Zombie-Lover
Norden, als der Eulenfalter zurückkehrte. Er landete und verwandelte sich in Dolph. »Ihr geht den richtigen Weg«, sagte er. »Ich habe dort die Fußspuren entdeckt.«
»Wir sind schon unterwegs«, erklärte Bink sich einverstanden.
»Ich habe zuerst gedacht, etwas würde uns folgen, aber ich kon n te es nicht richtig ausmachen.«
»Wie kann uns irgendetwas folgen?«, fragte Dor scharf. »Wir sind im Traum und auf einer einzigartigen Welt.«
»Vielleicht ein Geschöpf dieser Welt«, meinte Dolph unschlüssig. »Aber wahrscheinlich habe ich es mir nur eingebildet.«
»Wir halten die Augen offen«, beschloss Dor. »Für alle Fälle.«
Das war vernünftig, doch insgeheim wunderte sich Bink ein w e nig. Dolph litt unter jugendlichen Verwirrungen, doch Verfo l gungswahn gehörte eigentlich nicht dazu. Sie wussten nicht, welche Raubtiere auf dieser Welt lebten. Deshalb beschloss er, ein wenig zurückzubleiben, damit er der erste war, dem etwas begegnete, das sie in ihrem Rücken verfolgte. Verletzen konnte es ihn nicht, und vielleicht kam er auf diese Weise in die Lage, die anderen rechtze i tig zu warnen. Zwar hatte Ida ihnen versichert, dass sie in diesem Traum nicht zu Schaden kommen konnten, aber wenn sie allzu sehr gepeinigt wurden, waren sie gezwungen aufzuwachen, und alle errungenen Fortschritte wären dahin.
Schon bald fanden sie die Spur des Zombiemeisters: leuchtende Fußabdrücke, die nach Westen führten. Das hieß, der Zombi e meister ging in die Zukunft, vorausgesetzt, Bink hatte Ida richtig verstanden.
»Sagt mal, dort ist es grün?«, fragte Dolph. Er sah nach hinten. »Und im Osten ist es gelb.«
Sie vergewisserten sich, dass er Recht hatte. Schon wieder hatte Dolph in seiner jugendlichen Neugier etwas entdeckt, das ihnen, den älteren, entgangen war. Sie konnten sich also gar nicht irren in der Frage, ob sie in die Zukunft oder in die Vergangenheit ma r schierten; die Farbe des Horizonts verriet es ihnen. Bink erschien dies als sehr angenehme Welteigenschaft.
Sie folgten der Spur, denn sie schien zu wissen, wohin es ging, und führte zu einem kleinen Dorf. Darin arbeitete vor seinem Haus ein Gnom. »Hallo, hallo, wie schön, euch zu sehen!«, begrü ß te der Gnom sie freundlich. »Haben wir uns nicht schon gesehen?«
»Ich glaube kaum«, antwortete Bink, der ihm zufälligerweise am nächsten stand. »Ich bin Bink, und wer bist du?«
»Metro.«
»Metro Gnom«, sagte ein Stein in der Nähe.
»Genau. Ich halte die Ticks und Tacks im Auge.«
»Das ist auch sehr sinnvoll«, lobte Bink ihn. Er wusste, dass Ticks ziemlich gefährlich werden konnten, wenn man nicht auf sie aufpasste. Ein Freund von ihm war einmal von einem Psycho-Kick gebissen worden und dem Wahnsinn verfallen, ein anderer von einem Spasmo-Tick und zuckte noch immer konvulsivisch. »Auf welchen Tick gibst du gerade Acht?«
»Eine Gruppe von Akkus-Ticks«, antwortete Metro. »Wenn sie geladen sind, können sie bei Konzerten ganz nützlich sein. Braucht ihr welche?«
»Im Augenblick nicht, danke.«
»Kann ich euch bei etwas anderem helfen?«, fragte Metro, als w ä re er ein alter Freund.
»Wir folgen nur diesen Fußspuren.«
Der Gnom riss die Augen auf. »Welchen Spuren?«
Also stimmte es: Andere konnten sie nicht sehen. »Magische F u ßabdrücke, die nur wir sehen können«, erklärte Bink.
»Na, ich kann euch jedenfalls nur davon abraten, in diese Ric h tung zu gehen«, sagte der Gnom. »Erst kommt ein Streifen schwer verscherzten Landes, und danach nur noch das hohe Alter.«
»Damit werden wir schon fertig«, versicherte Bink ihm zuve r sichtlich.
»Ihr steckt wohl gern was ein. Ich könnte es nicht ertragen.«
»Was kann an Scherzen so schlimm sein?«, fragte Dolph.
Der Gnom rollte mit den Augen. »Ich sehe schon, ihr seid neu hier. Da gibt es manches, was ihr für euch selbst herausfinden müsst.«
Sie gingen weiter und gelangten an den Rand dessen, was das verscherzte Land sein musste, denn hinter diesem Rand sah es recht wild aus. Doch die Fußabdrücke führten hinein, also folgten sie ihnen.
Kaum hatten sie die Grenze überschritten, fanden sie sich auf e i nem Weg wieder, auf dem PSYCHO zu lesen stand. Sie folgten den Fußabdrücken darauf. Der Pfad wand sich wie irrsinnig und schien nirgendwohin zu führen. An einem riesigen Katzenwesen führte er vorbei, das keine Augen zu haben schien. Deshalb glau b ten die drei Könige, sie könnten auf Zehenspitzen an ihm vorbe i schleichen. Da gähnte es, und sie
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