wie­der das Ge­sicht des al­ten Man­nes – bes­ser: des Ro­bo­ters – vor sich, der auf der Cour­te­san sei­nen Arm ge­packt und ihm die Ge­schich­te vom Wäch­ter er­zählt hat­te. Selt­sa­mer­wei­se trau­te Va­ri­an dem Ro­bo­ter – in­so­weit man ei­ner Ma­schi­ne wirk­lich trau­en konn­te – und glaub­te, daß die Ge­schich­te um den Wäch­ter der Wahr­heit ent­sprach.
    Kein Wort wur­de wäh­rend der Rei­se nach un­ten ge­wech­selt, so als sei je­der von ih­nen dar­auf be­dacht, sei­ne Ge­dan­ken für sich zu be­hal­ten. Oder aber, dach­te Va­ri­an, es könn­te auch ein­fach die Furcht sein, die je­den schwei­gen ließ.
    Un­ge­fähr ei­ne Stun­de lang roll­ten sie den Tun­nel hin­ab. Es war un­mög­lich, sich aus­zu­ma­len, wie tief sie in die Zi­ta­del­le ein­ge­drun­gen wa­ren, aber Va­ri­an ver­mu­te­te, daß es wirk­lich sehr tief sein muß­te. Auch war es kaum mög­lich, die Grö­ße der Zi­ta­del­le zu er­fas­sen, ob­wohl man nicht dar­an zwei­feln konn­te, daß die­ses Ge­bil­de aus der Ers­ten Zeit wirk­lich gi­gan­tisch zu nen­nen war und mög­li­cher­wei­se Schät­ze und tech­no­lo­gi­sche Wun­der ent­hielt, die selbst die aus­schwei­fends­ten Vor­stel­lun­gen des al­ten Stoor über­tra­fen.
    End­lich ge­lei­te­te sie der klei­ne Ro­bo­ter in einen großen, fünf­sei­ti­gen Raum. In je­dem Wand­stück wa­ren et­li­che große, ni­schen­ar­ti­ge Tü­ren. Der Raum ver­füg­te über kei­ner­lei In­ven­tar; le­dig­lich ein sehr aus­ge­schmück­tes Mo­sa­ik be­deck­te den Bo­den. Es be­dien­te sich der Pen­ta­gon­form als Grund­mo­tiv. An den Wän­den stan­den bil­der­ar­ti­ge Buch­sta­ben und Wör­ter aus ei­ner Spra­che, die von nie­man­dem in der Grup­pe ent­schlüs­selt wer­den konn­te. Man nahm an, daß es sich da­bei um Ge­no­ne­sisch han­del­te. Die Wor­te moch­ten geo­gra­phi­sche Hin­wei­se, War­nun­gen oder an­de­re In­struk­tio­nen sein, aber da konn­te man sich nicht si­cher sein.
    „Ihr wer­det hier war­ten, bis der Wäch­ter mit Euch in Kon­takt tritt“, sag­te der klei­ne Ro­bo­ter, wand­te sich ab­rupt her­um und roll­te lei­se durch einen der Aus­gän­ge da­von. Rasch ver­schwand er im Irr­gar­ten der Ab­zwei­gun­gen und dem Auf und Ab im La­by­rinth der Kor­ri­do­re.
    Stoor sprang aus dem Wa­gen und nä­her­te sich der me­tal­li­schen Au­ßen­flä­che der Wän­de. „Jetzt schau sich ei­ner bloß mal die­se Kunst­fer­tig­keit an, Mensch!“
    Raim trat ne­ben ihn. Er hielt sein Ziel­fern­rohr­ge­wehr an der Hüf­te in Stel­lung – all­zeit be­reit, sei­nen Meis­ter zu be­schüt­zen.
    „Das Mo­sa­ik auf dem Bo­den ist eben­so präch­tig“, sag­te Tes­sa, wäh­rend sie mit Va­ri­an aus dem MTW klet­ter­te. „Seht euch nur mal die­ses Mus­ter an.“
    „Da gibt’s nun wirk­lich nichts dar­an zu deu­teln, mein Jun­ge. Tja, Ers­te Zeit! Ver­dammt noch mal! Die Leu­te, die hier an den Schalt­he­beln sit­zen, könn­ten die gan­ze Welt be­herr­schen!“
    Va­ri­an woll­te ge­ra­de et­was sa­gen, als hin­ter

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