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Zorn des Loewen

Zorn des Loewen

Titel: Zorn des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Leinenjacke.
      Es gab keinen Zweifel daran, wer er war. Das feine, aristokratische Gesicht, die natürliche Gelassenheit vermittelten das Bild eines Mannes, der höchst überzeugt war, daß der liebe Gott die Beaumonts zuerst geschaffen hatte.
    »Welch eine nette Überraschung«, sagte sie gerade.
      »Reiner Zufall, daß ich vorbeikam, kann ich Ihnen versichern. Ich habe mein neues Sportboot ausprobiert.« De Beaumont zog ihre Hand an seine Lippen. »Meine liebe Anne, Sie sind von Tag zu Tag entzückender.«
    Sie errötete leicht. »Und jetzt, wo wir Sie schon mal hierhaben, werden Sie nicht so leicht wieder wegkommen«, sagte der General. »Sie müssen zum Abendessen bleiben. Es ist schon viel zu lange her, seit Sie das letzte Mal hier waren.«
    »Ja, bitte, bleiben Sie doch«, insistierte Anne.
      De Beaumont hielt noch immer ihre Hand. »Wie könnte ich widerstehen?«
      Raoul Guyon stand mit Fiona neben dem Ruderhaus. Anne wandte sich an ihn: »Hat man Sie schon mit Monsieur Guyon bekannt gemacht?«
      »Ja«, stellte de Beaumont fest. »Ich habe mir auch schon diese reizenden Skizzen, die er vom General angefertigt hat, angeschaut. Wenn er ein wenig Zeit erübrigen kann, könnten Sie ihn vielleicht überreden, einmal nach St. Pierre hinüberzukommen, um mich zu zeichnen?«
    »Mit Vergnügen«, warf Guyon ein.
      Anne wandte sich zu Mallory. »Dies ist Mr. Neil Mallory. Er wird für ein, zwei Monate unser Boot führen, bis Fiona und ich selbst damit umgehen können.«
      De Beaumont stutzte und warf einen langen Blick auf Mallory. Langsam nahm er seine Sonnenbrille ab. Seine Augen, stahlblau, strahlten Kälte aus. Keine Wärme war in ihnen zu erkennen; und doch bewegte sich etwas in ihnen, das Mallory augenblicklich in Alarmbereitschaft versetzte.
    »Mr. Mallory.« De Beaumont hielt ihm eine Hand hin.
      Mallory ergriff sie und drückte sie fest. Der Franzose schaute ihm lange in die Augen und wandte sich dann wieder an Anne.
      »Jetzt muß ich aber gehen. Wann sehen wir uns heute abend?«
      »Sieben Uhr«, erwiderte sie. »Wir freuen uns darauf, Sie wiederzusehen.«
    Er stieg hinunter in das Sportboot und gab Jacaud ein Zeichen. Der Motor heulte auf, und das Boot brauste davon.
      De Beaumont hob die Hand zu einem Abschiedsgruß, holte aus einer Innentasche seiner Jacke eine goldene Zigarettendose hervor, entnahm eine Zigarette und zündete sie an.
      »Soll ich Marcel bitten, daß er Sie heute abend rüberbringt?« fragte Jacaud.
    »Ja, und Pierre. Ich werde aber auch Sie brauchen, Jacaud.«
    »Irgend etwas Ungewöhnliches?«
      »Ja, ich habe soeben einen Geist gesehen«, sagte De Beaumont ruhig. »Einen Geist aus der Vergangenheit. Und Geister sind immer ungewöhnlich.«
      Er machte es sich auf seinem Sitz bequem, und Jacaud jagte das Schnellboot geschickt um die Landzunge. Sein Gesicht schien dabei wie versteinert.

    Mallory stand am Ruder der Foxhunter und dachte an de Beaumont. Da ist etwas gewesen, das er nicht erklären konnte. Aber was in aller Welt hätte es sein können? Sie hatten sich bestimmt noch nie vorher gesehen.
      Die Tür hinter ihm öffnete sich, und Raoul Guyon kam herein. Er lehnte sich an den Kartentisch.
    »Was hältst du von ihm?«
      »Sehr charmant. Sehr elegant. Macht einen weichen Eindruck bis zu dem Augenblick, wo du ihm in die Augen schaust. Wirst du mit ihnen zu Abend essen?« fragte Mallory.
      Guyon verneinte. »Man hat mich für später eingeladen. Wie war's auf dem Riff? Irgend etwas Interessantes?«
      Mallory teilte ihm kurz mit, was er erlebt hatte. Als er seinen Bericht beendet hatte, nickte Guyon. »Hört sich an, als wäre diese Höhle ein ideales Versteck für die Alouette.
    »Genau das müssen wir herausfinden.«
    »Und wie stellen wir das an?«
      »Wir benutzen die Aquamobile und versuchen durch die Mittlere Passage hinzukommen.«
    »Geradewegs in die Höhle?«
      »Wir werden heute nacht losgehen. Die Wettervorhersage ist gut, und Mondlicht wird's auch geben. Wenn das Wetter hält, sollten wir keine Probleme haben. Mit dem Beiboot fahren wir bis hinter die Landzunge. Das sollte uns einen guten Start verschaffen.«
      »Legrande meinte, daß dieser Auftrag interessant werden würde. Er kannte wohl die Einzelheiten nicht«, seufzte Guyon. »Bis später.«
    Die Tür schloß sich hinter ihm. Mallory gab noch mehr Gas. Das Komische war, daß er, als die Foxhunter nun wieder zur Anlegestelle zurück raste, nicht an die

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