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Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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dass sie, nun ja, mit
ihm
im Bett liegen könnte, während sie ihn doch vielleicht eher hassen würde, wenn sie aufwachte. Schlimmer noch, sie könnte das Lebensband eines anderen Mannes sein.
    Er hörte auf, die Dose zu drehen. Das ergab keinen Sinn. Ein Lebensband würde bedeuten, dass sie voll umgewandelt war. Dann würde ihr auch kein
Ice
-Entzug mehr zu schaffen machen. Er fluchte leise und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Oder vielleicht doch? Konnten GTECH s
Ice
nehmen, damit es ihnen einen zusätzlichen Schub verpasste?
    Ruckartig stand Sterling auf. Er trat ans Bett heran, ein Mann mit einem Ziel. Becca lag auf der Seite, und er näherte sich ihr von hinten. Dann kniete er sich auf die Matratze, fuhr ihr mit der Hand ins Haar und strich es zur Seite.
    Sie bewegte sich und wälzte sich auf den Bauch. Ganz der Renegade, der er war – ein Mann, der wusste, was er wollte –, machte Sterling weiter. Er stieg ganz aufs Bett, beugte sich über sie und strich ihr das Haar aus dem Nacken. Wenn sie einem anderen Mann gehörte, musste ein etwaiges Lebensband eine Art Tätowierung hinterlassen haben – einen Kreis in einem Kreis, eine unzertrennliche körperliche Verbindung, die die beiden im Leben wie im Tod aneinanderkettete. Er starrte auf die samtweiche, weiße Vollkommenheit ihrer zarten Haut und stieß einen stummen Seufzer der Erleichterung aus. Kein Bindungssymbol. Außerstande, der Versuchung zu widerstehen, strich Sterling mit den Fingern über die nackte Stelle an ihrem Nacken. Er war der Hoffnung, ihr vertrauen zu können, einen Schritt näher gekommen. Und er wollte ihr vertrauen … stärker, als er sollte.
    »Mmmmmh«, murmelte sie. »Das ist schön.« Es schnurrte nur so aus ihr heraus. Sanft. Verführerisch. Wie eine Frau, die zu ihrem Geliebten spricht.
    Seine Hand erstarrte auf ihrem Nacken; der bittersüße Rausch unkontrollierbar tobender Hormone und heißer Wollust durchwogte ihn und ließ seinen Schwanz hart werden. Er atmete tief ein und sagte sich, dass er sie in Ruhe lassen müsse. Sie schlief, stand unter Drogen, war zu nichts zu gebrauchen. Er wollte sich wegbewegen, aber sie griff nach seiner Hand und drehte sich um. Sie blinzelte, bis sie ihn klar vor Augen hatte.
    »Du bist mich holen gekommen«, flüsterte sie. »Ich wusste, dass du kommen würdest.« Auf ihrem Gesicht lag ein benebelter, leerer Ausdruck, der besagte, dass sie nur halb bei Bewusstsein war – ich bin zu Hause, empfange aber keine Besucher. Sie träumte noch immer, durchlebte die Nachwirkungen ihres Entzugs. Vielleicht sah sie ihn nicht einmal. Vielleicht sah sie einen anderen. Aber als sie so zu ihm emporschaute und Hoffnung und Erleichterung von ihr in ihn hinüberströmten, war er weit davon entfernt, ihr den Frieden zu nehmen, den er in ihr spürte. Die Frau hatte genug durchgemacht. Sie verdiente ein wenig Ruhe und Frieden.
    »Ich bin gekommen«, versicherte er und legte die Decke wieder um sie. Ein starker Luftstrom wirbelte durch den Raum. Er fuhr ihr mit den Fingerknöcheln über die Wange. »Ruh dich aus … damit du wieder gesund wirst.«
    Sie griff nach seiner Hand, drückte sie an ihre Brust und verschränkte ihre Finger mit seinen. Sein Herz erstarrte bei dieser intimen Geste, und als sie das Kinn an seine Finger schmiegte und sich ihre Wimpern flatternd schlossen, war die Botschaft klar. Sie hatte nicht die Absicht, ihn loszulassen.
    Er war sich nicht sicher, wie er reagieren sollte, wusste nicht, warum sich seine Brust anfühlte, als hätte jemand eine tausend Pfund schwere Stahlkugel daraufgelegt. Er war mehr der Mann für die schnelle Nummer, Rein-Raus und Tschüss bis zum nächsten Mal, und stand nicht gerade auf gefühlsbetonte Kuscheleien – ein notwendiges Übel, wenn man ein Renegade war. Es war nicht fair, etwas anderes zu sein, als ein Rein-Raus-Typ für einen Quickie, wenn man jeden Tag beim Aufwachen dem eigenen Tod ins Auge sah. Den Tod förmlich einlud. Ihm ins Gesicht lachte. Vor allem, wenn es die fragliche Frau, einfach nur weil sie einen kannte, in Gefahr brachte, da Adam auf sie aufmerksam werden konnte. Also tat Sterling das einzig Richtige und vermied Intimität – es war ja nicht so, als wären seine Beziehungen glücklich gewesen. Seine Mutter war tot. Sein Vater ebenfalls. Seine Großmutter – nun ja, sie war gestorben, aber sie hatte noch zehn Jahre nüchtern und glücklich gelebt, nachdem er von ihr weggegangen war. Und dennoch – hier und jetzt allein mit Becca hatte er

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