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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Scheiße !« Patrick drosch mit der Faust auf das Armaturenbrett ein und sah Polly um Entschuldigung heischend an.
    »Schon gut, ich benutze das Wort selbst oft genug«, sagte sie. »Was meinst du, wo das Problem liegt?«
    Er bedachte sie mit einem Blick, der ihren Willen zur Hilfsbereitschaft zunichte machte und ihr verriet, daß er sie für eine Idiotin hielt. Die Ursache dieser Katastrophe war nichts Neues. »Wir haben kein Benzin mehr.«
    »Oh. Na ja, jetzt müssen wir deinen Vater anrufen.«
    »Auf keinen Fall! Wir können von hier aus zu Fuß gehen – wenigstens ich kann das. Es besteht keine Notwendigkeit, daß Sie mitkommen.«
    Jetzt hatte Polly Grund, sauer zu sein. »Vielen herzlichen Dank. Nichts gefällt mir besser, als eine Nacht allein in einem liegengebliebenen Auto zu verbringen. Ich mache das immer, wenn ich Urlaub habe.«
    »’tschuldigung. Daran hab ich nicht gedacht.«
    »Nein, du hast ’ne Menge anderes im Kopf. Aber wenigstens wird dich dein Vater nicht anschreien, wenn ich dabei bin.«
    Polly sah aus den Augenwinkeln, wie seine Zähne weiß aufblitzten. »Nein, wahrscheinlich brüllt er Sie dafür an.«
    Ein Schauder lief ihr über den Rücken, und sie bereute bitter, ihren schweren Mantel nicht angezogen zu haben. Sie stellte den Kragen ihrer Jacke hoch und stieg aus. »Unsinn! Er wird mir überschwenglich danken müssen.«
    »Ja. Das macht ihn sicher krank.«
    Sie brauchten eine halbe Stunde. Nach den ersten fünf Minuten merkte Polly, daß ihre Stiefel dieses Abenteuer nicht heil überstehen würden. Nach zehn fragte sie sich, ob sie dazu imstande war. Ihre Jacke war bereits vollkommen durchnäßt, und sogar ihr BH fühlte sich feucht an. Und die Jeans war so eng geworden, daß eine Zwangsjacke gemütlich und bewegungsfreundlich im Vergleich dazu gewesen wäre. Patrick marschierte mit seinen langen Beinen und den bequemen Gesundheitsschuhen forsch und schnell über den schlammigen Weg. Polly kämpfte, um ihm nachzukommen, und riskierte bei jedem Schritt einen verstauchten Knöchel, aber ihr war klar, daß sie nur dieses schnelle Tempo vor Unterkühlung bewahren konnte. Hin und wieder blieb Patrick stehen und wartete, bis Polly ihn eingeholt hatte, aber schon in dem Moment, als sie auf gleicher Höhe war, lief er weiter, so daß sie nie nebeneinander gingen. Seine Stimmung war düster, weil er eine heftige Auseinandersetzung auf sich zukommen sah.
    Das Mitgefühl, das Polly anfangs für ihn empfand, als seine Zwangslage offenkundig geworden war, verflüchtigte sich lange, bevor sie die Auffahrt zum Locking-Hill-Anwesen erreichten. Als sie zur Eingangstür des nicht übermäßig großen, aber prächtigen Hauses kamen, hatte sie nur noch Mitleid mit sich selbst.
    Ihr Haar klebte an ihrem Kopf, ihre Zähne klapperten so laut, daß sie kaum noch ihre eigenen Gedanken hören konnte, und die Wimperntusche, vom Regen aufgeweicht, lief ihr brennend in die Augen, so daß sie so gut wie nichts mehr sah. David mußte sie schon mit einem ganzen Berg von Dankbarkeit überschütten, um ihre Stimmung aufzuhellen.
    Patrick drückte auf einen glänzenden Messingknopf, und im Inneren schlug eine wohltönende Glocke an. Als er hörte, wie verschiedene Riegel zurückgeschoben und Schlüssel im Schloß umgedreht wurden, sah er Polly verschwörerisch an. Die Tür schwang auf.
    »Was, zum Teufel ...« Wut, Erleichterung und Verwirrung zeichneten in rascher Folge Davids Gesicht. Die Wut blieb, zwar hatte er sie unter Kontrolle, aber ganz unterdrücken konnte er sie nicht. »Polly! Was machen Sie hier?«
    Sie zwinkerte das Wasser und die Schminke aus den Augen. »Ich bringe Patrick nach Hause.«
    Patrick nutzte den knappen Wortwechsel, stahl sich wie ein geschickter Dieb an ihr vorbei und stürmte mit vier riesigen Sätzen wie ein großer Hund die elegante Treppe hinauf. David sah ihm ärgerlich nach, dann schenkte er Polly wieder seine ganze Aufmerksamkeit.
    »Und wieso war das nötig?«
    Polly, die immer noch auf der Türmatte stand und dort eine gewaltige Pfütze hinterließ, gefiel sein Tonfall ganz und gar nicht. »Es ist nicht meine Sache, Ihnen das zu erklären. Vorläufig sollte es Ihnen genügen, wenn ich sage, daß es wirklich nötig war.« Sie funkelte ihn böse an und kam seinem nächsten Argument zuvor. »Uns ist unterwegs das Benzin ausgegangen.«
    »Ich verstehe.« Endlich fiel David auf, daß sie naß bis auf die Knochen war. »Kommen Sie lieber rein.«

Kapitel 14
     
    D iese Marmorhalle ließ die

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