Zum Anbeißen süß
diese unglaublichen Beine gerichtet waren. Kate trug hauchzarte, schimmernde dunkle Strümpfe, und ihr runder kleiner Po wurde knapp von einem schwarzen Lederrock bedeckt. Mit verführerischem Hüftschwung ging sie zum Tresen, und Mitch konnte den Blick nicht von ihr lösen.
“Das wird schwieriger, als ich dachte”, sagte Cal niedergeschlagen und stellte sich neben den Freund.
“Was redest du da?”, fragte Mitch ungeduldig.
Cal blickte ihn treuherzig an. “Ich soll auf sie aufpassen”, gestand er schließlich.
“Dann wusste sie also, dass wir beide hier aufkreuzen würden wie zwei große Brüder, um sie zu beschützen? Hat sie sich deshalb so angezogen?”
“Nein.” Cal drängte Mitch wieder zurück zum Billardtisch. “Die Einzige, die das weiß, ist Julie. Die hat mich ja auch geschickt.” Er gab der Kugel einen Stoß, verfehlte aber die Ecke.
“Da habt ihr euch ja was Schönes ausgedacht.”
“Julie meinte, es sähe besser aus, wenn wir zusammen hier sind.”
Mitch blickte zu Kate hinüber. Der Barkeeper stellte ein Glas vor sie hin, einen Martini wahrscheinlich. Soviel er wusste, bestellte die Stammkundschaft hier selten Martini. Nachdenklich schüttelte er den Kopf. Er hatte gewollt, dass in dieser kleinen langweiligen Stadt etwas passierte. Und er hatte Kate Sutherland wiedersehen wollen. Beide Wünsche waren ihm erfüllt worden. Und dennoch war er sicher, dass der Abend schlimm enden würde. Sie führte etwas im Schilde, das war deutlich zu merken. Er beobachtete sie genau.
Kate hatte sich auf einen Barhocker gesetzt und die langen Beine übereinandergeschlagen. Wie gebannt blickte Mitch auf das kleine Stück Leder, das einen Rock darstellen sollte, und ihre schlanken Beine. Dann fiel sein Blick auf die superhohen Absätze ihrer Pumps. Plötzlich kamen ihm ihre Worte in den Sinn: “Man sollte immer vorsichtig sein mit dem, was man sich wünscht.” Das hatte sie an dem ersten Abend gesagt. Er hatte das Gefühl, als würde gleich etwas Entscheidendes, etwas Schicksalhaftes passieren. Vielleicht hätte er seine Pistole doch mitbringen sollen.
Erst allmählich gewöhnten sich Kates Augen an die schummerige Beleuchtung in der Bar. Immer noch konnte sie die anderen Gäste nicht richtig erkennen. Es waren wohl fast alles Männer, wahrscheinlich etwa zwanzig oder sogar mehr, denn sie sah jetzt, dass ein Torbogen in einen weiteren Raum führte. Ihr Herz klopfte so stark und laut, dass sie fürchtete, man könnte es trotz der laut spielenden Musicbox hören. Ihr knappes Stretchtop mit Schlangenmuster engte sie ein. Sie bemühte sich, den Anschein zu erwecken, als sei es für sie das Normalste von der Welt, in einem solchen Aufzug in einer Bar wie dieser zu verkehren. Mit einer lässigen Bewegung griff sie nach ihrem Martiniglas und nahm einen großen Schluck. Der Martini brannte wie Feuer, und nur mit Mühe unterdrückte sie einen Hustenanfall. Die Tränen standen ihr in den Augen, und sie blinzelte und atmete ein paarmal tief durch, bevor sie es wagte, den Blick wieder durch den Raum schweifen zu lassen.
Ein Gutes hatte der Martini, er wärmte sie. Denn in der Bar war es kalt. Doch vielleicht empfand sie es auch nur so, weil sie selten so leicht bekleidet unterwegs war.
Sie spürte die Gänsehaut auf den Armen, und ohne an sich herunterzublicken, wusste sie, dass sich ihre Brustspitzen unter dem dünnen Top aufgerichtet hatten. Schnell trank sie noch einen Schluck Martini und sah sich dann nach jemandem um, der ihr helfen könnte, verhaftet zu werden.
Das war doch Mitch McKee?
Wenn sie zu den Frauen gehört hätte, die gern fluchten, dann hätte sie jetzt “Verdammt!” gesagt. Das hätte gepasst. Aber halt! Heute Abend war sie doch eine solche Frau.
“Verdammt!”, sagte sie mit Genuss.
“Ist was?”, fragte der Barkeeper.
Sie schenkte ihm ein breites Lächeln und war sicher, dass er es für echt hielt. “Ich glaube, ich brauche noch einen Martini. Ich habe nämlich gerade jemanden gesehen, den ich nicht ausstehen kann.”
“Ich kann ihn rauswerfen lassen, wenn Sie wollen.”
Das klappt ja tatsächlich, dachte Kate ungläubig. Was hatte sie bloß im Leben alles dadurch versäumt, dass sie immer brav und anständig gewesen war. Sie machte eine abwehrende Handbewegung. “Nicht nötig. Ich glaube nicht, dass er mich belästigen wird. Wenn doch …”, sie strahlte den Barkeeper wieder an, “… dann sage ich Ihnen Bescheid.”
Der Barkeeper nickte und wandte sich dann ab, um ihr
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