Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
was man ihr auftrug, wenn man sie nur bleiben ließ.
    Ethan, der sie nach wenigen gemeinsamen Wochen schon ganz gut kannte, hatte als Erster kapituliert – als John erklärt hatte, dass er sie nicht grundlos hinter Gittern festhalten konnte. Deshalb standen abgesehen von ihrem alten Truck, den sie Gaylen abgekauft hatte, vor der Tür keine Autos, das Sägewerk war dunkel und still, bis auf die leisen Geräusche nächtlichen Getiers. John, Alex und Paul hockten in verschiedenen Verstecken über das Camp verteilt da und warteten, dass Ron Briggs und sein Komplize sich zeigten.
    Anna hatte nicht gewusst, wie viel Planung, Einsatz und Geduld für ein Unternehmen dieser Art nötig war. Um den
Eindruck zu erwecken, sie wären alle nach Loon Cove Lumber zurückgekehrt, hatten sie Fox Run in ihren jeweiligen Fahrzeugen verlassen, hatten die Wagen beim Sägewerk abgestellt und waren dann in Annas SUV zurückgefahren, den sie auf einem alten Transportweg eine Meile weiter unten am See parkten. Von dort waren sie dem Ufer folgend durch den Wald gelaufen, und jeder hatte sein ihm zugeteiltes Versteck aufgesucht und sich dort aufs Warten eingerichtet. Paul war mit einem Funkgerät unweit der Straße postiert und beobachtete die Zufahrt von Fox Run; Alex lag in der Finsternis auf dem alten Müllplatz der Sägemühle am Rand des Camps; und John wartete unten am Ufer beim Küchenhaus. Ethan, Anna und Bear hatten sich im ausgekühlten Haus vergraben. Auf ein Feuer im Kamin hatten sie verzichtet, damit das Camp einen verlassenen Eindruck machte.
    »Warum wollte John nicht andere Sheriffs um Hilfe bitten?« , fragte Anna im Flüsterton.
    »Weil wir ja nicht mal wissen, ob Briggs hier tatsächlich aufkreuzt. Es ist nur eine Theorie, dass er den Brand legte und auch dein Eindringling ist. Wir haben auch keinen Beweis, dass Frank Coots dahintersteckt.«
    »Es ergibt aber einen Sinn.«
    »Trotzdem kann John nicht auf eine Vermutung hin Polizisten aus anderen Bezirken anfordern. Er hat zwar Daniel Reed angerufen, doch der steckt heute selbst in einer Sache.«
    Anna seufzte. »Es ist nicht dein Kampf oder der deiner Familie«, sagte sie leise in die Dunkelheit. »Ich hätte meine Brüder anrufen können. Sie wären in höchstens vier Stunden zur Stelle gewesen.«
    Ethan umfasste sie fester. »Wir schaffen das«, beruhigte er sie. Er stützte sein Kinn in die Höhlung ihres Halses. Wieder überlief sie ein Schauer. »Und es ist unser Kampf. Wir kümmern uns um unser Eigentum.«
    »Ich bin aber nicht dein Eigentum.«
    »In drei Wochen wirst du es sein.« Seine Lippen auf ihrer Haut schickten erneut einen Schauer über ihren Rücken.
    »Ich komme mir ganz schlecht vor, da die anderen draußen in der Kälte auf dem harten Boden sitzen, während wir es hier im Bett schön weich haben«, sagte sie.
    Sein Arm umfasste sie wieder fester, und er lachte. »Soll das ein Witz sein? Die…«
    Das Funkgerät auf dem Nachttisch gab plötzlich drei kurze Piepser gefolgt von einer Pause von sich, dann einen einzigen, etwas längeren Ton. Ethan setzte sich sofort auf und zog Anna mit sich.
    »Drei?«, flüsterte sie und hielt sich eine Hand auf ihr plötzlich rasendes Herz. »Wer ist der Dritte?«
    Sein Schulterzucken spürte sie mehr, als dass sie es sah. »Frank Coots ist in der Stadt. Könnte ja sein, dass er Briggs und dessen Kumpel begleitet.«
    Wieder piepste das Funkgerät, diesmal dreimal lang.
    »Das war Paul, der meldete, dass er Johns Nachricht bekommen hat«, erklärte Ethan und griff nach dem Gerät.
    »John ist der lange Piepton?«
    Ethan stand auf und zog sie mit sich. »Ja«, bestätigte er. »Das heißt, dass die Halunken vom See her kommen. Ich nehme an, das Eis ist so weit zurückgegangen, dass man ein Boot oder Kanu manövrieren kann.« Ethan wartete, bis Alex mit zwei langen Pieptönen reagierte, dann schaltete
er das Mikro viermal ein und aus, um allen zu melden, dass Anna und er auf dem Laufenden waren.
    »Wo ist das Pfefferspray, das John dir gegeben hat?«, fragte er, als er leise die Treppe hinunterging.
    »In meiner Tasche.« Sie klopfte auf ihre vordere Hosentasche.
    »Nimm es in die Hand«, wies er sie an. Am Fuße der Treppe blieb er stehen und hielt sie fest. »Was müsste ich dir versprechen, damit du dich da heraushältst?«
    »Dass du dich mit mir heraushältst.«
    Er umfasste ihre Schultern fester. »Wie wär’s, wenn du wieder einfrierst, Anna?«, flüsterte er mit belegter Stimme. »Wie letzten Samstagabend.«
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher