Zombie-Lover
können.«
Das Boot eilte landeinwärts. Die Insel erschien nicht außerg e wöhnlich, denn es gab die üblichen Bäume, Felder und Häuser. Sie folgten einem wohlgenutzten Weg, der den Entenfüßen kein Hi n dernis in den Weg legte. Deshalb watschelten sie rasch vorwärts.
»Jetzt wissen wir wenigstens, warum es keine Paddel gab« , sagte Justin.
Schließlich erreichten sie einen Teich mit einem Steg, der gena u so aussah wie der am Festland. Das Boot marschierte ins Wasser und paddelte hinüber, dann machte es an dem Dock fest.
»Anscheinend sind wir da«, sagte Bink, stand auf und trat ans Ende des Docks. König Dor folgte ihm.
Nun war Breanna an der Reihe. Sie erhob sich, doch dann zöge r te sie. Um auf das Dock zu steigen, musste sie einen großen Schritt machen, aber dann erhielt das Boot Gelegenheit, ihr unter die R ö cke zu schielen und eine peinliche Bemerkung fallen zu lassen.
»Ich glaube, die Stufe ist sehr hoch«, sagte König Dor. »Dolph, wenn du der Dame helfen würdest…«
»Aber sicher«, sagte Dolph. »Mit deiner Erlaubnis, Miss.« Er legte die Arme unter Breannas Schultern und Knie, hob sie bedächtig auf und reichte sie an König Dor weiter, der sie auf das Dock stel l te.
»Oooooch«, sagte der Kahn, dann stapfte Prinz Dolph ihm auf die Planken.
Am anderen Ende des Docks stand eine kleine Gruppe von Frauen. Breanna bemerkte sie erst jetzt; sie mussten also im letzten Moment eingetroffen sein.
»Hallo«, sagte eine hübsche junge Frau mit Pelz-Oberteil und Pelz-Shorts. »Ich bin Voracia. Ich werde eure Führerin sein, bis ihr infrage kommende Frauen heiratet und die Insel verlasst. Natürlich seid ihr drei Prinzen.«
»Drei Könige«, entgegnete König Dor. »Wir sind jedoch nicht hierher gekommen, um Frauen zu finden, denn wir sind schon verheiratet.«
»Was?«, fragte Voracia entsetzt. Sie blickte das Boot streng an. »Hast du etwa nicht nach ihrem Familienstand gefragt?«
Der Kahn sank ein wenig tiefer ins Wasser. »Das hab ich verge s sen.«
Voracia war empört. »Nun, jetzt seid ihr hier. Deshalb werdet ihr dreien von uns prinzliche Gemahle statt eurer verschaffen. Erst wenn euch das gelungen ist, werden wir euch gestatten, die Insel zu verlassen.«
König Dor war es augenscheinlich nicht gewöhnt, in diesem Ton angesprochen zu werden. »Wir gehen, wann wir gehen wollen – sobald unser Vorhaben hier abgeschlossen ist.«
»Nein, das werdet ihr nicht, denn das Boot wird euch nicht b e fördern.«
Er maß Voracia mit Blicken. »Wir können von hier wegfliegen.«
»Nein, das könnt ihr nicht.«
Prinz Dolph ließ sich Flügel wachsen. »Ich denke, wir können es«, sagte er. »Ich kann noch ganz andere Gestalten annehmen.«
Voracia runzelte die Stirn. »Ich würde vorschlagen, du probierst es einmal aus.«
Prinz Dolph breitete die Flügel aus und stieg in einer Spirale auf. Hoch oben in der Luft blickte er sich um, dann landete er wieder. »Xanth ist verschwunden!«, rief er.
»Verschwunden?«, fragte König Dor.
»Wir haben die Berührungsfläche zwischen Xanth und der Insel der Weiblichkeit ausgelöscht«, sagte Voracia. »Ihr fliegt nirgen d wohin, denn ihr könnt nirgendwohin – bis wir die Berührungsfl ä che wiederherstellen.«
»Ha, ha, ha!«, lachte der Kahn hinter ihnen. »Da habt ihr’s, ihr Hohlköpfe!«
Breanna fühlte sich schuldig, weil sie die drei Könige in diesen Schlamassel gezogen hatte. »Das ist nicht gerecht«, sagte sie. »Sie wollten mir nur helfen.«
Voracia wandte sich ihr zu. »Und wer bist du nun wieder?«
»Breanna aus der Schwarzen Welle. Ich bin hierher geflohen, weil ich den Zombiekönig nicht heiraten will.«
»Zyzzyva kann sich darum kümmern. Ich rufe sie.«
»Wer ist denn Zyzzyva?«
»Unser Zombiemitglied. Sie – «
»Nichts da!«, schrie Breanna. »Ich gehe nicht noch einmal in die Nähe eines Zombies! Ich versuche, mich von denen fernzuhalten!«
Voracia zuckte mit den Schultern. »Nun, dann warten wir, bis du dich beruhigt hast. Bis dahin kümmern wir uns um unsere drei Prinzen hier.«
»Drei Könige«, verbesserte Dor sie.
»Wie du meinst. Vielleicht können wir euch überzeugen, eure a u genblicklichen Gemahlinnen zu verstoßen und drei von uns zu heiraten. Damit wären die Konten wieder ausgeglichen, und jeder wäre zufrieden.«
»Nein, ich glaube, das wollen wir nicht«, entgegnete König Dor.
Voracia blickte ihn an. »Nicht einmal, wenn ich dir mein Talent vorführe?«
»Nicht nach ihrem Talent fragen!« ,
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