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Zuckersueßes Chaos

Zuckersueßes Chaos

Titel: Zuckersueßes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda J. Fox
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auf andere? Er wusste doch, dass ich lernte, immerhin war ich ja Hermine. Oder tat er das mit Absicht? Immer noch kopfschüttelnd fuhr ich den Laptop hoch, schaltete die Leselampe ein und begann zu recherchieren. Nach einer halben Stunde hatte ich schon genug Material zusammen, um die ersten Sätze zu basteln, doch es kam mir so vor, als würde die Musik von Minute zu Minute lauter werden. Die Stimmung schien auch deutlich lockerer geworden zu sein, denn zum hämmernden Bass gesellten sich immer mehr laute Lacher und Beleidigungen. Ich ertappte mich sogar, wie ich bei dem ein oder anderen Spruch schmunzelte, doch dann konzentrierte ich mich wieder auf meine Aufgabe und formulierte den ersten Satz.
Seit Generationen leben die Ureinwohner Australiens
… Bum Bum, Bum Bum, drang die Musik durch die Fußdecke. Ich setzte neu an.
    »
Die Ureinwohner Australiens lebten seit je her
… Bum Bum, Bum Bum. Ich versuchte es noch einige Male, doch so sehr ich mich auch zu konzentrieren versuchte, der Lärm wurde immer schlimmer. Was soll’s. Ich speicherte die Datei ab und schaltete den Laptop aus. Bei dem Gegröle konnte ich mich auf keinen Fall konzentrieren, ich wollte aber auch kein Spielverderber sein und mich beschweren. Jason lebte jetzt hier genauso wie ich und so lange er nicht jeden Tag Sauforgien veranstaltete, konnte ich damit leben. Außerdem tat es mir leid, dass er seine Wohnung verloren hatte – das war sicher auch nicht leicht.
    Ha!, da sollte mal einer sagen, ich wäre nicht verständnisvoll! Obwohl, wenn ich ehrlich sein sollte, hatte ich sowieso keine große Lust aufs Schreiben gehabt. Mit Handy und Kopfhörern bewaffnet, machte ich es mir auf dem Bett bequem. Dann schaltete ich die Musik ein, winkelte meine Beine an und lehnte mich mit geschlossenen Augen zurück.

Kapitel 22
    Als mir jemand auf die Schulter tippte, fuhr ich wie von der Tarantel gestochen hoch.
    »Gott Jason, was soll das?«, rief ich erschrocken und nahm die Kopfhörer raus.
    »Ich hab geklopft, aber du hast nicht geantwortet«, erklärte er amüsiert.
    »Und dir ist nicht in den Sinn gekommen, dass ich vielleicht schlafen könnte?«, fragte ich und packte das Handy weg.
    »Schon, aber dann hab ich dich summen gehört.« Mein Blick ging zu der verschlossenen Bierflasche in seiner Hand.
    »Brauchst du etwa Hilfe beim Öffnen?« Er folgte meinem Blick und lachte dann.
    »Das schaffe ich schon alleine, danke. Die anderen fragen, ob du dich nicht zu uns gesellen willst.«
    »Die anderen?«, wiederholte ich skeptisch und glaubte ihm kein Wort. Wahrscheinlich war ihm bloß langweilig, weil er niemanden zum Ärgern hatte. »Warum?«, wollte ich wissen.
    »Sie wollen dich kennenlernen … und ich glaube, Will steht auf dich.« Ich schüttelte den Kopf.
    »Keine Lust. Und so wie es sich anhört, amüsiert ihr euch auch ganz prächtig ohne mich.« Er sah auf meine Unterlagen am Tisch und fragte:
    »Wolltest du nicht lernen?«
    »Allerdings. Aber bei dem Krach, den ihr da unten veranstaltet, fällt mir das nicht gerade leicht.« An dieser Stelle hätte sich wohl jeder normale Mensch für den Lärm entschuldigt, aber nicht Jason.
    »Na dann hält dich doch nichts mehr hier oben. Musik kannst du auch unten hören«, sagte er, doch ich schüttelte stur den Kopf.
    »Ich glaube, du hast keine Wahl. Die anderen haben mir nämlich aufgetragen, dich eigenhändig zu holen, wenn du nicht freiwillig mitkommst.« Von dunkler Vorahnung gepackt, rückte ich ein Stück von ihm weg.
    »Was meinst du mit holen?« Er trat ins Zimmer.
    »Was glaubst du wohl?« Ich begriff und wich ans andere Ende des Bettes zurück.
    »Lass den Quatsch, ich bin müde«, sagte ich, doch das hielt ihn nicht davon ab, um das Bett herumzukommen.
    »Mann, Jason! Was soll das? Ich dachte, du bist jetzt netter«, sagte ich verzweifelt. Er hielt überrascht an.
    »Wer erzählt denn sowas?«
    »Das Kärtchen vor meiner Tür?« Er machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Ach das. Ich hab deine Nummer verbummelt und weil ich nicht einfach so mit meinen Jungs aufkreuzen wollte, ich weiß ja, wie schüchtern du bist - hab ich dir die Karte geschrieben.« Verbummelt? Dieser unverschämte Mistkerl. Wahrscheinlich hatte er inzwischen Zwischenzeit so viele neue Barbies kennengelernt, dass meine Nummer in seinem Handy untergegangen ist. Dass er es nicht einmal für nötig hielt, mich einzuspeichern, ärgerte mich gewaltig. Obwohl, wenn ich mich recht erinnerte, hatte auch ich ihn nicht in der

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