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Zur Liebe verurteilt

Titel: Zur Liebe verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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verliebt.«
    »Sei doch nicht albern, Dorie!« erwiderte Rowena. »Mr. Hunter ist doch deinetwegen gekommen. Sieh mal, er hat ja nur Augen für dich!«
    Da fiel es Cole wie Schuppen von den Augen. Miß Latham hatte also recht gehabt: Rowena liebte ihre Schwester heiß und innig. Vielleicht war es ihr noch nicht einmal zu Bewußtsein gekommen, daß ihre Schwester keineswegs so himmlisch schön war wie sie selber. Möglicherweise glaubte Rowena, daß alle Menschen so wären wie sie.
    Er wechselte einen kurzen, fragenden Blick mit Miß Latham und wurde mit einem ihrer seltenen schmalen Lächeln belohnt. Es war natürlich blödsinnig, aber dieses Lächeln wärmte sein Herz. Es schien ihn zu einem neuen Menschen zu machen. Rowena hatte ihr schönes Äußeres, aber ihre farblose Schwester hatte Verstand.
    »Mrs ... entschuldigen Sie, aber ich kenne Ihren Familiennamen nicht.«
    »Westlake. Aber sagen Sie, bitte, Rowena zu mir! Ich habe so viel von Ihnen gehört, daß ich das Gefühl habe, sie schon seit langem zu kennen.«
    »So?« fragte er, als wäre er sehr überrascht. »Hat Miß Latham Ihnen von mir erzählt?« Sein Selbstbewußtsein hob sich. Offenbar war die jüngere Schwester, die für seinen Geschmack allzu sehr von sich überzeugt war, doch ein wenig von ihm beeindruckt worden, so wie er von ihr.
    »Wieso?« antwortete Rowena unschuldig. »Nein, Dorie hat kein Wort über Sie gesagt. Auch nicht von den Vorgängen in der Bank. Ich habe das alles in der Stadt gehört.«
    Woraufhin Miß Latham leicht die Brauen hob, um ihm zu verstehen zu geben, daß sie genau wisse, was er eben gedacht hatte.
    Verdammt noch mal, diese Frau brachte ihn ständig auf die Palme! »Rowena, warum sind Sie eigentlich hergekommen?« fragte er dann - und ärgerte sich schon wieder. Wie kam er dazu, sie so was zu fragen? Hatte sich ja angehört, als wäre er ihr gestrenger Vater! Dabei verband ihn doch nichts mit Miß Latham. Sie interessierte ihn nicht die Spur. Er hatte zwar mit dem Gedanken gespielt, ihren Auftrag doch anzunehmen. Aber jetzt war ihm klar, daß das nicht ging. Hauptsächlich deshalb nicht, weil er in Gegenwart der kleinen Miß Latham nur auf Mordgedanken kommen würde.
    Rowena lachte, was sich sehr hübsch anhörte - er hatte es auch nicht anders erwartet. »Ich bin hergekommen, um dafür zu sorgen, daß meine Schwester endlich einen Entschluß faßt«, sagte sie mit entwaffnender Ehrlichkeit. »Dorie kann das nämlich nicht allein.« Rowena besaß die Fähigkeit, ihren Gesprächspartner zu der Überzeugung zu bringen, daß sie ihm - und nur ihm allein - volles Vertrauen schenkte. »Sie müssen wissen, Mr. Hunter ...«
    »Cole«, sagte er.
    »Sehr nett von Ihnen«, sagte sie, als hätte er ihr ein wertvolles Geschenk überreicht. Und fuhr fort: »Es gibt einen wunderbaren Mann in Latham - das ist die Stadt, in der wir aufgewachsen sind und wo Dorie immer noch lebt -, der seit Jahren in meine kleine Schwester verliebt ist. Und ich werde alles tun, um ihr die Augen zu öffnen und sie zur Heirat mit ihm zu überreden.«
    Cole warf einen Blick auf Miß Latham. Aber sie hatte den Kopf gesenkt und besah sich irgend etwas an ihrem Rock. Plötzlich war Cole, als gebe es ein Band zwischen Miß Latham und ihm. Es mochte schwach sein, doch war er ganz sicher, daß sie noch keinem anderen Menschen so viel über ihr Leben, über ihre Schwester, diese schöne Frau, die Miß Lathams Geschicke lenken wollte, erzählt hatte wie ihm. Sie hatte auch behauptet, er, Cole, sei ein Held. Er wußte selber, daß er das nicht war. Doch in diesem Augenblick fühlte er sich zu ihrem Schutzengel berufen. Auch wenn Rowena von den besten Absichten geleitet wurde, war es möglicherweise seine Aufgabe, ihre Einmischung zu verhindern.
    »Sie haben hoffentlich nichts dagegen, wenn ich Sie etwas frage«, sagte Cole. »Was ist das für ein Mann, den sie Ihrer Meinung nach heiraten sollte?«
    »Alfred?« sagte Rowena, und ihre Augen funkelten. »Er ist ein liebenswerter Mann, ein Schatz. Er ist ungefähr 1,63 m groß. Ich weiß, das ist ziemlich klein, aber nicht für Dorie, die ja selber so klein und zierlich ist, nicht so eine große Kuh wie ich. Ich brauchte einen Mann, der weit über 1,80 m ist. Dorie hat es gut, sie kann fast jeden Mann nehmen. Alfred zählt ungefähr 43 Jahre und...«
    »51«, sagte Miß Latham mit gleichgültiger Stimme.
    »Ach ja? Nun, auf einige Jährchen kommt es ja nicht an. Der Charakter ist entscheidend, und charakterlich ist

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