Zonta-Norm regelwidrig
gerade Wand zurück, vor der der Superkodator stand. Wenn ZONTA uns nicht zu Hilfe kam, waren wir verloren; denn selbst mit unseren Individualschirmfeldern waren wir der konzentrierten Feuerkraft von mehr als einem Dutzend Soghmolern nicht gewachsen.
Der entscheidende Kampf hatte begonnen.
Wir schossen, was die Läufe hergaben. Die fauchenden Strahlbündel unserer HE-Waffen faßten die Soghmoler, wie sie aus den Leuchtspiralen ihrer Transmitter hervorkamen; aber es waren einfach zu viele Transmitter, als daß wir beide sie alle hätten wirksam unter Feuer nehmen können. Schon hatte sich eine Gruppe von Soghmolern gebildet, die seitwärts ausgewichen war und im Schutz einiger Schaltaggregate ihre Waffen in Anschlag brachte. Neben mir verwandelte sich Hannibal plötzlich in eine lodernde Flammensäule. Aber die Flammen brachen wieder in sich zusammen, Hannibals irisierender Feldschirm tauchte unversehrt aus dem glutenden Feuer auf, und auf dem Gesicht des Kleinen hinter der Helmscheibe stand ein zorniges Grinsen, als er das Schaltaggregat unter Feuer nahm, hinter dem die Soghmoler in Deckung lagen.
Ich erinnerte mich, daß mein Taschenkodator noch immer aktiviert war. Während ich unablässig feuerte, rief ich nach ZONTA.
»Ich erwarte, daß du unverzüglich gegen den Feind vorgehst!« schrie ich. »Der Schaltraum und das Kontrollzentrum müssen vor Beschädigung geschützt werden.«
»Ich kann nicht eingreifen, General Konnat!« antwortete der Marsrechner. »Der Einfluß meiner Macht endet an der Tür des Korridors, die in diesen Raum führt. In diesem Raum befiehlt nur der, der sich als Berechtigter ausgewiesen und den Zugang unbeschadet passiert hat.«
»Auf welchen Befehl wartest du?« rief ich voller Verzweiflung. »Wie muß er formuliert sein?«
»Der Superkodator …«, hörte ich noch.
Dann hüllte ein fauchendes, krachendes Dröhnen mich ein. Ich sah plötzlich nichts mehr außer waberndem Feuer, das von allen Seiten auf mich eindrang. Für den Bruchteil einer Sekunde war der Einfluß mörderischer Hitze zu spüren. Dann wich der Spuk. Mein Blickfeld war wieder frei. Ich begriff, was geschehen war. Ich hatte einen Treffer erhalten wie Augenblicke zuvor der Kleine. Auch mein Schirmfeld hatte standgehalten.
Aber wie lange noch?
Der Gedanke an den Superkodator, der neben mir stand und der uns Rettung bringen konnte, wenn ich nur gewußt hätte, wie er zu bedienen war, trieb mir Tränen der Wut ins Gesicht. Ich hatte Mühe, den Überblick nicht zu verlieren. Wir mußten schleunigst von der flachen, jeder Deckung baren Wand fort.
»Nach links hinüber!« schrie ich Hannibal zu.
Nahezu gleichzeitig drückten wir uns ab. In mächtigem Sprung erreichten wir eine der Schaltbänke. Eine soghmolische Salve folgte uns, traf jedoch nicht. Hinter der Bank gingen wir sofort in Deckung. Wir sahen die Soghmoler die Verfolgung aufnehmen. Vier von ihnen hasteten an dem Superkodator vorbei, in dessen Nähe wir soeben noch gestanden hatten. Ich feuerte und erwischte einen von ihnen.
Da gellte ein Schrei:
»Nicht schießen!«
Verwirrt blickte ich zu den wirbelnden Energiespiralen der Transmitter hinüber. In einem der Spiralfelder wurde eine untersetzte, stämmige Gestalt sichtbar, leicht für einen Soghmoler zu halten. Aber der Raumanzug des Mannes trug das Symbol der GWA, und die kurzläufige Waffe in seiner Armbeuge war ein Minirakwerfer. Graham Maykoft, wie ein Deus ex Machina …! Er stolperte mehr als daß er schritt aus der wirbelnden Energiespirale heraus und gewahrte die Soghmoler, die sich nach meiner Salve vor dem Superkodator zu Boden geworfen hatten. Der Lauf des
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