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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ram­pe trie­ben mit wahn­wit­zi­ger Ge­schwin­dig­keit an mir vor­bei. Den Ka­ra­bi­ner hat­te ich ver­lo­ren. Er war mir aus den Hän­den ge­ris­sen wor­den. Aber da war noch der mar­sia­ni­sche Strah­ler. Ich weiß nicht mehr, wie ich ihn in die­sen Se­kun­den­bruch­tei­len – mehr kön­nen es nicht ge­we­sen sein – aus dem Gür­tel los­brach­te; aber plötz­lich lag er fest und si­cher in mei­ner Hand, und ei­ne grel­leuch­ten­de Glut­bahn schoß vor mir her in die Tie­fe.
    Die Ge­schichts­for­schung – falls sie sich über­haupt mit die­sem Fall be­schäf­tigt – wird nie er­mit­teln, wo­durch das Wun­der zu­stan­de kam: durch die son­nen­hei­ßen Ex­plo­sio­nen der Mi­ni­raks oder durch den Glu­to­dem des Mars-Strah­lers. Auf je­den Fall er­hielt ich plötz­lich einen Schlag ge­gen den Kör­per, der eben­so wuch­tig war wie der ers­te, der mich zu Bo­den ge­wor­fen hat­te. Für den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de ka­men die Kon­tu­ren der Ram­pe, die ich bis­lang an mir hat­te vor­beiglei­ten se­hen, zum Still­stand – aber wirk­lich nur einen hal­b­en Atem­zug lang, dann setz­ten sie sich wie­der in Be­we­gung … in um­ge­kehr­ter Rich­tung!
    Ich wur­de in die Hö­he ge­wir­belt. Der Ma­gen drück­te plötz­lich nach un­ten. Mir wur­de schwind­lig und schlecht zu­gleich. Die Welt dreh­te sich um mich in ei­nem ent­ner­ven­den, ra­sen­den Rei­gen. Ich hör­te Schreie. Ich hör­te dump­fes, don­nern­des Dröh­nen, als auf­ge­stau­te Luft­mas­sen mit de­nen zu­sam­men­prall­ten, die von oben nach­zu­drän­gen ver­such­ten. Ich be­fand mich mit­ten in ei­nem Tai­fun.
    Ir­gend­wo sah ich plötz­lich die Kan­te der Ram­pe auf­tau­chen. Mit ei­ner Re­flex­be­we­gung griff ich da­nach, be­kam Halt und zog mich auf den fes­ten Bo­den hin­auf. In­stink­tiv roll­te ich mich zur Sei­te, weit von dem gäh­nen­den Ab­grund fort, bis ich mit der Schul­ter spür­bar, trotz des In­di­vi­du­al­schirms spür­bar, ge­gen die Wand des Schach­tes prall­te.
    Da war es mit mei­nen Kräf­ten zu En­de. Ich ver­lor das Be­wußt­sein …
     
    Im Schacht herrsch­te ei­ne schier un­er­träg­li­che Hit­ze und ein Luft­druck von gut ei­ner At­mo­sphä­re. Ich war wie­der halb­wegs bei mir; aber es gab kei­ne Stel­le mei­nes Kör­pers, die nicht schmerz­te. Der Teil der Ram­pe, auf dem ich nach mei­ner aben­teu­er­li­chen Fahrt schließ­lich Halt ge­fun­den hat­te, lag knapp ein­hun­dert Me­ter ober­halb des Punk­tes, bis zu dem Lis­ter­man vor­ge­drun­gen war, als der Sturm uns über­fiel. Es gab ein paar Leu­te, die ga­ben mich schon ver­lo­ren. Nur der un­er­schüt­ter­li­che Klei­ne, Han­ni­bal Othel­lo Xer­xes Utan, wuß­te dank sei­ner te­le­pa­thi­schen Be­ga­bung, daß ich ir­gend­wo Halt ge­fun­den hat­te und noch am Le­ben war.
    Jetzt, da wir Zeit hat­ten, die Sa­che zu be­spre­chen, war na­tür­lich al­les leicht zu er­klä­ren. Ich hat­te von An­fang an die Ab­sicht ge­habt, den un­te­ren Schacht­aus­gang – die Mün­dung des Gan­ges näm­lich, durch den wir ge­kom­men wa­ren – durch den Schmelz­fluß des Ge­steins zu schlie­ßen. War die Öff­nung ge­schlos­sen, hat­ten die ent­fes­sel­ten Gas­mas­sen kei­ne Mög­lich­keit mehr, in die rie­si­ge Hal­le zu strö­men. Der Sturm wür­de auf­hö­ren, und eben­so die Ge­fahr, der wir aus­ge­setzt wa­ren.
    Nun – ge­ra­de der Sturm hat­te ver­hin­dert, daß mein Vor­ha­ben einen ra­schen Er­folg er­ziel­te. Wahr­schein­lich wa­ren die glut­flüs­si­gen Ge­steins­mas­sen von dem wü­ten­den Luft­strom wi­der­stands­los in den Gang hin­ein­ge­trie­ben wor­den, an­statt sich vor der Öff­nung zu stau­en. Die Stau­ung hat­te erst spä­ter statt­ge­fun­den – als die Luft­wir­bel mich schon in die Tie­fe ge­ris­sen hat­ten, ge­ra­de noch im letz­ten Au­gen­blick al­so, denn ich be­zwei­fel­te, daß mein In­di­vi­du­al­schirm der Mi­schung von Glut­hit­ze und töd­lich schnel­lem Auf­prall wi­der­stan­den hät­te.
    Als die Stau­ung er­folg­te, muß­te der Sturm not­ge­drun­gen die Rich­tung än­dern. Die ra­sen­den Luft­mas­sen fan­den plötz­lich kei­nen Aus­weg mehr und kehr­ten dort­hin

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