Zombie-Lover
verfluchte mich.«
»Die Fluchungeheuer haben alles dasselbe Talent: Mit ihren Fl ü chen können sie Löcher in den Boden sprengen, Bäume töten oder Personen in die Vergessenheit treiben.«
»Das muss sehr schmerzhaft gewesen sein«, sagte Breanna.
»Es war kein gewöhnlicher Fluch. Sie gehörte zu ihren Obe r häuptern, und sie hatte einen schlimmen Fluch bis zur Perfektion entwickelt.«
Breanna kam eine Idee. »Kannst du auch deine Gedanken proj i zieren? Dann könntest du mir ganz genau zeigen, was passiert ist.«
Jeremy nahm Wolfsgestalt an. Dann plötzlich fand sich Breanna auf dem zertretenen Traubenfeld wieder, ringsum überall zerdrüc k te Jungen- und Mädchentrauben. Ihr Fell klebte von ihrem Saft.
Eine alte Fluchungeheuerfrau rannte auf sie zu. »Du verabsche u ungswürdige Kreatur!«, schrie sie. »Du hast meine Ernte ruiniert! Du sollst verflucht sein, so zu leiden, wie du mich leiden mac h test.«
»Was soll das heißen?«, fragte Breanna Werwolf.
»Diese Beeren hätten umeinander werbenden Paaren große Freude bereitet und ihnen ermöglicht, ihre Wunschpartner zu e r kennen. Deshalb soll diese Freude dir versagt bleiben. In deinem ganzen Leben soll es nur eine Wunschpartnerin für dich geben, eine Frau aus einem fremden Land, und du sollst sie erst erkennen, wenn sie dir ihre Liebe gesteht. Aber sie soll nie erfahren, dass du ihr Wunschpartner bist, und deshalb wird sie nie nach dir suchen. Und wenn ihr einundzwanzigster Geburtstag vergeht, ohne dass sie dich gefunden hat, werdet ihr beiden euch niemals erkennen, und du bist verdammt, mit einer nicht idealen Gattin zu leben und dabei zu wissen, dass du vollkommenes Glück hättest erfahren können, es dir aber durch deine gedankenlose Dummheit zerstört hast. Und jetzt geh, Kretin; der Fluch ist komplett.«
Die Rute zwischen die Beine geklemmt, eilte Breanna davon. Sie wusste, dass jedes Wort des Fluches wahr werden würde.
»Das ist wirklich ein schrecklicher Fluch! Kein Wunder, dass er deprimiert ist. Warum sollte er König werden wollen, wenn er weiß, dass er seine wahre Liebe niemals finden kann?«
Sie tauchte aus Jeremys Gedankenwelt auf und war wieder sie selbst. Die drei Könige blickten sie an. »Jeremy hat ein echtes Pro b lem«, sagte Breanna.
Der Werwolf, der nun wieder Menschengestalt angenommen hatte, nickte zustimmend. »Überall habe ich gesucht, aber die pe r fekte Frau einfach nicht finden können. Oh, es gab schon viele, die ihr Interesse an mir ausdrückten, aber wenn sie es taten, wusste ich, dass sie nicht diejenige war, nach der ich suchte. Sie wollten nur Prinzessin oder gar Königin sein. Ich möchte aber die eine, die mich dafür liebt, was ich wirklich bin, und sich um meinen Stand keine Gedanken macht. Ich muss sie finden, bevor sie einun d zwanzig wird, oder ich habe sie für immer verloren. Und ich kann sie nicht finden.«
»Aber so lautet der Fluch doch gar nicht«, wandte Breanna ein. »Sie muss dich finden.«
»Ich habe nach ihr gesucht, indem ich weit durchs Land schwei f te und den Frauen von dem Fluch erzählte in der Hoffnung, dass die Eine darunter ist oder davon hört und sich ermutigt fühlt, nach mir zu suchen. Auf diese Weise habe ich versucht, den Fluch au f zuheben. Aber alles war vergebens. Ich fürchte, dass meine wahre Liebe das kritische Alter schon überschritten hat und mir auf i m mer verloren ist.«
»Das ist eine negative Annahme. Ganz gewiss ist er in dieser M e lancholie, weil er die Hoffnung auf Erfolg aufgegeben hat.«
»Okay, Jeremy«, sagte Breanna sachlich-nüchtern. »Entweder ist sie nun über einundzwanzig und es ist zu spät, oder sie ist es eben nicht. Es gibt aber keinen Grund, gleich davon auszugehen, dass sie schon zu alt ist, denn das ist hoffnungslos. Deshalb musst du dir vorstellen, dass sie noch nicht so alt ist und du sie finden kannst – oder genauer, dass sie dich finden kann. Denn das ist deine ei n zige Chance zu gewinnen.«
Der Werwolfprinz bedachte sie mit einem hoffnungsverlorenen Blick. »Was könnte ich denn tun, was ich nicht schön versucht hätte?«
»Stellen wir zunächst einige Grundtatsachen fest. Wenn du deine wahre Liebe findest, willigst du dann ein, dich auf deine Herrsche r rolle vorzubereiten?«
»Ja, natürlich. Ich habe nichts dagegen. Nur besitze ich ohne meine wahre Liebe überhaupt keinen Ehrgeiz mehr.«
»Okay. Wie ich es sehe, müssen wir dich als Erstes ein wenig at t raktiver für dieses ideale Mädchen machen. Was in gewisser
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