Zum Sterben schoen
an die Stärke, die sie gezeigt hatte, als sie Pete dazu überredete, eine Falle zu stellen. Wie viel Stärke und Ausdauer hatte sie gespeichert? Er hoffte bei Gott, dass es reichte, um diesen Albtraum durchzustehen.
»Vielen Dank für das Abendessen. Es war himmlisch«, sagte Laurant.
»Ich gebe dir mein Rezept für das Makkaronigericht«, versprach Viola.
Bessie Jean spottete: »Was für ein Rezept? Du hast die Anweisungen auf der Kraft-Makkaroni-mit-Käse-Packung befolgt. Besorg ihr einfach eine im Laden, Schwester.«
Nick bedankte sich ebenfalls und legte dann den Arm lässig um Laurants Schulter. Bessie Jean eskortierte das Paar bis zum Ende des Weges und öffnete ihnen das Gartentor.
»Ihre Augen stehen nie still, was, Nicholas?« Damit der junge Mann nicht beleidigt war, erklärte sie hastig: »Mir fallen auch Kleinigkeiten auf, wissen Sie, und von der Minute an, als Sie meine Veranda betraten, haben Sie die Nachbarschaft beobachtet. Sie sind immer auf der Hut, nicht wahr? Vermutlich wurde Ihnen das auf der FBI-Schule antrainiert.«
Nick schüttelte den Kopf. »Tatsächlich bin ich einfach neugierig.«
Sie lächelte mit funkelnden grünen Augen zu ihm hoch. Nick vermutete, dass sie als junges Mädchen den Männern von Holy Oaks ganz schön Feuer gemacht hatte.
An Nick vorbei flüsterte sie Laurant laut zu: »Ich mag deinen jungen Mann. Verjag ihn nicht, Schätzchen.«
Laurant lachte. »Ich werde mich bemühen«, versprach sie. »Ich mag ihn auch.«
»Schwester und ich wissen alles über die biologische Uhr einer Frau«, sagte sie. »Eine ganze Menge Frauen deines Alters haben bereits zwei oder drei Kinder. Es wird Zeit, eine Familie zu gründen.«
»Ja, Ma’am«, antwortete sie aus Mangel an einer besseren Antwort. Sie wusste, es war nutzlos, mit Bessie Jean zu streiten oder zu erwähnen, dass viele Frauen bis über dreißig warteten, bevor sie Kinder bekamen, und dass Laurant bis zu diesem folgenschweren Geburtstag noch einige Jahre Zeit hatte. Bessie Jean war unverblümt, eigenwillig und so subtil wie ein Vorschlaghammer, aber Laurant mochte sie dennoch. So viele Fehler sie auch hatte, sie war aufrichtig und freundlich … zumindest bei Gelegenheit.
»Schaut bloß, das sind Justin Brady und Willie Lakeman.«
Die Nachbarn von gegenüber trugen eine lange Leiter aus dem Garten um das Haus herum. Einer von ihnen lehnte sie gegen die Seite des Hauses und begann hochzuklettern, während der andere sie festhielt.
Bessie Jean rief einen Gruß hinüber und lächelte, als die beiden Männern winkten.
»Zum Anstreichen ist es zu spät«, stellte Nick fest.
Kaum hatte er diesen Kommentar ausgesprochen, als vom Haus aus die Scheinwerfer angeschaltet wurden.
»Justin ist der junge Mann auf der Leiter«, sagte Viola. »Ich habe euch doch von ihm erzählt. Als er mich im Blumenbeet arbeiten sah, kam er direkt herüber, um mir zu helfen. Ich war nicht besonders dafür, dass sie hier anfingen, aber seitdem habe ich meine Meinung geändert.«
»Warum gefiel Ihnen das nicht?«, fragte Nick, während er den großen muskulösen Mann beäugte, der sich gegen die Leiter lehnte und nach dem Kittmesser in der Gesäßtasche seiner Jeans griff.
»Ich dachte, sie seien alle zu nichts nutze, aber sie sind nur störrisch, nicht faul. Sie halten nämlich ihr Versprechen« fügte sie nickend hinzu. »Der Besitzer, Mr. Morrison, vereinbarte mit den Jungs, dass sie das Haus streichen, statt Miete zu zahlen. Er ist bis nach der Feier in Florida und genießt die Sonne.«
»Heute sehe ich zum ersten Mal, dass einer von ihnen am Haus arbeitet«, sagte Bessie Jean. »Ich werde euch sagen, was ich gesehen habe. Seit einigen Wochen sind sie fast jeden Abend in dem Lokal in der Second Street gewesen und haben getrunken, bis es zumachte. Es kümmerte sie nicht, dass ihre Nachbarn schlafen möchten. Sie singen und lachen und machen einen schrecklichen Radau, wenn sie nach Hause kommen. Ich habe sie von meinem Fenster aus beobachtet. Und erst vor zwei Wochen ist einer von ihnen im Vorgarten zusammengebrochen. Ich glaube, es war Mark Hanover. Er schlief die ganze Nacht dort. Es ist wirklich eine Schande, wie sie sich aufführen – sich sinnlos zu betrinken.«
Die Schwestern hatten offensichtlich unterschiedliche Ansichten über die Mieter.
»Aber jetzt halten sie Wort«, erinnerte Viola sie. »Und Justin erzählte mir, dass sie das Haus renovieren werden, sobald sie ihre Arbeit an der Abtei beendet haben, selbst wenn das
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