Zum Sterben schoen
unterstützen, was immer sie tut.«
Lorna schloss ihr Notizbuch und stopfte es in die Tasche zurück. Dann wandte sie Laurant ihre gesamte gönnerhafte Aufmerksamkeit zu.
»Ich möchte gern glauben, dass es diesmal das Wahre ist, aber aufrichtig gesagt, habe ich meine Zweifel. Ich will ganz bestimmt nicht gezwungen werden, einen weiteren Rückzieher zu drucken. Ich hasse das einfach. Die Leute glauben, dass stimmt, was ich in meiner Kolumne abdrucke, deshalb können Sie meine Sorge sicher verstehen.«
»Sie mussten einen Rückzieher über Laurant drucken?«
»Zweimal musste ich das«, beschwerte sich Lorna.
»Das ist doch nicht so wichtig«, platzte Laurant heraus. »Wir müssen jetzt wirklich gehen. Ich muss heute Nachmittag noch eine Menge erledigen.«
»Ihnen ist bestimmt aufgefallen, was für eine kleine Stadt Holy Oaks ist«, begann Lorna. »Aber ich bin tatsächlich ziemlich wichtig hier. Ich bin die Redakteurin der Gesellschaftskolumne der Gazette. Die Leute verlassen sich darauf, dass ich sie auf dem Laufenden halte über die neuesten Ereignisse in der Stadt. Sie erwarten außerdem von mir, dass ich korrekte Angaben mache, aber Ihre Verlobte hat mir diese Aufgabe sehr schwer gemacht. Ich bin so weit gekommen, dass ich es hasse, überhaupt über sie zu schreiben. Wirklich.«
»Dann lassen Sie’s doch«, schlug Laurant bissig vor.
An Nick gewandt fuhr Lorna fort: »Wie ich Ihnen bereits erzählte, bevor ich so rüde unterbrochen wurde, ändert Laurant dauernd ihre Meinung. Ich erwähnte in einem meiner Artikel, dass Steve Brenner und Laura ein Paar sind und dass eine mögliche Ehe am Horizont auftauchte, aber ich war gezwungen, einen Widerruf zu drucken.«
Sie hielt inne, um Laurant höhnisch anzulächeln, bevor sie fortfuhr. »Sie zwang mich dazu. Können Sie sich das vorstellen? Meine Glaubwürdigkeit stand auf dem Spiel, aber das kümmerte sie nicht. Sie beharrte dennoch darauf, dass ich einen Widerruf abdruckte.«
»Weil es nicht stimmte«, erklärte Laurant verärgert. »Ich hatte nie eine Verabredung mit Steve Brenner, und das wissen Sie genau. Aber sie machen sich nicht die Mühe, korrekt zu sein, Lorna. Oder?«
Laurants französischer Akzent wurde stärker, ein todsicheres, verräterisches Zeichen, dass sie gleich Gift und Galle spuckte.
»Müssen Sie so beleidigend sein? Ich recherchiere gründlich. Ich drucke nur, was man mir sagt.«
»Wenn meine Erinnerung mich nicht täuscht, erwähnten Sie meine Hochzeitspläne.«
Laurant drängte sie in die Ecke und das gefiel Lorna kein bisschen. »Ich kann mich an die Einzelheiten nicht mehr erinnern, aber ich bin mir sicher, dass ich es aus erster Hand gehabt haben muss, sonst hätte ich es nicht gedruckt«, murmelte sie. Dabei zuckten ihre Lippen vor Widerwillen.
»Steve Brenners Hand?«, fragte Nick.
»Ich gebe zu, dass ich vielleicht … ein wenig übertrieben habe, damit der Artikel nachrichtenwürdig war«, erklärte sie. »Aber ich habe ganz bestimmt nicht alles erfunden, ganz gleich, was Laura Ihnen erzählt hat. Schließlich muss ich meinen Ruf schützen.«
»Was sagte Steve über den Artikel?«
Lorna zuckte die Achseln. »Er sagte nichts dazu. Haben Sie ihn schon kennen gelernt?«
»Nein.«
»Sie werden ihn mögen«, prophezeite Lorna. »Jeder mag ihn, jeder außer Laura«, sagte sie und wedelte mit der Hand in Laurants Richtung. »Steve will die Wirtschaft hier verbessern. Er hat schon so viel getan, um dieser Stadt zu helfen. Ich weiß, dass ihm der Widerruf genauso peinlich gewesen sein muss wie mir, aber er sagte kein Wort. Das würde er natürlich nie. Er ist solch ein Gentleman. Ich hätte den Widerruf gar nicht gedruckt, wenn Lauren nicht gedroht hätte, mich zu übergehen. Sie kann eine sehr … schwierige Frau sein.«
»Wir müssen jetzt wirklich gehen«, drängte Laurant erneut. Sie hatte die Nase voll von Klein-Lorna.
Nick rührte sich nicht von der Stelle. »Nur um das einmal festzuhalten … da Sie ja genau sein wollen und alles …«
»Ja?«, fragte Lorna, den Stift gezückt.
»Sie heißt Laurant. Laurant, nicht Laura und auch nicht Lauren. Wir sind verliebt«, fügte er hinzu. »Daher müssen Sie sich keine Sorgen machen, einen weiteren Widerruf abdrucken zu müssen. Stimmt’s nicht, Liebling?«
Als sie nicht sofort antwortete, drückte er sanft ihre Schulter.
»Ja«, plapperte sie brav: »Nick liebt mich und ich liebe ihn.«
Lorna hatte wieder diesen hässlich höhnischen Gesichtsausdruck. Offensichtlich
Weitere Kostenlose Bücher