Zombie-Lover
niemand sie bestrafen konnte, denn sie war körperlich allein gewesen. Zwar hatte sie behauptet, sich formlos zu geben, weil sie auf Bewusstseinsebene eng mit Justin zusa m menlebte, aber es war doch noch ein wenig mehr daran gewesen. Einerseits hätte sie ihre Vorzüge am liebsten verborgen, andere r seits wollte sie gern verkünden, welche zu besitzen. »Wahrschei n lich schon«, stimmte sie ihm zu und sagte für alle hörbar: »Nun, wenn du wirklich ihre Führerin bist, dann solltest du dein Talent zügeln.«
»Fast wie ein Aspekt der Erwachsenenverschwörung: Es müssen Grenzen gezogen werden, um die Unschuldigen zu schützen.«
Eine gutes Argument. Nicht immer war es gut, wenn eine Person etwas tat, was sie tun konnte, nur weil sich eine Gelegenheit ergab. Das Feingefühl anderer musste auch in Betracht gezogen werden.
»Also, ich erkläre es euch noch einmal«, sagte Voracia. »Jede Frau auf dieser Insel möchte in ein Königshaus einheiraten. Leider gibt es erheblich mehr von uns als Besucher königlichen Geblüts, de s halb haben wir einen Plan aufgestellt, der auf zu vielen komplizie r ten Regeln und Ausnahmen von den Regeln beruht, als dass ich sie euch hier nun auseinander legen wollte. Wer oben auf der Liste steht, hat die erste Wahl, und wenn sie jemanden gefunden haben, nehmen andere ihren Platz ein. Ich stehe im Moment ganz oben auf der Liste, und deshalb kümmere ich mich um die Kandidaten und befrage sie, um zu sehen, ob einer von ihnen der Richtige für mich ist.«
»Nun, keiner von ihnen ist der Richtige für dich«, entgegnete Breanna. »Über diesen Aspekt brauchst du also gar nicht weiter nachzudenken.« Sie bemerkte, dass sie allmählich Wörter wie ›A s pekt‹ von Justin Baum aufschnappte und selber benutzte. Ihr gefiel sein Einfluss; sie erschien dadurch gewiss erwachsener.
»Das sehen wir noch.« Für den Bruchteil eines Augenblicks wu r de Voracias Kleidung durchscheinend, und Breannas Zweifel an ihrer Unschuld stiegen auf sechzig Prozent. Dennoch war es nicht angeraten, sie ausgerechnet jetzt herauszufordern. »Zuerst sollten wir jedoch sehen, dass wir dich unterbringen, Breanna.«
»Übersetzt: Sie will dich aus dem Weg haben, damit sie die Könige becircen kann, wie es ihr passt.«
»Das ist mir klar.« Hörbar sagte sie: »Ich danke dir.« Voracia war nicht die einzige Frau, die ihre Absichten geheim zu halten verstand.
»Lass mich den String-Bikini noch einmal sehen«, forderte der Stein sie auf. »Ich will an meiner String-Theorie weiterarbeiten.«
»Du kannst das Haus der Frau haben, die sich zuletzt einen Pri n zen in die Falle gelockt… Ich meine, die einen Prinzen gefunden hat. Es ist ein schönes Haus. Komm mit, hier entlang.« Sie drehte sich um und verließ den Teich.
Die meisten anderen Frauen hatten sich entfernt, nur zwei waren geblieben. »Ähem«, machte die eine selbstbewusst.
»Ach, wie nett, dich zu sehen, Clara«, sagte Voracia mit künstl i chem Augenglitzern. Ihre Kleidung wurde kurzzeitig rauchig.
»Übersetzt: Zieh Leine, Clara. Die Beute gehört mir.«
Breanna kicherte, bezwang sich aber rasch. »Du kennst dich gut mit Frauen aus, Justin. Genauso ist es.«
»Da wir drei Kandidaten haben«, entgegnete Clara bestimmt, »kümmern sich drei von uns um ihr Wohlergehen. Da ich die Nummer zwei auf der Liste bin, qualifiziere ich mich wohl.«
»Das kannst du laut sagen!«, stimmte der Stein ihr zu.
»Und ich bin Nummer drei«, sagte die andere Frau. »Damit bin ich ebenfalls zugelassen.«
»Ja, aber natürlich«, erwiderte Voracia. »Wie gut, dass ihr mich daran erinnert.« Ihre Kleidung blitzte metallisch auf und zeigte dabei spitze Dornen. Sie wandte sich den Königen zu. »Gewöh n lich haben wir nur einen männlichen Gast auf einmal, und es ist schon eine Weile her, dass das Protokoll festgelegt wurde. Drei von euch haben natürlich Anspruch auf drei Führerinnen. Diese deklarative junge Dame ist die Dämonin Clara.«
»Ich bin so froh, eure Bekanntschaft zu machen«, deklarierte D. Clara. »Besonders, wenn einer von euch darauf steht, gleich für ein paar Tage aus den Latschen gehauen zu werden. Wenn ich will, kann ich sehr entgegenkommend sein, und für einen Prinzen wü r de ich das schon wollen.« Ihr Körper schien sich hier zu wölben und dort einzuschnüren, sodass sehr suggestiv eine Sanduhrform entstand.
»Wir hegen wirklich überhaupt nicht den Wunsch…«, begann König Dor, doch Claras ganze Gestalt, Körper wie Bekleidung,
Weitere Kostenlose Bücher