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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Energie freisetzen.
    Er fuhr auf den Parkplatz des abgebrannten »Creative Interior II« und zeigte dem Feuerwehrmann, der den Ort während der Nacht bewacht hatte, seine Dienstmarke. Kenny fuhr unmittelbar hinter ihm auf den Parkplatz. Überall waren Feuerwehrleute, die nach Glutnestern suchten. Auch der Chief war da, er sah müde und abgespannt aus.
    Es war eine schlimme Saison gewesen, die meisten von ihnen waren überarbeitet, und das heiße Wetter war auch nicht gerade hilfreich gewesen. Es hatte mehr Brände gegeben, als sie untersuchen konnten, und dann ging ihnen immer irgendwas durch die Lappen. Allein in ihrer Gegend arbeiteten sie zurzeit an zwei großen Fällen von Brandstiftung, wovon mindestens einer auf einen Serientäter zurückging. Alle waren nervös wegen des trockenen Frühlings, und man fürchtete, es könnte wieder zu unkontrollierbaren Feuersbrünsten kommen.
    Der Chief kam auf sie zu, als er und Kenny ihre Ausrüstung herausholten. »Schließt die Sache hier so schnell wie möglich ab«, sagte er leise; als er weiterging, sah Kenny Joe mit erhobener Augenbraue an.
    »Dies ist das zweite Feuer bei ›Creative Interior‹ in diesem Monat«, sagte Joe. »Ein großer Zufall, den man ganz bestimmt ›schnell abschließen‹ kann.«
    Beide saßen auf der Stoßstange seines Wagens und ordneten ihre Ausrüstung. Für Kenny war das ganz einfach, weil er stets gut organisiert war.
    »Ja, aber es sieht so aus, als ob das Lager ein Versehen gewesen wäre«, sagte Kenny und zog seine sauberen Stiefel hervor.
    »Wir beide wissen doch, ›sieht so aus‹ bedeutet gar nichts.«
    »Wohl wahr.« Kenny sah zu, wie Joe seine eigenen, schmutzigen Stiefel hervorzog. »Kann es sein, dass du vielleicht zu nah an dem Fall dran bist?«
    »Ich bin nicht zu nah dran.« Joe blickte auf seine Stiefel. »Verdammt, wie schaffst du es bloß, so sauber zu bleiben?«
    »Das ist gar nicht so schwer. Also gib’s doch zu. Du bist in Camilles Tochter verliebt.«
    Joes Herz setzte einen Schlag lang aus. »Du hast schon wieder zu viel Seifenopern gesehen.«
    »Ich stelle jedenfalls fest, dass du nichts leugnest.«
    War es Liebe? Joe konnte diesem Gefühl, das er in der vergangenen Nacht erlebt und das ihn ungehauen hatte, noch keinen Namen gegeben. Er war dazu einfach nicht in der Lage.
    Aber was auch immer es war, es war erheblich komplizierter als das, was er jemals für Cindy oder irgendeine andere Frau empfunden hatte. Dann musste er seinen Blick von Kennys vielsagender Miene abwenden.
    »Es ist also etwas Ernstes«, sagte Kenny.
    Ein ernster Fall von Dummheit, vielleicht. »Sie geht fort. Wer weiß, vielleicht ist sie sogar schon weg.«
    »Das würde zu dir passen – du bist doch Meister darin, langfristige Beziehungen in den Sand zu setzen.«
    »Vielleicht ist Summer einfach nicht mein Typ.«
    »Seit wann ist eine kluge, leidenschaftliche und humorvolle Frau nicht dein Typ?«
    Kenny zog sich die Handschuhe an, auch sauber. »Sieh der Sache ins Gesicht, Mann! Sie war schon immer der fleischgewordene, feuchte Traum deines Lebens.«
    »Nein, das ist sie nicht.« Joe hatte natürlich auch keine sauberen Handschuhe. »Sie ist … flatterhaft. Labil. Sie ist …« Warm, mitfühlend, schön. Unglaublich sexy. » Mein Gott.«
    Kenny warf ihm ein Paar neue Handschuhe aus seiner eigenen Ausrüstung zu. »Wenn es dir hilft: Ich glaube, ich könnte dieselben Gefühle für ihre Mutter entwickeln.«
    »Camille?« Joe starrte ihn an. »Okay. Das war’s jetzt aber. Keine Seifenopern zur Mittagszeit mehr für dich.«
    Kennys Lächeln schwand. »Hast du ein Problem damit, wenn ich Camille frage, ob sie mit mir ausgeht, nachdem wir die Untersuchung abgeschlossen haben?«
    »Nein, Camille hätte großes Glück, wenn sie dich an ihrer Seite hätte. Aber, Kenny, sie würde nicht bei dir bleiben. Was meinst du denn, wer Summers Vorbild war hinsichtlich der Überzeugung, dass Liebe entweder die Seele ganz furchtbar zerstört oder aber nur bis eben unter die Oberfläche reicht?«
    »Die sind beide einfach nur verschreckt, das ist alles.« Kenny lächelte zuversichtlich. »Mit dem richtigen Mann könnten sie lernen, ihrem Herzen zu vertrauen.«
    »Du machst mir Angst. Wirklich.«
    »He, Mädels, fangt ihr endlich an zu arbeiten, oder wollt ihr den ganzen Tag nur quatschen?«, rief der Chief sie aus vierzig Meter Entfernung an.
    Kenny und Joe sahen einander an und gingen dann in das Gebäude. Dabei ließen sie alle Probleme am Eingang zurück, um sich

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