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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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das Wasser reichen, nicht mal ein leeres Glas! Ich überlegte, ob das nicht eindeutig DAS Zeichen war, dass ich über Peter hinweg war, während ich unsicher meinen Schreibtisch nach dem Formular durchkramte, welches ich kurz zuvor vorbereitet hatte. Ich fand es, legte es Paul zur Unterschrift vor und er signierte es zügig. Ich hoffte innständig, dass er nicht bemerkte, wie sehr meine Hände zitterten. Als die Formalien erledigt waren, beruhigten sich langsam meine Nerven. Außerdem händigte ich Paul ein weiteres Formular aus.
    „Hier ist noch ein Vordruck, den du bitte ausfüllst. Hier beschreibst du in kurzen Worten den Unfallhergang, dabei kann dir ja eventuell Frau Möse behilflich sein.“
    Ich sog tief Luft ein. Nein. Das hatte ich jetzt nicht getan! Oder doch? Hatte ich tatsächlich „Möse“ gesagt? Ich dachte angestrengt nach.
    Paul entfuhr ein lautes Lachen. Oh Gott! Ich hatte! Wie peinlich!
    Er räusperte sich. „Kein Problem, ich werde das zusammen mit ...“, und jetzt intonierte er übertrieben deutlich die Worte „FRAU DÖSE“ ausfüllen und beim nächsten Besuch mitbringen, wenn das in Ordnung ist?“, erkundigte er sich schelmisch grinsend und nahm das Formular entgegen, wobei sich unsere Hände für den Bruchteil einer Sekunde berührten. Mich durchfuhr es wie ein Blitzschlag. Schnell zog ich meine Hand zurück und war erschüttert, welche Wirkung nur eine klitzekleine Berührung von Paul auf mich ausübte. Sicher, ich war lange keinem Mann nahe gewesen, umso mehr ärgerte ich mich, dass ich mich so zu Paul hingezogen fühlte. Er hatte dieselbe Wirkung auf mich wie ein Mc Delicious auf Lucy oder noch plastischer wie Heroin auf einen Junkie. Das ging zu weit. Paul machte nun auf dem Absatz kehrt und ging zurück zu Annika. Ich gab Hanni, unserer Röntgenschwester, ein Zeichen, dass Annika nun geröntgt werden konnte. Sie nahm das Mädchen umgehend in ihre Obhut und verschwand mit ihr im Röntgenraum, welcher sich gegenüber meines Tresens befand. Herr Gabriel postierte sich genau davor und wartete nun angespannt auf das Untersuchungsergebnis. Im Verlauf dessen spähte er in einem fort zu mir hinüber und ich bemühte mich vergebens, meine Nervosität in den Griff zu bekommen. Erst stieß ich meine Kaffeetasse um, flutete damit meinen gesamten Schreibtisch, um mich dann bei der Beseitigung des Malheurs beinahe mit einer Schere selbst zu verstümmeln. Ebenso wollte es mir nicht so recht gelingen, mich mit meinen anderen Patienten in ganzen Sätzen zu verständigen. Herr Gabriel machte mich mit seiner bloßen Anwesenheit derart nervös, dass schon morgens um 11:00 Uhr der Höhepunkt meiner nervlichen Belastungsgrenze zu hundert Prozent ausgereizt war. Ich versuchte, mich zu beherrschen und nicht immer wieder zu ihm hinüber zu schielen, aber jedes Mal, wenn ich es dennoch tat, trafen sich unsere Blicke. Ich kaute solange verlegen an meiner Unterlippe bis ich Blut im Mund schmeckte. „Schluss jetzt!“, flüsterte ich mir zornig selber zu.
    Paul stand in zirka drei Metern Entfernung lasziv wartend an die Wand gelehnt. Er trug eine schwarze Jogginghose, die ihm sexy halbwegs auf der Hüfte saß, passend dazu ein rotes Sweatshirt. Die Farbe stand in tollem Kontrast zu seinen dunklen Haaren. Während ich ihn musterte, ertönte das Klingeln meines Handys. Dem morgendlichen Chaos geschuldet hatte ich wohl vergessen, es auszuschalten. Wer das wohl war? Ich spähte auf das Display meines Handys und mir wurde mitgeteilt, dass mich „Unbekannt“ sprechen wollte. Na toll. Hoffentlich nicht die Zeugen Jehovas.
    „Paula Prügel, ja bitte“, nahm ich das Telefongespräch widerwillig entgegen. „Hallo hier ist Lutz, also Bernds Lutz ... äh von gestern auf der Geburtstagsparty“, wurde ich angestammelt.
    Oh Mann, das kam jetzt aber mehr als ungelegen. Was will der denn? Paul sah mich nun mit unverhohlener Neugier an. Auch das noch. Hätten Bernd und Thea den Lutz doch nur für sich behalten, ging es mir durch den Kopf. „Ach ja, Lutz“, flüsterte ich so leise wie möglich. „Das ist gerade wirklich ungünstig. Weißt du, ich bin auf Arbeit“, versuchte ich abwimmelnd.
    „Äh, ja“, kam es weiter stotternd aus meinem Handy, „dauert ja auch nicht lange, weißt du?! Äh... ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob ich dich zum Abendessen ausführen darf. Gestern hatten wir ja nicht wirklich die Gelegenheit, uns näher kennenzulernen. Deine Mutter...“, unterbrach er endlich sein eigenes

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