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Zu einem Mord gehoeren zwei

Titel: Zu einem Mord gehoeren zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Bosetzky , -ky
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wäre nichts geschehen… Aus der Rolle gefallen – verdammt noch mal! Auf Mannhardt mußte es wie ein Geständnis wirken. Sie hatte sich benommen wie eine Prostituierte, wie eine Wahnsinnige… Wäre es ihr gelungen, Mannhardt zu verführen, hätte sie ihn in der Hand gehabt. Aber so… Aus, vorbei. Jetzt hatte sie nur noch eine Chance, wenn sie kühl und gelassen blieb, alles abstritt und Mannhardts Indizien, falls er welche hatte, mit logischen Argumenten zu erschüttern versuchte… Mannhardt, dieses Aas.
    Wie durch ein umgedrehtes Fernglas hindurch sah sie Mannhardt ins Zimmer kommen, begleitet von… wie hieß er doch – Koch? Ja, Koch. Der war zweifellos noch um einige Grade dümmer als sein Meister.
    Mannhardt vermied es, ihr ins Gesicht zu blicken. Wie hat er es nur geschafft, standhaft zu bleiben? fragte sie sich. Es war ihm doch deutlich anzumerken gewesen, wie sehr ihr Angebot seinen geheimsten Wünschen entsprochen hatte. Er mußte wohl gewaltige Angst vor sich selber haben, sonst hätte er nicht diesen Koch von unten raufgeholt… Kaum anzunehmen, daß er Koch gegenüber etwas von dem erwähnt hatte, was eben vorgefallen war. Jedenfalls ließ sich von Kochs Gesicht keinerlei Reaktion ablesen.
    «Es ist wohl besser, wenn mein Kollege bei unserem Gespräch dabei ist», sagte Mannhardt gepreßt. «Es ist Ihnen doch recht?»
    «Natürlich. Wenn Sie alleine nicht weiterkommen… Nehmen Sie doch bitte Platz, meine Herren. Darf ich Ihnen etwas anbieten?» Sie hatte sich wieder voll und ganz in der Gewalt; sie staunte über sich selbst.
    «Vielen Dank…» Mannhardt setzte sich und zog einen leicht zerknitterten Notizzettel heraus. «Ich darf Ihnen vielleicht kurz vortragen, was ich mir da zusammengereimt habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich später widerlegen könnten…»
    Sie ging auf seinen formellen Ton ein: «Aber natürlich, Herr Oberkommissar…» Wie oft werde ich nachher in der Zelle Gelegenheit haben, diese Szene in Gedanken nachzuspielen, dachte sie. Unsinn! Er kann mir nichts beweisen – gar nichts!
    Mannhardt räusperte sich, dann begann er mit leiser, fast singender Stimme: «Sie haben Ihren Mann gehaßt, er hat Ihrer Meinung nach Ihren Sohn in den Tod getrieben, er hat Sie betrogen, er hat Ihre Karriere… äh… zunichte gemacht.» Er machte eine ungewisse Handbewegung, so als wollte er um Entschuldigung bitten oder seine Worte selber relativieren. «Das sagen Ihre Bekannten, Ihre Nachbarn, das sagen seine Freunde… Sie wußten aus seinen… äh, Aufzeichnungen, daß er einen Banküberfall vorhatte, um Geld in die Hand zu bekommen, um seine Firma retten zu können…»
    Um, um, dachte sie automatisch. Er kann ja nicht mal Deutsch… Laut sagte sie mit Nachdruck: «Das stimmt nicht. Ich hatte keine Ahnung davon. Ihr Kombinationsvermögen in allen Ehren, aber…»
    «An der Kassette, in der Tomaschewskis Aufzeichnungen lagen, haben wir Ihre Fingerabdrücke gefunden!»
    Sie lächelte. «Während unserer Ehe lagen sämtliche Versicherungspolicen in einer Kassette – ich weiß allerdings nicht, ob wir von der gleichen sprechen… Fragen Sie Frau Poschmann oder unseren Steuerberater. Da habe ich natürlich oft… Ja, ich habe diese Kassette aufgeschlossen und wieder zugeschlossen, klar.» Eins zu null für mich, dachte sie; wenn du nicht mehr zu bieten hast, mein Junge, steht’s schlecht um dich… Es machte ihr geradezu Spaß, mit ihm zu diskutieren und seine Argumente zu zerpflücken. Das Ganze kam ihr jetzt weniger wie ein Verhör vor – eher wie eine akademische Diskussion.
    «Ach ja?» Mannhardt nickte nur.
    «Und außerdem hatte ich keine Ahnung davon, daß er überhaupt irgendwelche Aufzeichnungen angefertigt hatte.»
    «Egal… Weiter im Text!» Mannhardt lächelte zu Koch hinüber: «In diesen Aufzeichnungen war der Zeitpunkt des Banküberfalls genau angegeben…»
    Idiot, dachte sie; in diese Falle geh ich dir nicht! In Tomaschewskis Aufzeichnungen hatte davon nichts gestanden; nur den Tatort und die nähere Umgebung hatte er in zwei Skizzen festgehalten. Wenn sie jetzt gegen Mannhardts Behauptung protestiert hätte, wäre sie ihm auf den Leim gegangen. Irrtum!
    «… das heißt, man konnte sich denken, wann er seinen Plan in die Tat umsetzen wollte. Und da haben Sie sich mit Feuerhahn in Verbindung gesetzt und ihn überredet, zum richtigen Zeitpunkt in Hermsdorf aufzutauchen und sich entführen zu lassen, damit…»
    «Das ist doch absurd! Wenn das stimmte, was Sie

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