Zur Liebe entfuehrt
gerne aufgehört, wollte sich aber nicht dem stellen, was sie außerhalb des Pools erwartete. Also zwang sie sich weiterzuschwimmen, bis ihr der gesunde Menschenverstand sagte, dass sie ja nicht die ganze Nacht im Wasser bleiben konnte.
Als sie versuchte, aus dem Pool zu steigen, war sie erschrocken, wie schwach sich ihre Beine anfühlten.
Jared kam ihr zu Hilfe. Er hatte auch ihren Bademantel mitgebracht und legte ihn ihr um. „Müde?“
„Ein bisschen.“
„In diesem Fall …“ Er nahm ihre Hand und ging mit Perdita zum Whirlpool, der Richtung Terrasse und zum Haus hin durch eine halbrunde Steinmauer abgeschirmt war. Die andere Seite mit Blick über den Garten war offen. Man hörte leises Wassergurgeln, und über dem Pool erhoben sich Nebelschwaden. In einem überdachten Regal daneben lagen Handtücher.
Jared nahm Perdita den Bademantel von den Schultern. „Das ist jetzt genau das Richtige, damit du keinen Muskelkater bekommst.“
Am Poolrand verlief rundum eine Sitzbank, die nur am Einstieg unterbrochen war. Perdita tauchte bis zu den Schultern unter Wasser. Der warme Wasserstrahl an ihren bebenden Muskeln fühlte sich gut an, regelrecht erotisch. Gerade begann sie sich zu entspannen, als Jared fragte, ob er sich zu ihr gesellen dürfe. Sie hielt den Atem an, schlug es ihm aber nicht ab.
Kurze Zeit später war er neben ihr, natürlich nackt und viel zu nah für ihren Geschmack. Perdita bewegte sich nicht, aus Angst, ihn zu berühren.
„Du bist ja total angespannt. Warum versuchst du nicht, dich zu lockern und das Wasser seine Arbeit machen zu lassen?“
Die vergangenen achtundvierzig Stunden hatten ihren Tribut gefordert, und Perdita zwang sich, seinen Rat anzunehmen. Nach einer Weile gelang es ihr tatsächlich, sich zu entspannen. Sie schloss die Augen und ließ sich vom Strahl der zahlreichen Düsen massieren. Als sie Jareds Lippen auf ihren fühlte, schreckte sie hoch.
„Es tut mir leid, dich stören zu müssen, aber man sollte nicht zu lange im Whirlpool bleiben.“
Nach dem Kuss wollte sie den Pool so schnell wie möglich verlassen und rutschte aus. Jared fing sie auf und half ihr wieder auf die Beine.
„Vorsichtig, du schläfst ja noch halb.“ Er legte ihr einen Arm um die Taille und führte sie sicher die Stufen hinauf. Dann band er sich ein Handtuch um die Hüften und ging mit einem weiteren Handtuch auf sie zu. Perdita erstarrte, als sie begriff, was er vorhatte.
„Rühr mich nicht an!“
„Was ist denn los?“
„Ich will nicht, dass du mich anfasst“, erklärte sie mit Nachdruck, weil sie befürchtete, dass sie ihm dann nicht länger widerstehen konnte.
Man sah ihm nichts an, aber bestimmt hatte sie ihn damit verärgert. Wenn sie ihn nur ärgerlich genug machen konnte, würde er vielleicht ganz aufgeben – zumindest für heute Abend. Am besten, sie erwähnte jetzt Martin.
„Ich bin gewöhnt, dass Martin mich berührt“, behauptete sie auch gleich.
Jared zog nur spöttisch eine Augenbraue hoch.
„Er mag kein Heiliger sein, aber ich bin immer auf meine Kosten gekommen.“
„Keine Sorge, das wirst du bei mir auch.“
„Das bezweifle ich doch sehr. Ich mag mich nicht von einem Mann betatschen lassen, den ich nicht liebe.“
Diesmal war es ihr gelungen, ihn zu verärgern.
„Du magst Judsons Zuwendungen vorziehen, aber von jetzt an wirst du dich mit meinen begnügen müssen“, sagte er tonlos und begann, Perdita abzutrocknen. Dazu zog er sie näher an sich heran, und Perdita hatte das Gefühl, unter Strom zu stehen. Jared begann mit ihren Haaren und machte mit ihren Schultern und ihren festen Brüsten weiter.
„Weißt du noch, wie wir das letzte Mal zusammen im Whirlpool waren?“, raunte er ihr dabei ins Ohr. „Wie wir Rotwein getrunken und uns danach unterm Sternenhimmel geliebt haben …?“
O ja, an diese perfekte Nacht erinnerte sie sich noch gut. Sie hatten auf seiner Hollywoodschaukel gelegen und gemeinsam ein wunderbar zärtliches Liebesspiel genossen.
Obwohl Perdita versuchte, die tief bewegende Erinnerung daran zu verdrängen und von Jared abzurücken, wurden ihre Glieder schwer, und es überkam sie ein unglaubliches Verlangen. Sie spürte seinen Herzschlag und wie er atmete, war sich schmerzlich bewusst, wie sich seine Haut anfühlte und wie fest seine Muskeln waren. Seine Gegenwart nahm sie ganz gefangen. Sie wollte sich zu ihm umdrehen, ihm die Arme um den Hals legen und sich an ihn schmiegen.
Aber nein, dachte sie dann, so schnell darf ich mich
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