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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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schließlich ihre Tube mit Chanel Bodylotion und ging ins Schlafzimmer zurück.
    Nick hatte es sich dort gemütlich gemacht. Er lehnte gegen die Kissen, die er am Kopfende des Bettes aufgetürmt hatte. Seine langen, muskulösen Beine hatte er vor sich ausgestreckt, die Fußgelenke überkreuzt. Er hatte eine alte, abgetragene Shorts und ein weißes T-Shirt angezogen. Auf seinem Schoß ruhten ein kleines Notizbuch und ein Kugelschreiber. Die Fernbedienung des Fernsehers hielt er in der Hand. Er wirkte völlig entspannt.
    Im Schrank hingen passende Morgenmäntel, aber sie hatte vergessen, einen mit ins Badezimmer zu nehmen, aber da er ihr gerade kaum mehr als einen flüchtigen Blick geschenkt hatte und sich dann wieder dem Fernseher zugewandt hatte, machte sie sich nicht länger Sorgen um ihre Wohlanständigkeit. Schließlich war sie nicht spärlich mit einem Negligé bekleidet. Das Nachthemd bedeckte sie vom Hals bis zu den Knien.
     
    Nick wandte den Blick nicht vom Fernseher. Äußerlich unbeweglich konzentrierte er sich auf den Bildschirm, aber seine Gedanken schlugen Purzelbäume. Als Laurant aus dem Badezimmer kam, hatte er den Anblick ganz in sich aufgenommen, diese unglaublich langen Beine, die sanfte Schwellung ihrer Brüste unter dem dünnen Gewebe, ihr schöner Hals, ihre erhitzten Wangen und dieser vollkommene Mund.
    Er hätte nicht erregter sein können, wenn sie einen dieser knappen Spitzenbodys aus einem Reizwäschekatalog getragen hätte.
    O ja, er hatte alles registriert, und zwar in weniger als drei Sekunden. Es erforderte jedes Gramm an Disziplin, das er besaß, wegzuschauen. Wenn sie ihn allerdings gefragt hätte, was er sich gerade im Fernsehen anschaute, wäre er außer Stande gewesen, es ihr zu sagen.
    Er war ein wenig geschockt und sehr angeekelt von seiner Reaktion auf sie.
    »Du bist genau wie mein Bruder«, stellte sie fest, als sie die Beine ausstreckte, das Nachthemd herunterzog und sich dann zwei dicke Kissen in den Rücken stopfte. Genau wie er legte sie ein Fußgelenk auf das andere und begann, den Deckel von ihrer Lotion abzuschrauben.
    Zwischen ihnen auf dem breiten Bett war eine Menge Platz, aber es war dennoch ein Bett. Komm darüber hinweg, forderte er sich auf. Sie ist Tommys kleine Schwester.
    »Was hast du gesagt?«, fragte er.
    Sie rieb sich gerade die rosa Lotion auf die Arme, als sie ihm antwortete. »Ich sagte, du bist genau wie mein Bruder. Tommy hat auch immer die Fernbedienung in der Hand.«
    Nick grinste. »Weil er das Geheimnis kennt.«
    »Was für ein Geheimnis?«
    »Wer die Fernbedienung hat, kontrolliert die Welt.«
    Sie lachte und das ermutigte ihn nur. »Ist dir nie aufgefallen, dass der Präsident sich immer auf die Westentasche klopft? Er vergewissert sich, dass die Fernbedienung da ist.«
    Sie verdrehte die Augen. »Und ich dachte die ganze Zeit, das sei nur eine nervöse Angewohnheit.«
    »Jetzt kennst du die Wahrheit.«
    Sie stellte die Lotion auf den Tisch neben dem Bett und glitt unter die Bettdecke. Ein paar Minuten starrte sie ausdruckslos auf den Bildschirm, aber ihre Gedanken rasten.
    »Noah ist gut bei dem, was er tut, nicht wahr? Ich weiß, dass du mir das bereits gesagt hattest, aber nachdem ich ihn kennen gelernt hatte, hatte ich das Gefühl, ich müsste mir um Tommy keine Sorgen mehr machen. Noah gab mir ein Gefühl der Zuversicht, dass er auf meinen Bruder aufpasst. Oh, ich weiß, dass er mich nur aufgezogen hat, als er dieses Töten-und-nicht-darüber-reden-Zeug erzählt hat … er hat doch nur Spaß gemacht, oder?«, fragte sie.
    Nick lachte. »Ja.«
    »Du sagtest, Pete setze ihn hin und wieder ein, aber Noah arbeite nicht für das FBI?«
    »Er arbeitet für das FBI und auch wieder nicht. Das ist so, wie ein bisschen schwanger zu sein.«
    »So etwas gibt es nicht.«
    »Genau«, erwiderte er. »Noah hält sich selbst gerne für einen freien Mitarbeiter.«
    »Aber das ist er nicht?«
    »Nein. Pete setzt ihn ein.«
    Sie war sich nicht sicher, was er mit dieser Bemerkung meinte. »Und weil Pete für das FBI arbeitet und Noah für ihn arbeitet …«
    »Arbeitet er auch für das FBI. Wir sagen es ihm nur nicht.«
    Lächelnd meinte sie: »Ich weiß nicht, wann du es ernst meinst. Ich fühle mich am ganzen Körper taub. Hoffentlich habe ich morgen Früh wieder einen klaren Kopf.«
    Morgen, wenn ihr die Gedanken nicht länger wie ein Wirbelsturm durch den Kopf sausten, würde sie entscheiden, wie sie mit der Sache umgehen würde. Aber jetzt war sie einfach

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