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Zurück im etwas anderen Tunesien

Zurück im etwas anderen Tunesien

Titel: Zurück im etwas anderen Tunesien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Derouich
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eine gratis Kaffeefahrt nach Sidi Bou Said, denn es reihen sich Dutzende Reisebusse und Taxen hintereinander und blockieren die Straße. Ach HIER sind die ganzen Touristen, kein Wunder, das man in anderen Orten niemanden von ihnen sieht. Es herrscht das perfekte Chaos, denn ein Bus steht quer und es geht nichts vor und nichts zurück. Ein Hupkonzert vom allerfeinsten ertönt und nun muss sich auch mein Mann einmischen. Er springt aus dem Wagen und läuft mit ein paar anderen Tunesiern zu dem Busfahrer, der sich jetzt ein paar freundliche Schimpfwörter auf Arabisch anhören darf. Ein traditionell gekleideter, typischer Teeverkäufer sieht seine Chance und versucht in dem Getümmel den wartenden Besuchern ein Tässchen Tee aufzuschwatzen. Schmeckt bestimmt lecker, Minztee mit einem Hauch Autoabgas.
    Nach einigem hin und her macht der Bus dann doch etwas Platz und mein Mann ergattert glücklich und zufrieden ein Parkplätzchen im Schatten.
    Juhu, geschafft, auf geht es zu meinem nächsten Fotoshooting! Puh, bei gefühlten 50 Grad im Schatten gerate ich ganz schön insSchwitzen und dazu kommen noch die anstrengenden Diskussionen mit meinem Mann. Er ist der Meinung ich darf überall hineingehen, um zu fotografieren, und ich sage, dass es verboten ist. Er zischt mir dann immer nur ein „Geh, geh!“ zu, mit dem Ergebnis, dass ich jedes Mal nach ein paar Metern abgefangen werde und ihn erst zur Hilfe holen muss. Denn man darf natürlich NICHT überall einfach herumspazieren. Gut, mein Mann hat ein ausgeprägtes tunesisches Laber-Gen und bequatscht die jeweiligen Aufpasser, aber ich frage mich, warum er nicht sofort mitkommt und ich immer erst gestoppt werden muss. Wird mir wohl für immer ein Rätsel bleiben.
    Bei unserem ersten Fotostopp, einer Art Park, werde ich natürlich direkt zurückgerufen, da man hier eigentlich bezahlen muss. Ein Wort wechselt das Andere und ich darf schnell eine Runde drehen, und ein paar Fotos aufnehmen.
    Traumhaft, einfach nur traumhaft dieser Ausblick. Oh, und da ist ja sogar Konkurrenz von Braut-TV! Anscheinend wird hier gerade ein Comedyfilm gedreht, denn überall sind Kameras und Scheinwerfer aufgebaut und ein lustig gekleideter Mann hüpft auf einer Mauer umher. Das muss ich natürlich auch in Bild und Ton festhalten und verlasse dann mit reicher Fotoausbeute die Parkanlage.
    Wir schlendern ein paar Schritte weiter und mit dem bekannten „Geh, geh!“ , schubst mich mein Mann auf ein Museumsgelände, wo ich natürlich auch wieder von der Security begrüßt werde. Hier pfeift mein Göttergatte direkt den Direktor ans Fenster, erzählt ihm wieder nette Geschichten und ich bekomme die Erlaubnis, dass ich mir alles in Ruhe anschauen darf.
    Super Trick, ich wüsste nur mal gerne, was meinem Mann den Leuten immer alles für Geschichten erzählt?
    Wir wandern weiter den malerischen Weg hinauf. Rechts und links die berühmten Türen und Tore in schimmernden Blautönen. Wenn es nicht so heiß wäre, dann würde mir das Fotografieren noch mehr Spaß machen, aber so brennt die Sonne unerträglich heiß auf meinen Körper.
    Vor uns liegt nun das berühmte Cafe mit Ausblick auf die Bucht. Auch hier möchte mein Mann am liebsten nur für ein paar Fotosschnell rein und wieder raus huschen. Oh nein, wenn wir schon einmal hier sind, dann will ich den Blick auch genießen und außerdem brauch ich jetzt bei der Hitze eine Pause. Die Preise sind hier der Hammer und es gibt noch nicht einmal eine Cola. Auf der Karte stehen nur Cocktails, Tee und Wasser. Na prima, aber das ist mir jetzt auch egal. Hauptsache etwas Flüssiges, egal was es kostet! Weitere Einkäufe werde ich auf unserer Kaffeefahrt heute sowieso nicht tätigen. Ich sammle lediglich die Gratisgeschenke ein, die es hier und heute in Hülle und Fülle gibt. Bis jetzt habe ich fünf Liter Sonnenbrand und drei Kilo Monstermückenstiche im Einkaufskorb. Absolut gratis! So etwas kann man doch nicht ausschlagen!
    Gut erholt und leicht erfrischt schlendern wir noch durch ein paar kleine Gassen und wollen uns gerade auf den Rückweg machen, als mein Mann ein geöffnetes Gartentor entdeckt. Schnell winkt er mich heran, damit ich einen kleinen Blick hineinwerfen kann.
    Ein Traum von einem Garten, ob ich hier wohl fotografieren darf? In der Ecke sitzen ein paar Männer unter den Bäumen und mein Mann schafft es erneut, dass ich mich im Garten umsehen darf. Ich laufe los und finde einen wunderschönen Seerosenteich und im Hintergrund das blaue Meer.
    Gerade

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