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Zombies auf dem Roten Platz

Zombies auf dem Roten Platz

Titel: Zombies auf dem Roten Platz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und zielte schräg nach unten. Etwa drei Reihen vor ihm bewegte sich ein Stuhl.
    Dort lauerte der Gegner.
    Und er kam hoch.
    Zombies können nicht denken. Sie handeln nur, indem sie ihrem Trieb folgen. Und dieser verstand es, sich sehr raffiniert zu wehren. Er hatte einen Stuhl an der Lehne hochgerissen und wollte ihn auf den Russen schleudern.
    Der reagierte.
    Seine rechte Waffe peitschte auf. Plötzlich bekam die Sitzfläche des Stuhls ein Loch. Der Zombie hatte das Sitzmöbel-mit der Fläche vor sein Gesicht gehalten.
    Er kam nicht mehr dazu, es zu werfen. Es war eine grotesk wirkende Szene, als er anfing zu zittern, seinen Körper zurückdrückte und dabei die Balance verlor.
    Die lebende Leiche kippte nach hinten. Dabei rutschte ihr der Stuhl aus der Hand, und mit ihm zusammen prallte sie in die beiden sich hinter ihr befindlichen Sitzreihen.
    Dort riß sie ebenfalls noch einiges um. Wir hörten ein Splittern, danach nichts mehr.
    »Ich habe ihn erwischt!« rief Golenkow und lachte lauthals auf. So rasch wie möglich bewegte er sich auf die Stelle zu, wo er den Zombie vermutete.
    Auch wir gingen und erreichten den Ort etwa zur gleichen Zeit wie der Russe.
    Wladimir war dabei, einige Stühle zur Seite zu räumen. Seine Waffe hatte er wieder eingesteckt. Er sprach die Worte in Russisch, lachte dabei und hatte ihn endlich gefunden.
    »Da!« rief er und deutete auf die Gestalt.
    Wenn sie ein Zombie gewesen war, daran bestand nach dem Aussehen kein Zweifel mehr, hatte es der Russe geschafft, ihn zu erledigen. Die Kugel hatte haargenau getroffen. Ich nickte. »Das war ein Meisterschuß.«
    »Danke.«
    Suko hatte sich ebenfalls gebückt. Sehr genau schaute er sich den erledigten Gegner an, sah die fleckige Haut, an einigen Stellen zeigten sich dunklere Abdrücke, und flüsterte plötzlich: »Schaut genau nach, Freunde. Fällt euch etwas auf?«
    »Es war ein Zombie«, sagte ich.
    »Ja, aber sieh dir die Kleidung an.«
    Verdammt, Suko hatte recht. Erst jetzt wußte ich Bescheid. Der endgültig Tote trug nicht die Kleidung eines Artisten, wie wir eigentlich hätten annehmen können, sondern eine völlig andere. Wir hatten schon Männer gesehen, die so angezogen waren.
    Bei den Arbeitern der Holzfirma.
    Suko sah es meinem Gesicht an, das mich die gleichen Gedanken beschäftigten wie ihn, und auch unser russischer Begleiter brauchte nicht mehr lange zu raten.
    »Er also auch«, flüsterte der Mann.
    Ja, die Zombies hatten es geschafft. Es war ihnen also gelungen, auch andere, normale Menschen zu Untoten zu machen. Und wir mußten uns die Frage stellen, ob die übrigen Holzarbeiter nicht auch von dem grausamen Bazillus der lebenden Leichen befallen worden waren. Gut ging es mir in diesen Augenblicken nicht. Ich spürte eine Trockenheit im Hals, die immer dann auftrat, wenn die Zukunft etwas Schlimmes erwarten ließ.
    »Wenn unsere Vermutung stimmt, sieht es ziemlich böse aus«, murmelte Suko.
    »Wir müssen noch einmal zurück«, sagte ich.
    Auch Golenkow war einverstanden. »Eines sage ich euch. Diese verdammte Holzfabrik sehe ich mir genau an. Da schaue ich hinter jeden Stapel, das ist sicher.«
    Ich erwiderte nichts, faßte mir an den Hals, weil ich, ohne es eigentlich zu wollen, an die laufenden Sägen gedacht hatte. Die in den Händen von Zombies zu wissen, war eine Katastrophe…
    ***
    Wir sahen sie nicht, wir hörten sie nicht, aber sie waren da. Dies wußten wir genau. Und das machte alles so schlimm. Diese Zombies verstanden es ausgezeichnet, sich zu tarnen. Man erkannte sie nicht auf den ersten Blick als lebende Leichen, und sie hatten es wahrscheinlich verstanden, die Bevölkerung zu unterwandern.
    Ich dachte auch an das Atomkraftwerk Seine Existenz lag noch wie eine gewaltige Drohung über allem. Es war unvorstellbar, wenn es den Zombies gelang das Werk zu besetzen. Da konnten sie wirklich eine Katastrophe auslösen.
    Gern hätte ich das Werk bewacht. Aber wen sollten wir dafür abstellen? Wer war hier überhaupt noch ein Mensch? Artisten, Holzfäller, die Bewohner der Betonblocks, konnten sie nicht alle schon zu gefährlichen Zombies degeneriert sein?
    Soldaten!
    Blitzartig kam mir der Gedanke. Ich blieb sogar stehen, und die beiden anderen schauten mich überrascht an. »Was hast du, John?«
    Suko stellte die Frage und schaute mich stirnrunzelnd an. Mit einer Antwort wandte ich mich an Golenkow. »Haben wir nicht auf der Herfahrt Soldaten gesehen?« fragte ich ihn.
    »Ja, das stimmt.«
    »Am Kraftwerk!«

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