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Zu seinen Füßen Cordoba: Historischer Roman (German Edition)

Zu seinen Füßen Cordoba: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Zu seinen Füßen Cordoba: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Hering
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seine Puppen hingen, aus der Ferne gezogen hatte, ging zum Kalifen, um ihm zu versichern, dass alle, die ihm nach dem Leben getrachtet hatten, gefangen genommen worden seien. Er fand Hischam in völliger Fassungslosigkeit vor.
    Dschaudhar, der Lieblingsdiener seines Vaters, dem er als Kind auf dem Schoß gesessen, der ihm Süßigkeiten zugesteckt, mit ihm gescherzt und gespielt hatte, war mit dem Dolch auf ihn losgegangen? Und warum? Was hatte er ihm getan? Nichts anderes doch, als ihm seine Bitte um Entlassung erfüllt!
    Und Dschaudhar war es nicht allein, der ihm nach dem Leben trachtete? Stand er denn seinen nächsten Verwandten im Weg? Abderrachman ben Obaidallah, bin ich nicht mit dir in den Gärten deines Vaters spazieren gegangen? Hast du mich nicht auf dein Pferd gehoben, mir den ersten Unterricht im Reiten erteilt?
    »Sind die Menschen so schlecht? Dann bin ich ja meines Lebens niemals sicher, dann kann schon in der nächsten Stunde ...«
    »Kein Mensch ist je seines Lebens sicher, Beherrscher der Gläubigen. Ob jung, ob alt, kann ihm die Stunde schlagen und er vor Allahs Angesicht gerufen werden, wo er Rechenschaft abzulegen hat, nicht nur über seine Taten, sondern noch viel mehr über seine Absichten. Darum ist nichts so wichtig wie die Vorbereitung auf diese Stunde.«
    »Aber - aber - kannst du mich nicht schützen, Abu Amir? Ich will doch noch leben! Ich will noch nicht sterben! Niemandem habe ich etwas zuleide getan!«
    »Vor Allah kann man sich nur selbst beschützen, indem man fastet, betet, Almosen austeilt, die Nächte durchwacht und die Gebote des Propheten (gepriesen sei er immerdar!) getreulich erfüllt. Aber vor den Menschen will ich dich gerne schützen, Hischam ben Hakam. Befiehl, dass eine Mauer um alle deine Gärten gezogen und mit Wall und Graben versehen wird, lass alle Zugänge vermauern bis auf einen und diesen streng überwachen. Lass vor allem die Kanzleien der Wesire in andere Gebäude verlegen, damit nicht so viele Leute Ursache haben, in deinem Palast ein- und auszugehen - und ich verbürge mich, dass niemand mehr deinen Schlaf und deine Ruhe stören, dein Leben und deine Sicherheit bedrohen kann.«
    So unterschrieb Hischam ohne zu zögern sein eigenes Urteil, das ihn zum Gefangenen des Großwesirs machte. Subeiha wurde bleich, als sie davon erfuhr.
    »Wenn die Geschäfte des Reiches nicht mehr im Kalifenpalast verhandelt werden sollen, wie oft werde ich dich da noch zu sehen bekommen, Abu Amir?« fragte sie geradezu.
    »Viel öfter als sonst. Und ohne Begleitung. Denn ich muss doch meinem Herrn Bericht erstatten über alles, was geschieht. Dazu bedarf ich keiner Zeugen, Hischam fühlt sich viel weniger unsicher, wenn er mit mir allein ist.«
    Kein Zweifel: Es ging von seinem Großwesir so viel Kraft, Ruhe und Überlegenheit aus, dass der arme Knabe, dem mein ein viel zu schweres Zepter in viel zu schwache Hände gedrückt hatte, nur allzu froh war, eine starke zu erfassen, die es ihm führen half. Dass sie es ihm dabei entwand, empfand er nicht. Noch nicht.

    Die Verschwörung war also niedergeschlagen, die Hauptschuldigen hingerichtet, Hischam dem Einfluss jedes ändern entzogen worden. Abu Amir hätte beruhigt sein können, und doch war er es nicht.
    Was nützten ihm die Schmeichler, die ihm auf Schritt und Tritt mit angenehmen Reden die Ohren vollbliesen? Er konnte sie sich zwar nicht vom Halse halten, aber sie sollten ihn mit all ihrem Gesäusel nicht in Sicherheit wiegen. Kein Mensch wagte es mehr, ihm zu widersprechen, und doch fühlte er die stummen Vorwürfe, die sich gegen ihn richteten. Darum sandte er Welid aus.
    »Mische dich unter die Leute. Höre, was über mich geredet wird.«
    Ein Auftrag, der diesem höchst zuwider war. Er sagte das dem Milchbruder. Doch Abu Amir antwortete: »Du musst mir diesen Liebesdienst erweisen. Was nützt es mir, wenn ich die Zuträger ausschicke, die Ohrenbläser, deren Wahrhaftigkeit keinen halben Dirhem wert ist, die aufbauschen und vertuschen, wie sie meinen, dass ich es am liebsten hören will. Nein, du bist der Richtige. Geh in die Moschee, setz dich zu den Studenten, zu den Soldaten, zu den Bettlern. Geh zu denen, die dich nicht kennen. Bring die Rede wie unabsichtlich auf mich ...«
    Welid ging. Und kam zurück.
    »Die Bettler loben dich. Du seist freigebig und großherzig. Keine dir entgegengestreckte Hand bleibe leer.«
    »Man soll sie noch mehr füllen. Sag dem Almosenmeister, er soll in Zukunft das Doppelte geben.«
    »Die

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