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Zorn und Zärtlichkeit

Zorn und Zärtlichkeit

Titel: Zorn und Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Warum?«
    »Man hat mir vorgeschlagen, dass Ihr eine meiner Töchter heiraten sollt.«
    Jamie versuchte sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. »Wer hasst Eure Töchter so abgrundtief, um Euch einen solchen Rat zu geben?«
    Dugald runzelte die Stirn. Das hatte er nicht bedacht. William hatte von Sheena gesprochen, nicht von irgendeiner Fergusson-Tochter. Hasst e er sie? Das konnte und wollte er nicht glauben. Immerhin hatte William nur in Worte gefaßt, was er selbst schon seit längerer Zeit erwog. »Euer Ton mißfällt mir, MacKinnion.«
    »Und mir mißfällt Euer Ansinnen!« stieß Jamie hervor. »Sollte ich jemals wieder heiraten, was ich nicht beabsichtige - werde ich mir ganz sicher keine Fergusson aussuchen.«
    »Glaubt Ihr, es macht mir Freude, Euch eine meiner Töchter zu geben?« entgegnete Dugald mit scharfer Stimme.
    »Warum reden wir dann überhaupt davon?«
    »Weil ich Frieden schließen will, mein Junge.«
    »Tatsächlich?« fragte Jamie trocken. »Das hättet Ihr bedenken sollen, bevor Ihr die Fehde von neuem begonnen habt.«
    Dugald blinzelte verwirrt. » Ich war es nicht, der den Waffenstillstand gebrochen hat. Das habt Ihr getan!«
    Jamie hätte gelacht, wäre er nicht von plötzlichem Mitleid erfüllt worden. Offenbar stimmte seine Vermutung - der Mann war verrückt. Natürlich hatte es wenig Sinn, mit einem
    Geisteskranken zu verhandeln. »Wenn Ihr wirklich Frieden schließen wollt«, sagte er seufzend, »so bin ich gern dazu bereit. Ich gebe Euch mein Wort.«
    »Ich wünschte, ich könnte mich darauf verlassen, mein Junge, doch dann wäre ich ein Narr.«
    »So kommen wir nicht weiter«, erwiderte Jamie ungeduldig.
    »Nein! Ihr werdet für immer in diesem Kerker bleiben. Es sei denn, Ihr heiratet eine meiner Töchter und schwört, dass Ihr uns nie mehr belästigen werdet.«
    »Ihr wisst doch wohl, dass Ihr ein großes Wagnis eingeht, wenn Ihr mich hier festhaltet«, sagte Jamie tonlos.
    »Das bezweifle ich. Kein MacKinnion würde Tower Esk angreifen, wenn er damit Eurer Leben gefährdet.«
    Jamie verlor beinahe die Beherrschung. »Wenn Ihr mein Leben bedroht, werden meine Männer Euren Turm auseinandernehmen, Stein für Stein!«
    »Dann müßt Ihr sterben!« schrie Dugald, ebenso wütend wie sein Gegner. Diese Unterredung verlief ganz anders, als William es vorausgesagt hatte. Trotzdem musste er an seinem Plan festhalten, wenn er eine Einigung erzielen wollte. »Wenn Ihr lange genug hier wart, werdet Ihr Euch schon noch anders besinnen«, fuhr er fort, nicht allzu hoffnungsvoll.
    Jamie versuchte es mit einer anderen Taktik. »Also gut, Fergusson, ich heirate eine Eurer Töchter, wenn Ihr meinen Bedingungen zustimmt.«
    Dugald sah ihn erstaunt und voller Mißtrauen an. »Ihr seid nicht in der Lage, Bedingungen zu stellen.«
    »Dann brauchen wir nicht mehr darüber zu reden.«
    »Nun - ich bin ein vernünftiger Mann, und deshalb will ich Euch anhören.«
    »Ich war schon einmal verheiratet.«
    »Das ist mir nicht neu.«
    Jamie wusste , dass die Tragödie seiner Ehe allgemein bekannt war. Aber nur wenige Leute hatten die ganze Wahrheit erfahren. »Ich habe meine Frau bei der Hochzeit zum erstenmal gesehen«, fuhr er fort. »Auf die Einzelheiten will ich nicht eingehen, denn darüber spreche ich niemals. Es genügt, wenn ich Euch erkläre, dass diese Heirat ein Fehler war.«
    »Was hat das mit meiner Tochter zu tun?«
    »Hätte ich meine Braut vor der Trauung erprobt, wäre mir klargeworden, dass sie schreckliche Angst vor Männern hatte und deren Berührung nicht ertragen konnte. Ich schwor mir, nie mehr zu heiraten, ohne das Mädchen vorher auf Herz und Nieren zu prüfen. Seid Ihr bereit, mir Eure vier Töchter zu diesem Zweck zu überlassen, damit ich mir eine aussuchen kann?«
    Dugald lief dunkelrot an. »Ihr werden keine meiner Töchter erproben! Außerdem dürft Ihr nur zwischen dreien wählen.«
    Jamies Humor gewann die Oberhand, und er konnte der Versuchung, Fergusson ein wenig zu reizen, nicht widerstehen. »Soviel ich mich erinnere, habt Ihr vier ledige Töchter. Was stimmt denn nicht mit der einen, die ihr mir vorenthalten wollt?«
    »Sie ist verlobt.«
    »Ihr überrascht mich, Fergusson! Glaubt Ihr, ich wüßte nicht, was hier vorgeht und mit welchen Clans Ihr in den letzten Monaten drei Hochzeiten vereinbart habt? Wenn es die Jüngste ist, die ihr mir verweigert - warum sagt Ihr das nicht klar und deutlich?«
    »Meine Jüngste könnt Ihr haben - obwohl Ihr Euch nicht für sie

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