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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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Ahnung, wovon du redest.« Wieder überflog Rose den Brief. »O Gott, du glaubst, ich hätte sie davongetrieben?« Sie blickte ihren Mann voller Entsetzen an. »Bist du wirklich so naiv, James? Sie hat das selbst geschrieben! Siehst du denn nicht, dass sie wieder zu ihren alten Tricks greift? Sie spielt mit dir! Sie versucht, sich wieder in dein Leben zu drängen, und anscheinend gelingt ihr das wunderbar. O Gott, hilf mir!« Rose begann zu schluchzen. »Da lasse ich dich nur eine Woche allein, weil mich mein Sohn am anderen Ende der Welt gebraucht hat, und wenn ich zurückkomme, muss ich feststellen, dass deine alte Flamme dich wieder in ihren Klauen hat – genau das ist sie doch, nicht wahr?« Sie sprang auf; ihre Stimme wurde schrill. »Sie hetzt dich gegen mich auf! Dieses Luder!«
    Ein paar Mütter in der Nähe hielten ihren Kindern die Ohren zu und erdolchten James mit den Blicken, während er versuchte, seine Frau zu beruhigen.

    »Setz dich bitte wieder, Rose. Die Leute schauen schon her.« Er griff nach ihrer Hand und zog sie auf den Stuhl zurück. »Was du da sagst, entbehrt nicht einer gewissen Logik«, gab er zu.
    »Glaubst du wirklich, ich hätte ruhig dagesessen und Däumchen gedreht, wenn ich gewusst hätte, dass eine andere Frau ein Kind von dir erwartet? Ich hätte dich sofort zur Rede gestellt, James. Wir hätten einen fürchterlichen Streit bekommen. Bestimmt hätte ich das alles nicht – wie lange für mich behalten?« Sie sah auf das Datum des Briefes. »Von 1969! Himmel, da waren wir frisch verheiratet! Und da hattest du schon deine erste Geliebte?« Roses Stimme überschlug sich fast.
    James schüttelte kläglich den Kopf. »Das ist alles so lange her. Entschuldige, ich hätte dir das Schreiben nicht zeigen sollen.« Er brach ab – unschlüssig, was er als Nächstes sagen sollte. »Du hast diesen Brief ganz sicher nie zuvor gesehen?«
    »Natürlich nicht! Was glaubst du denn?«
    Er sagte nichts, sondern schüttelte nur den Kopf.
    »Die Sache ist sonnenklar, James – für mich jedenfalls. Sie hat ihn geschrieben – vermutlich letzte Woche oder so -, und prompt frisst du ihr wieder aus der Hand. Das ist das, was mich am meisten aufregt!«
    »Dazu besteht kein Grund, Rose. Ich habe nicht mit ihr gesprochen. Der Brief kam per Post.«
    Rose suchte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch, dabei ließ sie besagten Brief unauffällig in die Tasche gleiten. »Ich kann kein Taschentuch finden. Hast du eins dabei?«, schniefte sie.
    »Nein, leider nicht.« James bereute bereits, sie so aus der Fassung gebracht zu haben. Offenbar hatte er diese
Konfrontation nicht gut genug durchdacht. »Komm mit zum Auto«, schlug er vor. »Paul hat bestimmt ein Päckchen im Handschuhfach.«
    Rose schniefte ein letztes Mal, dann erhob sie sich gehorsam, schloss ihre Tasche wieder, klemmte sie sich fest unter den Arm und folgte ihm.

22. Kapitel
    S amantha war erleichtert, als Pablo darauf bestand, dass sie zu ihnen kommen und in ihrem Haus wohnen sollte. »Ihr« hieß sein und Pedros Haus. Pablo erklärte, dass sie beide zusammen in einem kleinen Haus ein paar Kilometer außerhalb von Haro wohnten. Er hatte Pedro angewiesen, sich zu ihr ins Auto zu setzen, damit sie sich nicht verfuhr.
    Samantha musste zuerst noch zum Hotel zurück, um ihren Koffer zu holen. Der Mann an der Rezeption versuchte, ihr den vollen Zimmerpreis zu berechnen, obwohl sie den Raum nur ein paar Stunden belegt hatte. Pedro griff ein, und letztendlich wechselte überhaupt kein Geld den Besitzer.
    »Danke«, sagte Samantha leise, als sie die Autotür öffnete. Pedro zuckte nur die Achseln, warf ihren Koffer in den Kofferraum und schlug die Klappe zu. Der Knall ließ sie zusammenzucken. Sie fühlte sich in Pedros Gegenwart mehr als nur ein wenig befangen. Er stieg ein und bedeutete ihr, den Wagen zu wenden, so interpretierte sie es jedenfalls. Offenbar mussten sie in die entgegengesetzte Richtung. Sie nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte, und machte sich daran, den Wagen in der schmalen Straße zurückzusetzen. Als sie sich mitten auf der Fahrbahn befand, ertönte plötzlich ein lautes, zorniges Hupen, und sie schrak erneut zusammen.

    »Ayeee! « Pedro winkte dem anderen Fahrer zu. »Diese Straße, sie ist... wie sagt ihr... es geht nur hier lang.« Er zeigte in die Fahrtrichtung, in der sie anfangs geparkt hatte.
    »Du meinst, das ist eine Einbahnstraße?«, vergewisserte sich Samantha nervös. »Fantastisch! Ich versuche gerade, in

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