Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Zur Liebe verurteilt

Titel: Zur Liebe verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
mußte, hatte sie sich oft vorgestellt, sie würde einmal so schön wie Rowena sein, gutaussehende Männer würden sie besuchen und sie mit zärtlicher Leidenschaft küssen.
    Sein Kuß wollte nicht aufhören. Er wurde immer drängender. Und als seine Hand an ihr herabglitt und eine Brust umfaßte, dachte Dorie nicht daran, sich von ihm loszumachen. Vor wenigen Wochen noch hätte man ihr nach ihrem äußeren Eindruck zugetraut, daß sie jeden Mann, der es wagte, sie anzufassen, mit der Reitpeitsche verscheuchen würde. Doch als Cole sie jetzt streichelte, schien ihr Körper sich ihm zu öffnen. Sie preßte sich mit den Hüften an ihn und schob ihr Bein höher in seinen Schritt. Als sie dann auch noch den Oberschenkel hin und her bewegte, begann Cole an ihrem Mund zu stöhnen.
    Plötzlich aber machte er sich von ihr los. Dorie wollte ihn festhalten, doch er drückte ihr den Kopf nach unten, so daß sie ihn nicht mehr küssen konnte.
    »Mr. Hunter, darf ich Cole zu Ihnen sagen?«
    »Nein«, sagte er streng. »Wir lassen das lieber. Hör mich an, Dorie, hör mir genau zu! Ich bin nicht der, für den du mich hältst. Ich bin kein verdammter Held. Ich bin das, als was du mich bei unserer ersten Begegnung bezeichnet hast: ein alternder Revolverschwinger. Daß ich noch am Leben bin, ist ein reiner Glücksfall. Du hattest recht: die meisten von uns werden keine 30 Jahre alt. Und mit mir kann es jetzt auch jeden Augenblick zu Ende gehen. Ich habe schon länger gelebt, als mir zusteht, und mir bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    »Aber...«
    »Nein«, sagte er hart. »Mein Gefühl täuscht mich nicht.« Trotz dieser resignierenden Feststellung waren seine Hände noch höchst lebendig. Sie glitten über Dories Rücken nach unten und umfaßten ihre runden Hinterbacken. Wieder zog er sie an sich und konnte ein wollüstiges Stöhnen nicht unterdrücken. Aber ums Verrecken würde er ihr nicht gestehen, daß sie für ihn die begehrenswerteste Frau war, die er je gesehen hatte, und daß er lieber mit ihr eine Liebesnacht verbringen würde als mit jeder anderen Frau, und wäre sie auch doppelt so schön wie ihre Schwester.
    »Wir müssen so lange zusammenbleiben, bis ich einen Weg zu unserer Befreiung gefunden habe. Aber dann kehrst du in deine Welt zurück, und ich kehre in meine Welt zurück. Wir sind nicht vom gleichen Schlag. Wir gehören verschiedenen Klassen an.«
    »Mag sein, daß wir aus verschiedenen Welten stammen, aber deswegen können wir uns doch ähnlich sein. Als Sohn meines Vaters hättest du bestimmt einen anderen Werdegang genommen.«
    »Ja, einen steilen Werdegang zum Galgen, weil ich diesen Schweinehund umgebracht hätte.«
    Dorie lächelte. Sie ahnte, warum er so scharf gegen ihren Vater Stellung nahm: weil ihr Vater sie trotz allem gern gehabt hatte.
    Mit zufriedenem Lächeln kuschelte sie sich an ihn. »Ich hab dich lieb«, sagte sie. »Ich hab dich sehr lieb. Du bist ein guter Mensch.«
    Sie wußte gar nicht, warum diese Worte ihn so erregten. Er hatte schon Frauen gehabt, die ihm gesagt hatten, daß sie ihn liebten. Doch noch nie eine Frau, die ihm sagte, daß sie ihn lieb habe und daß er ein guter Mensch sei. Und er war nun fast geneigt, Dorie Glauben zu schenken.
    Er drückte sie fest an sich und genoß ihre Reinheit und Wärme. Es war merkwürdig, aber in ihrer Nähe hielt er sich wirklich für einen guten Menschen. Es kam ihm dann vor, als hätte nicht er, sondern ein ganz anderer Mensch die vielen Schießereien seines Lebens ausgetragen. Und als Dorie ihn jetzt ansah, hatte er das Gefühl, er sei zu allem fähig.
    »Ich hole dich aus dem Schlamassel heraus, Liebste«, flüsterte er.
    Doch sie war schon eingeschlafen. Sie schlief in ruhigem Vertrauen auf seinen Schutz. Lieber sterbe ich, dachte Cole, als zuzulassen, daß irgendwer oder irgendwas ihr einen Schaden zufügt.

9
    Ich komme nicht mit«, sagte Dorie. Sie stand neben dem Pferd, auf dem Cole und sie geritten waren, die Arme vor der Brust verschränkt, den Blick trotzig geradeaus gerichtet. »Ich komme nicht mit, und damit hat sich's. Ihr könnt mich von mir aus erschießen, aber ich komme nicht mit!«
    Der Teufel soll mich holen, dachte Cole, daß ich jemals von Dorie oder von Frauen im allgemeinen eine hohe Meinung hatte. Nur der Teufel kann mir das eingegeben haben. In Wirklichkeit ist diese Frau nicht nur abgrundtief dumm, sondern auch stur wie ein Maulesel.
    Nur wenige Männer und nicht eine einzige Frau hatten es bisher gewagt, Ford Trotz zu

Weitere Kostenlose Bücher