Zombie-Lover
sagte Zafar. »Er hebt die Wirkung eines Vergessenszaubers auf. Vielleicht hilft dir das.«
Dor schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Aber danke für das Angebot.«
Zafar kehrte auf den Friedhof zurück. Die drei Könige tauschten den allergrößten Teil eines Blickes aus und zuckten mit den Schu l tern.
Dann folgten sie weiter den Spuren, die ins Schloss führten.
Aus dem Graben hob sich ein riesiger Kopf. Er gehörte Soufflé Schlange, dem Grabenungeheuer. Soufflé blickte alle drei mit E r staunen an, als wollte er sagen, er habe gar nicht gewusst, dass sie ausgegangen seien, nickte aber am Ende und ließ sich wieder ins Wasser sinken.
»Warum habe ich nur das Gefühl«, fragte Dor rhetorisch, »als stünde uns etwas recht Bizarres bevor?«
»Weil es so ist«, antwortete Bink. »Selbst für einen Traum wird es bizarr sein.«
Eine Frau kam ihnen entgegen, um sie am Tor zu begrüßen. Sie war etwa siebenundzwanzig und so hübsch, dass es im Korridor dort, wo sie gerade entlangschritt, kurzzeitig heller wurde.
Bink starrte sie an. Es war Chamäleon.
Sie erkannte ihn ebenfalls. »Oh, Bink, du wirkst ja elf Jahre jü n ger! Wie machst du das nur?« Dann trat sie zu ihm, umarmte und küsste ihn.
Wie bei jedem Kuss von ihr torkelte Binks Kopf in ein anderes Reich, und dabei wusste er, dass es nicht seine Frau sein konnte, die da vor ihm stand, denn sie war nicht in den Traum eingetreten und mit nach Ptero gekommen. Und sie war im falschem Alter: weder echte sechsundsiebzig noch verjüngte sechzehn. Außerdem befand sie sich in der falschen Phase auf der Höhe ihrer Schönheit und nicht in der hässlichen oder der gewöhnlichen. Wie konnte das sein?
Dor und Dolph standen genauso verwirrt wie er daneben. Schließlich war Chamäleon ihre Großmutter.
Sie zog sich um eine Winzigkeit von ihm zurück. »Ach Bink, wie habe ich dich vermisst! Vor morgen hatte ich dich gar nicht z u rückerwartet. Lass uns gleich aufs Zimmer gehen!«
Und sie steckte außerdem in ihrer dummen Phase, sodass sie nicht genug Grips besaß, um diskret zu sein. Selbst wenn er begri f fen hätte, was hier vorging, wie hätte er es ihr also begreiflich m a chen sollen?
Im verzweifelten Wunsch nach einem Rat blickte er Dor an. Dor war ihr Sohn. Er sollte etwas sagen können. Doch sein Blick blieb leer.
Währenddessen zerrte Chamäleon Bink zur Treppe. Er versuc h te, sich zu widersetzen, doch es gelang ihm nicht. »Na geh schon«, sagte eine Treppenstufe. »Ihr seid nur zweimal jung.«
»Wir sehen uns… später«, rief Dolph ihm hilfsbereit nach.
Einige verwirrende Augenblicke später fand Bink sich in ihrer Schlafkammer wieder. Chamäleon warf die Tür hinter ihnen zu, schleuderte ihn aufs Bett, sodass er darauf saß, und hockte sich auf seinen Schoß. Wie wunderbar weich ihr Po sich anfühlte! Sie schloss die Arme um seinen Kopf, zog ihn in eine Willkommen s umarmung und drückte sein Gesicht an ihren göttlich festen B u sen. Sie roch himmlisch. Seine Sinne zerschmolzen in eine einzige Masse gesegneten Entzückens.
Aber sie konnte nicht seine Frau sein! Die echte Chamäleon war nach wie vor in Xanth, auf Schloss Roogna, vielleicht gerade in der gleichen Kammer. Nur war es nicht das gleiche Schloss; das war unmöglich.
Chamäleon stand auf und begann sich auszuziehen. »Ich kann es gar nicht fassen, wie jung du aussiehst«, hauchte sie. »Fast so wie damals, als wir zum ersten Mal verjüngt wurden. Du siehst großa r tig aus.« Ihr Kleid fiel. Sie gehörte zu den Frauen, die mit jedem Blick, den man ihnen schenkt, besser aussehen.
Wenn er nicht bald etwas unternahm, würde er die Gewalt über sich verlieren. Sein einundzwanzigjähriger Körper war nur allzu bereit, mit ihr binnen eines Viertelaugenblicks ein ganzes Bataillon Störche zu beschwören. Er liebte Chamäleon, und er begehrte sie, ganz besonders, wenn sie so war wie im Moment. Aber wie war das möglich.
Sie stand in Büstenhalter und Höschen vor ihm, nicht nur une r träglich schön, sondern auch unermesslich sexy. Er lief Gefahr, aus den Latschen zu kippen. Nur sein geistiges Alter von einundach t zig gestattete ihm, den Anblick halbwegs gelassen zu überstehen.
Ganz langsam begriff er. Es hieß doch, dass alle Leute, alle G e schöpfe, die jemals existierten oder existieren konnten, hier auf Ptero seien. Damit waren alle Einwohner Xanths auf diesem Mond präsent. Also auch Chamäleon. Es war wirklich seine Frau.
Sie glitt aus der Unterwäsche. Binks Augäpfel
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