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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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austragen, dachte Carmine und ging geräuschlos zur Tür.
    Jeder andere Mann, dachte Delia, hätte aufgestampft, aber nicht Carmine. Bis nächsten Montag habe ich ein größeres Büro.
    Sie wartete, bis eine gewisse Leere den Raum erfüllte, ihre Art, festzustellen, ob Carmine im Hause war. Gut, er war weg.
    »Hast du rausgefunden, wie du es anstellen könntest, Onkel John?«, säuselte sie und schlängelte sich durch die Tür des Commissioners.
    »Nein, Delia, habe ich nicht. Ich nehme an, ich habe einfach nur hier gesessen und gewartet, dass du kommst und es mir sagst«, antwortete Silvestri.
    »Wie außerordentlich scharfsinnig, Onkel John. Mickey McCosker ist das Problem. Er hat doppelt so viel Platz wie Carmine oder Larry, aber ist nie da. Ich schlage dir vor, Carmine seine beiden Zimmer zu geben und Mickey in Carmines Büro zu stecken. Soll ich Plant Physical beauftragen, das morgen durchzuführen?«
    Er nickte wortlos. Warum hatte sie immer recht?
    »Sagen Sie mir das«, meinte er zu Carmine fünf Minuten später im Malvolio’s, »und ich gebe Ihnen Dannys verdammten Job. Oder meinen, wenn Sie wollen.«
    »Prost, Chef.« Carmine hob sein Glas. »Ich bin zufrieden damit, Captain der Detectives zu sein, besonders, wenn ich Mickeys Büro haben kann – oder muss ich in sein zweites Zimmer ziehen?«
    »Nein, Sie bekommen das Büro. Das zweite Zimmer, hat Delia mich informiert, ist doppelt so groß.« Irgendwie schaffte er es, sein Gesicht zu einer passablen Imitation seiner Nichte zu verziehen. »›Dann sacke ich das zweite Zimmer ein, OnkelJohn‹ – und ich habe ja gesagt. Ist langfristig einfacher.« Er nippte gedankenverloren an seinem Bourbon.
    »Wenn ich mich recht an Mickeys Büro erinnere«, sagte Carmine, »sollten Sie, selbst bei dem Tempo, mit dem Delia Aktenschränke kauft, für zwei bis drei Jahre Ruhe haben.« Er grinste. »Aber dann müssen Sie sich um den Posten des Bürgermeisters bewerben und ihr ein neues County Services Building bauen.«
    »Humbug!« Der Commissioner leerte den Rest seines Bourbons in einem Zug und bestellte sich winkend einen neuen. »Was macht Delia denn überhaupt?«
    »Sie arbeitet an irgendeinem verrückten Projekt, das nur sie versteht. Es hat etwas mit Veranstaltungen und öffentlichen Treffen zu tun und ist vor allem Papierkram.« Auch Carmine bestellte sich winkend einen neuen Bourbon und wirkte plötzlich hoffnungsvoll. »Ich vermute, Sie würden ihr nicht den Posten als Lieutenant geben, oder?«
    »Nein, das würde ich nicht. Schlimm genug, dass sie mich dazu bringt, um halb fünf abends zu trinken.«
     
    Das erwartete Chaos blieb aus. Montagmittag saß Carmine bereits in seinem neuen Büro, das auf der Rückseite des Präsidiums lag, wo man den Straßenverkehr kaum hörte. Eine Reihe von Fenstern wies in Richtung der vorherrschenden Windrichtung Hollomans, was ihm während der heißen Augusttage von Zeit zu Zeit eine willkommene kühle Brise bescheren würde. Die Nähe zu Abes und Coreys Büros war ein weiterer Pluspunkt, sie lagen zwei Türen weiter den Flur hinunter.
    »Wir brauchen einen frischen Anstrich und ein paar neue Möbel«, sagte Delia.
    »Wenn ich im Urlaub bin«, sagte Carmine mit einer Stimme,die keinen Widerspruch duldete, während er ihr neues Quartier begutachtete, in dem überall großformatige Papiere herumlagen. »Was sind das? Pläne?«
    »So ähnlich. Mit etwas mehr Platz kann ich sie wirklich ausbreiten. Am Freitag sollte ich dir meinen Bericht abliefern können.«
    Corey kam herein. »Carmine, ein Fall von häuslicher Gewalt in The Hollow«, sagte er. »Frau zu Tode geprügelt, Liebhaber nirgends aufzufinden.«
    Und das bedeutet, sagte sich Carmine, als er ging, wir sind mit dem Superhirn vor eine Wand gerannt. Von jetzt ab heißt es, zurück zur Tagesordnung.
     
    »Es hat eine Entwicklung im Hause der Nortons gegeben«, sagte Abe leise am Dienstagmorgen. Er sah abgespannt aus.
    Innerhalb von Sekunden war Carmine von seinem Schreibtischstuhl aufgesprungen. »Was ist?«
    »Der kleine Junge ist tot.«
    »Um Himmels willen! Warum?«
    »Hat etwas gegessen oder getrunken, wurde mir gesagt.«
    »Aber das Strychnin wurde nie gefunden!«
    »Ich weiß nicht, ob es Strychnin ist, Carmine.«
    »Was könnte es sonst sein?«
    »Lass uns warten, bis wir sicher sind, okay?«
    Carmine begann zu laufen, aber fragte sich dann, warum. Der arme kleine Tommy war tot. »Ist Patsy auf dem Weg?«
    »Ich habe ihm zuerst Bescheid gesagt. Corey ist mit ihm

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