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Zurück ans Meer

Titel: Zurück ans Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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zutrifft.
    Der Antrieb für meine täglichen Abenteuer stammt von Katrina, der Besitzerin des winzigen Lebensmittelladens keine drei Türen
     von meinem Cottage entfernt. Jeden Tag gehe ich zu ihr, kurz nachdem sie den Laden geöffnet hat, und kaufe ein. Mir hat weibliche
     Gesellschaft gefehlt, und sie scheint das Plaudern mit ihren Kunden zu genießen, während sie einräumt, Waren auszeichnet und
     die Kasse bedient. Außerdem weiß sie alles über diese Insel und ihre Einwohner.
    Als ich heute zu ihr komme, um ein paar Dinge für meinPicknick einzukaufen, fragt sie: »Und wo wollen Sie heute hin?«, eindeutig erfreut, dass mir ihre Insel so gut gefällt.
    »Weiß ich noch nicht genau«, antworte ich und schaue mir das Obst an. Wie auf jeder Insel liegt es schon zu lange im Laden,
     ich verzichte auf die Pflaumen und wende mich dem Käse zu. »Gestern war ich im Norden – die Strände dort sind viel prächtiger
     als alle, die wir auf Cape Cod haben. Meine Skepsis verflüchtigte sich rasch. Es war eine anstrengende Wanderung – die ganze
     Zeit gegen den Wind   –, aber es war die Mühe wert. Ich bin mit Kreuzschmerzen losgegangen, und schauen Sie mich jetzt an«, sage ich und richte
     mich stolz auf.
    »Aye, wenn man in den Norden geht, wird man alle Schmerzen los«, antwortet sie, nicht im Geringsten überrascht.
    »Ich habe auch jede Menge Strandglas mitgebracht. Man braucht nur in den Sand zu greifen und findet die unglaublichsten Farben.«
    »Wenn Ihnen so was gefällt, dann müssen Sie nach Westen gehen«, sagt sie, »zum Strand hinten an der Bucht – da gibt es Tausende
     solcher Steine.« Sie holt einen prächtigen beigefarbenen Stein mit einem strahlenden weißen Kreis auf jeder Seite unter dem
     Tresen hervor. »Hier, berühren Sie ihn mal«, fährt sie fort und legt ihn mir in die Hand. Innerhalb von Sekunden wird er warm.
    »Meine Insel besteht aus dem ältesten Gestein der Welt«, setzt sie voller Stolz hinzu. »Das ist eine geologische Tatsache.
     Wir haben nicht nur spezielle Steine, sondern auch grünen Marmor.« Sie deutet auf einen Kasten mit dem Schmuck eines örtlichen
     Kunsthandwerkers – polierte grüne Prachtstücke in allen Formen und Größen. »Wunderschön, nicht? Diese Felsen und der Marmor
     tragen die Stimmen unserer Vorfahren und Heiligen in sich. Sie leben im Boden, wissen Sie, und in den Mooren, sogar im Meer,
     vor allem im Westen. Ihre Stimmen werden Ihnen helfen, die Gaben zu finden.«
    Sprechende Steine? Das muss ein Witz sein. Eigenartig, aber ich glaube ihr. Katrina hat eindeutig Freude daran, die Phantasie
     anzuregen.
    »Ich wette, Sie haben da oben im Norden einen guten Fleck gefunden, wo Sie es sich bequem machen konnten«, fährt sie fort,
     während ich meinen Korb mit Brötchen, Käse, Räucherlachs, Leberpastete, Wasser und einer halben Flasche Weißwein belade.
    »Das habe ich tatsächlich«, gebe ich zu, »einen wunderbaren natürlichen Sitz in einem Felsblock, mit weichem Moos bedeckt.
     Ich habe mich niedergelassen und auf das Landstück geschaut, das bis ans Meer reicht, bis ich fest eingeschlafen bin.«
    »Die Medizin sickert von unten in einen hinein.« Sie klingt fast wie eine Seherin, doch als ich meinen Einkauf auf den Tresen
     stelle, wird sie rasch wieder zur Verkäuferin. Alte griechische Sagen handeln von flüchtigen Begegnungen mit Boten, die man
     unterwegs trifft, und behaupten, das Heilige sei oft im Gewöhnlichen verborgen. Könnte damit sogar ein Lebensmittelladen gemeint
     sein? Inzwischen kann ich es kaum erwarten, mich auf den Weg zu machen, und so packe ich meine Einkäufe ein und verlasse den
     Laden. »Bis morgen dann«, rufe ich.
    Eine Frau, die sich im Laden aufgehalten hat, folgt mir nach draußen. »Ich konnte nicht anders, als Ihre Unterhaltung mitzuverfolgen«,
     sagt sie mit starkem irischem Akzent. »Ich will heute ebenfalls in den Westen. Hätten Sie Lust auf Gesellschaft? Ich könnte
     Ihnen genau den richtigen Fleck zeigen.«
    Ich zögere. Obwohl es mir viel gebracht hat, mich meinen eigenen Gedanken hinzugeben, scheinen zufällige Begegnungen viele
     Türen zu öffnen. Außerdem hat diese Frau etwas Sprühendes und Elfenhaftes, und ich bin einverstanden. »Ger ne «, sage ich und strecke ihr um meine Einkaufstasche herum die Hand hin. »Mein Name ist Joan   – Joan Anderson.«
    »Ich heiße Dolores Whelan«, sagt sie. »Ich finde es sehr erfrischend, Ihr Interesse an dieser Insel zu spüren. Sie gehört
     zu meinen

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