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Zurueck in die Nacht

Zurueck in die Nacht

Titel: Zurueck in die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Walter
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hypnotisiert anstarre. „Wer ist das? Ist das…“
    „Clarissa. Das
ist Clarissa.“
    „Und? Was steht
da?“
    Entnervt drehe
ich mich zu ihm um. „Keine Ahnung. Leider spreche ich kein Deutsch!“
    „Lass mal
sehen.“ Patti drängt mich zur Seite und studiert dann das Blatt.
    „Sag bloß, du kannst
Deutsch?“
    „Ein bisschen“,
entgegnet sie abwesend. „Habe ich als zweite Fremdsprache.“
    Stimmt, es gibt
da eine kleine Minderheit an unserer Schule, die Deutsch statt Französisch
lernt. Ich wusste nicht, dass sie auch dazu gehört. „Und? Was steht da?“
    Sie runzelt die
Stirn. „Also, wenn ich das richtig verstehe, ist sie verschwunden. Schon seit ein
paar Monaten.“
    „Verschwunden?“
Sofort habe ich ein schlechtes Gefühl. Das weckt böse Erinnerungen. „Weiß man,
wieso?“
    „Nein. Hier
steht, dass es keinerlei Spuren gibt. Niemand weiß, was mit ihr passiert ist.“
    Ratlos bleibe
ich stehen. „Ich wusste doch, dass was nicht stimmt. Was sollen wir jetzt tun?“
    „Wir gehen ins
Hotel zurück.“ Das ist Raphael. „Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee wäre,
jetzt dabei erwischt zu werden, wie wir nach ihr suchen. Drei Fremde mit einer
verrückten Geschichte. Vielleicht finden wir ja im Internet weitere Informationen
über den Fall.“
    Wortlos drehe
ich mich um. Er hat Recht. Und bevor wir nicht mehr wissen, können wir sowieso
nichts unternehmen.
    Im Hotel holt
Raphael seinen Laptop, ohne den er nie eine Reise antritt, aus seinem Rucksack,
fährt ihn hoch und loggt sich ins Internet ein. Schon nach kurzer Zeit werden
wir fündig. Wir sind ziemlich froh, dass wir Patti bei uns haben, denn ihr
Deutsch scheint recht passabel zu sein. Sie übersetzt die Informationen für uns
und nach kurzer Zeit wissen wir alles, was über Clarissas Verschwinden bekannt
ist. Nur leider ist das nicht viel. Sie ist eines Tages gegen Ende Juni einfach
verschwunden. Wie in Luft aufgelöst. Als sie morgens nicht zum Frühstück
erschienen ist, hat ihre Mutter nach ihr geschaut. Doch sie war nicht in ihrem
Zimmer. Ihr Bett war unbenutzt, ein Teil ihrer Klamotten fehlte sowie auch ihr
Geld und ihr Ausweis. Also ging die Polizei davon aus, dass sie abgehauen war,
und bemühte sich nicht weiter, nach ihr zu suchen. Der Fall war mehr oder
weniger zu den Akten gelegt und nur ihre Mutter schien noch nach ihr zu suchen.
    Ich kann mir
keinen rechten Reim auf die ganze Angelegenheit machen. Nach einer Entführung
klingt das alles nicht wirklich, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass
sie einfach so abgehauen wäre. Am wahrscheinlichsten finde ich, dass ihr
plötzliches spurloses Verschwinden mit Arik zusammenhängt.
    Raphael stimmt
mir zu, als ich meine Theorie erläutere. „Er scheint ja auch nicht mehr da zu
sein. Fragt sich nur, wo sie hin sind und warum sie überhaupt weg sind.“
    „Eigentlich
hatten sie das nicht vor“, stimme ich zu. „Irgendetwas muss passiert sein,
weswegen sie sich hier nicht mehr sicher gefühlt haben.“
    „Die Wächter?“
Fragend sieht er mich an.
    „Möglich.“
Unwillkürlich läuft mir ein Schauer über den Rücken. „Ich hoffe nur, sie haben
sie nicht erwischt!“
    „Das glaube ich
nicht“, mischt sich Patti ein.
    Überrascht sehe
ich sie an. „Und wieso nicht?“
    „Weil Clarissa
dann wohl keine Zeit gehabt hätte, ihre Klamotten mitzunehmen, oder?“
    Das stimmt. Ich
bin erleichtert. „Also haben sie sie vielleicht vorher bemerkt und sind deshalb
abgehauen?“
    „Es gibt wohl
nur einen Weg, das rauszufinden, schätze ich“, lässt sich wieder Raphael
vernehmen.
    „Und der wäre?“
    Er sieht mich
an, als ob ich eine ziemlich lange Leitung habe. „Na, nachschauen natürlich“,
antwortet er schließlich mit einem Achselzucken.
    Und darauf hätte
ich nun wirklich selber kommen können.
    Nach kurzem
Nachdenken beschließen wir, alle zusammen zu gehen und auch unser Gepäck
mitzunehmen. Denn je nachdem, was wir herausfinden, könnte es nötig sein,
spontan zu reagieren, und wenn ich allein gehe, hätten Raphael und Patti keine
Chance, mir zu folgen. Also schultern wir unsere Tasche und Rucksäcke, zahlen
unsere Hotelrechnung (auch wenn wir uns natürlich leicht so hätten
wegschleichen können, aber dazu ist Raphael zu ehrlich) und stehen dann auf der
Straße. Unser Plan ist einfach: Wir begeben uns zu Clarissas Haus und laufen
dort so lange rückwärts in der Zeit, bis wir sie irgendwann sehen.
    Allerdings gibt
es eine Schwierigkeit: Wir müssen zuerst mal

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