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Zitadelle des Wächters

Zitadelle des Wächters

Titel: Zitadelle des Wächters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas F. Monteleone
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mit ihr an – wir öff­nen sie nicht!“
    „Und dar­aus kann der Wäch­ter oder der­je­ni­ge, der die­sen Zir­kus ver­an­stal­tet, ge­nau das schlie­ßen, was er wis­sen will“, sag­te Va­ri­an.
    Raim krit­zel­te et­was auf sei­nen No­tiz­block: Ich mei­ne, wir soll­ten den Wäch­ter fra­gen. Er reich­te den Zet­tel her­um und war­te­te auf Re­ak­tio­nen.
    „Er hat recht“, sag­te Stoor. „Die ver­damm­te Ma­schi­ne hat al­le Ant­wor­ten pa­rat. Was sol­len wir hier her­um­sit­zen und uns den Kopf für nichts und wie­der nichts zer­bre­chen? Da könn­ten wir noch lan­ge grü­beln und kämen doch nie zu ei­ner Lö­sung.“
    „Das ist auch mei­ne Mei­nung“, sag­te Va­ri­an. „Ich mei­ne, wir soll­ten uns jetzt auf die Su­che nach dem … dem Ro­bo­ter ma­chen oder zu­min­dest zur Haupte­ta­ge ge­hen und dort die Kon­so­len be­fra­gen. Was ha­ben wir da­bei schon zu ver­lie­ren?“
    „Ge­ra­de das fra­ge ich mich“, sag­te Tes­sa.
    Die drei Män­ner starr­ten sie an.
    Sie lä­chel­te ner­vös. „Nun hört schon auf. Ich ver­su­che nicht, mich hier in Sze­ne zu set­zen. Ich he­ge le­dig­lich so mei­ne Be­fürch­tun­gen. Denkt doch nur ein­mal einen Mo­ment lang nach: Meint ihr nicht, der Wäch­ter wür­de es uns von sich aus sa­gen … falls er ein In­ter­es­se dar­an hät­te?“
    Stoor zuck­te die Ach­seln. „Wer weiß schon, was so ’ne Ma­schi­ne denkt?“
    Tes­sa trumpf­te auf. „Al­so, wei­ter im Text: Wo­her wis­sen wir, daß der Wäch­ter nur von Ma­schi­nen in Gang ge­hal­ten wird? Stellt euch ein­mal vor, ir­gend­wo lau­fen hier im­mer noch Men­schen her­um.“
    „Aus der Ers­ten Zeit!?“ Va­ri­an schüt­tel­te den Kopf. „Trotz all der Jah­re, die in­zwi­schen ver­gan­gen sind? Das kann ich nicht glau­ben. Die hät­ten sich die gan­ze Zeit über si­cher nicht so still ver­hal­ten. Sie wä­ren nach drau­ßen ge­gan­gen, um al­les wie­der auf­zu­bau­en, um die Welt zu­rück­zu­er­obern, die sie ver­lo­ren ha­ben.“
    „Viel­leicht“, sag­te Tes­sa. „Ich will uns ja auch nur vor Au­gen füh­ren, wie we­nig wir ei­gent­lich wis­sen, auf wie we­nig wir ei­gent­lich bau­en kön­nen.“
    Stoor saug­te an sei­ner Pfei­fe, ver­zog das Ge­sicht, weil sie aus­ge­gan­gen war, und klopf­te sie auf ei­nem Tel­ler aus, um die Asche los­zu­wer­den. „Zu gü­tig, Ma­da­me!“
    „Al­so …“ sag­te Va­ri­an. „Wir kön­nen die Büch­se öff­nen, sie igno­rie­ren oder den Wäch­ter su­chen … was sol­len wir tun? Ich wür­de das letz­te­re vor­schla­gen.“
    Raim stell­te sich ne­ben Va­ri­an und nick­te.
    „Von mir aus auch“, sag­te Stoor.
    „Ich kann es nicht mit euch al­len auf­neh­men“, sag­te Tes­sa. „Al­so, laßt uns den Ker­ker­meis­ter su­chen …“
    „Das ist nicht mehr nö­tig“, sag­te ei­ne ver­trau­te Stim­me – der Ho­mo­log des Wäch­ters.
    Al­le fuh­ren gleich­zei­tig her­um, als hät­ten sie es ein­ge­übt und schenk­ten dem Ro­bo­ter ih­re Auf­merk­sam­keit, der jetzt wie ein gü­ti­ger, wei­ser Gent­le­man an der Tür­schwel­le stand.
    „Gu­ten Abend al­ler­seits“, sag­te er, trat ins Zim­mer und steu­er­te auf einen Stuhl zu. Sei­ne Be­we­gun­gen wa­ren so na­tür­lich, so läs­sig, daß Va­ri­an sich er­neut frag­te, ob das wirk­lich ei­ne Ma­schi­ne war – ziem­lich oft muß­te er sich die­se Tat­sa­che ins Ge­dächt­nis zu­rück­ru­fen. Et­was Be­droh­li­ches ging von dem Ho­mo­log aus, ob­wohl er oh­ne Waf­fen ge­kom­men war. Kein sol­ches We­sen durf­te so … so mensch­lich auf­tre­ten, dach­te Va­ri­an, wenn es das so of­fen­sicht­lich nicht war.
    „Du hast uns be­lauscht“, sag­te Va­ri­an.
    „Man mö­ge mir ver­zei­hen, aber es ist wirk­lich schwie­rig, eu­re Un­ter­hal­tung nicht mit­zu­hö­ren … Die Räu­me der gan­zen Zi­ta­del­le sind mit­ein­an­der durch Strom­krei­se ver­bun­den … und im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes hal­tet ihr euch in mir auf.“
    „Was willst du?“ Stoor stopf­te au­to­ma­tisch die Pfei­fe, oh­ne sei­nen star­ren Blick von dem Ho­mo­log ab­zu­wen­den.
    „Ich dach­te ei­gent­lich, ihr woll­tet mich se­hen … und des­halb bin ich hier.“
    „Du hast ja so­wie­so

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