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Zur Liebe entfuehrt

Zur Liebe entfuehrt

Titel: Zur Liebe entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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er, als wüsste er wieder einmal längst, was sie empfand.
    „Nein, ganz und gar nicht. Ich verabscheue den Gedanken daran.“
    „Vielleicht verabscheust du den Gedanken, nackt und verletzlich in meinen Armen zu liegen, aber es zu tun, wäre schon verlockend, hm?“
    Natürlich hatte er recht. Sie atmete tief durch. „Wie lange wirst du mich wollen?“
    „In meinem Bett? So lange, bis ich dich satt habe.“
    „Und dann?“, hauchte sie.
    Er zuckte die Schultern. „Dann kann Judson dich zurückhaben. Wenn er sich mit dem zufriedengibt, was ich ihm übrig lasse.“
    Das war zu viel für Perdita. „Warum sollte er sich nicht damit zufriedengeben? Du begnügst dich ja auch mit dem, was er dir übrig gelassen hat.“
    „Ich glaube nicht, dass ihr beide schon einmal miteinander geschlafen habt“, sagte Jared seelenruhig. „Aber vielleicht hat er dich auch zu sehr respektiert, um es zu versuchen?“
    „Das ist doch lächerlich!“
    „Wie ist es dir dann gelungen, ihn auf Abstand zu halten?“
    „Das habe ich gar nicht“, rief Perdita. Doch wenn sie ehrlich war, hatte sie genau das getan. Sie hatte Martin irgendwie immer wie einen Bruder gesehen und niemals daran denken wollen, dass er auch ein Mann war und Bedürfnisse hatte.
    „Habe ich also doch recht gehabt“, stellte Jared fest, der sie genau beobachtete. „Wenn er dich nicht anmacht, warum wolltest du ihn dann heiraten?“
    „Weil ich gerne mit ihm schlafe!“
    Jared sah sie zweifelnd an.
    „Glaubst du wirklich, dass Martin fast drei Jahre enthaltsam gelebt und auf mich gewartet hätte?“
    „Warum nicht? Ich habe es getan.“
    Perdita brauchte einen Moment, um sich von dieser Aussage zu erholen. „Um deine Frage zu beantworten: Ich wollte Martin vor allem heiraten, weil ich ihm vertrauen konnte.“
    Damit hatte sie ihn getroffen. „Wieso hast du dann so lange gebraucht, um in eine Heirat mit ihm einzuwilligen?“
    „Weil ich, was das betrifft, schon einmal einen Fehler gemacht habe.“
    „Du glaubst also, du kannst Judson vertrauen?“
    „Ja.“
    „Ich glaube nicht, dass er drei Jahre lang enthaltsam gelebt hat. Ehrlich gesagt, weiß ich, dass er es nicht getan hat.“
    „Was meinst du damit?“, fragte Perdita empört.
    „Dass er eine Geliebte hat.“
    „Das glaube ich nicht.“
    „Das solltest du aber. Sie ist eine üppige Blondine, heißt Jackie Long und wohnt in einem Apartment im Londoner Westen, das Judson bezahlt. Er besucht sie ziemlich regelmäßig.“
    „Das hat er vielleicht früher getan“, sagte Perdita verzweifelt, „aber bestimmt nicht mehr, seitdem wir verlobt sind.“
    „Da irrst du dich. Erst vor seinem Flug nach Japan ist er noch einige Stunden bei ihr gewesen.“
    „Du lügst!“, stieß Perdita hervor, auch wenn sie spürte, dass er recht hatte. Obwohl sie für Martin immer nur Zuneigung empfunden hatte, warf es sie völlig aus der Bahn, dass er sie betrogen haben sollte. Sie hatte ihm vertraut und keinen Moment daran gedacht, dass er eine andere Frau haben könnte. Aber vielleicht trug sie auch eine gewisse Mitschuld daran. Hätte sie früher eingewilligt, ihn zu heiraten …
    „Eine Ehefrau ist manchen Männern nicht genug, besonders, wenn sie so weltfremd ist wie du“, las Jared einmal mehr ihre Gedanken.
    Traf das auf Martin zu? Gestern hätte sie noch mit absoluter Gewissheit Nein gesagt. Aber jetzt hatte sie den Eindruck, als würde sie ihn überhaupt nicht kennen.
    „Warum so erschrocken? Hast du ihn etwa für einen Heiligen gehalten?“
    Unbewusst traf das wohl zu.
    „Na, dann muss dich die Wahrheit ja besonders …“
    „Du bist genau der Richtige, hier den Moralapostel zu spielen! Martin ist vielleicht nicht perfekt, aber er hätte in seiner Hochzeitsnacht niemals mit einer anderen Frau geschlafen!“
    Diese Anschuldigung gefiel Jared natürlich nicht. „Ich auch nicht“, sagte er dann aber ruhig. „Ich wollte Judson auch nicht verurteilen. Aus Erfahrung weiß ich, wie lang drei Jahre sein können. Aber nach all der Mühe, die er sich gemacht hat, um dich zu kriegen, erscheint es mir irgendwie unreif oder zumindest ein Mangel an Selbstkontrolle, nicht zu warten.“ Dann kam ihm offenbar ein anderer Gedanke. „Du bist eine sinnliche Frau, deshalb kann ich nicht ausschließen, dass du vor deiner Verlobung mit Judson andere Männer hattest.“
    „Natürlich“, sagte sie sehr überzeugend, fügte dann aber hinzu: „Dutzende.“
    Jared lachte. „Du gestattest, dass ich das anzweifele? Außerdem

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