Zombie-Lover
auf. Sie können mein magisches T a lent spüren, mit dem ich in der Schwärze sehen kann. Darauf ste u ern sie zu. Deshalb bin ich immer in Bewegung geblieben. Aber nun kann ich nicht weiter, denn ich muss hier an dieser Stelle wa r ten, bis die Insel der Weiblichkeit erscheint.«
»Wir suchen schon den ganzen Tag danach«, sagte Prinz Dolph. »Wir finden immer wieder die falschen Inseln. Wie willst du sie finden?«
»Es soll die Insel sein, die man von diesem Steg aus sieht. Ich wusste nicht, dass es noch mehr davon gibt.«
König Dor nickte. »Wir sind die Küste entlang nach Norden g e reist. Vielleicht waren wir nur an der falschen Stelle, um die richtige Insel zu sehen.«
»Und ich soll das Boot nehmen«, fuhr Breanna fort. »Habt ihr ein Boot benutzt?«
»Nein«, gab Prinz Dolph mit drei Fünfteln eines Lächelns zu.
»Vielleicht zeigt sich die Insel auch nicht, solange niemand am richtigen Boot steht«, überlegte Breanna.
König Dor nickte beifällig. »Das wäre gut möglich. Deshalb we r den wir hier mit dir auf die Insel warten.«
Dann aber näherten sich vier Gestalten. Breanna erkannte sie a u genblicklich. »Zombies!«
»Mehr Zombies«, stimmte König Dor ihr zu, nachdem er dor t hin gesehen hatte. »Weitere müssen sich an deinem Talent orienti e ren. Für ein Weilchen können wir sie vielleicht zurückhalten, aber du solltest lieber schon ins Boot steigen, sodass du außerhalb ihrer Reichweite bist.«
»Das kann ich nicht«, wandte sie ein. »Die Magie stimmt nicht, wenn die Insel woanders ist. Das Paradox… – ach, es ist egal. Ich muss warten.«
König Dor wandte sich an Prinz Dolph. »Kannst du sie aufha l ten, ohne sie zu verletzen?«
»Ich kann sie forttragen, aber immer nur zwei auf einmal.«
König Dor nickte. »Tu das. Bink und ich versuchen derweil, die anderen beiden abzulenken.«
Dann verschwand der Prinz, und an seiner Stelle entstand ein Vogel Rokh. Breanna war so erstaunt, dass ihr die Kinnlade heru n terklappte.
Der Vogel Rokh breitete die Schwingen aus und stieg in die Luft, stürzte sich auf die Zombies, packte zwei mit seinen gewaltigen Klauen und trug sie davon. Die übrigen beiden aber liefen unve r zagt weiter.
»Warum… warum wollt ihr sie nicht verletzen?«, fragte Breanna.
»Weil sie nichts Böses im Sinn haben«, antwortete der jung au s sehende Bink. »Der Zombiemeister ist unser Freund. Seine Schö p fungen würden den Lebenden niemals schaden wollen, und de s halb tun wir ihnen kein Leid. Wir ziehen es nur vor, zu ihnen A b stand zu bewahren.«
Wie gut sie das verstand! Doch gerade diesen Abstand wollten die Zombies ihr nicht einräumen.
Die beiden Männer vertraten den beiden Zombies den Weg. »Was führt euch her?«, verlangte König Dor von ihnen zu erfa h ren.
»Bzeenna«, antwortete der eine und spuckte ein Stück seiner Zunge aus.
An ihrem Auftrag bestand also kein Zweifel: Sie sollten Breanna zu Xeth schaffen.
»Sie möchte euch nicht begleiten«, entgegnete Dor. »Ihr werdet sie in Ruhe lassen.«
»Bzeenna«, wiederholte der Zombie und versuchte sich an Dor vorbeizudrängen. Der König breitete die Arme aus und hielt ihn auf.
Breanna erschauerte. Schon der Gedanke an die Berührung eines Zombies bereitete ihr Übelkeit. Zwar war sie mittlerweile bereit zuzugeben, dass den Zombies die freie Wahl eines eigenen L e bensstils zustand, wenn man es so nennen wollte, doch auf keinen Fall hätte sie sich überwinden können, diese Umstände zu teilen.
Von anderen Stellen am Strand näherten sich weitere Zombies, und der Vogel Rokh war noch nicht wieder da. Wie sollte Breanna ihnen entkommen?
»Da erscheint die Insel« , sagte Justin.
»Die Insel!«, wiederholte Breanna. »Ach, vielen Dank, Justin!«
Bink drehte sich ihr zu und schaute sie verwundert an. »Justin?«
Vor Aufregung hatte sie den Namen laut ausgesprochen. Nun musste sie wohl auch den Rest noch offenbaren. »Er ist ein Baum. Jetzt ist er bei mir, wenigstens in gewisser Weise. Er gibt mir guten Rat.«
»Justin kenne ich«, sagte Bink, während er seinen Zombie z u rückhielt. »Wir sind viele Jahre Nachbarn gewesen.«
»Das stimmt« , sagte Justin.
»Also, die Insel der Weiblichkeit erscheint«, sagte Breanna. »Wir müssen gemeinsam in das Boot steigen. Ich glaube, dort ist genug Platz.«
Der Vogel Rokh kehrte zurück. König Dor winkte ihn herbei und wies auf das Boot. Der Rokh nickte und landete, dann verwandelte er sich in Prinz Dolph. »Überall sind Zombies«, meldete
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