Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
Vom Netzwerk:
vor.«
    Diesmal erwiderte er nichts darauf, sondern starrte nur stumm in den Eintopf, den Samantha zum Lunch für ihn zubereitet hatte.
    »Möchtest du denn, dass ich mit ihr spreche – über dich, meine ich, Papa?«
    »Nein, Liebes. Das bringt jetzt nichts mehr.« Pablo hob den Kopf und betrachtete seine Tochter zärtlich. »Aber ich habe das Gefühl, du hast auf einige Fragen immer noch keine Antwort gefunden.«
    Samantha schluckte hart. Sie wusste, dass er ihr jetzt die Gelegenheit gab, die eine Frage zu stellen, die nach wie vor ungeklärt im Raum hing. Sie holte tief Atem und nahm all ihren Mut zusammen.
    »Warum hast du uns verlassen, Papa?« Ihre Augen schimmerten feucht. »Du bist so ein kluger, gütiger, liebevoller Mann, und ich habe dich in dieser kurzen Zeit hier unendlich lieb gewonnen. Aber ich verstehe nicht, warum du damals einfach fortgegangen bist.«
    Pablo schob seinen Teller weg und schloss seine Tochter, die aufgestanden, vor seinen Füßen zu Boden gesunken war und den Kopf in seinen Schoß gelegt hatte, in die Arme, strich über ihr langes blondes Haar und versuchte, sie zu trösten, obwohl sich seine Augen ebenfalls mit Tränen füllten. »Es tut mir so leid, meine kleine Sami. Ich
bin überglücklich, dass du jetzt bei mir bist, aber es bricht mir das Herz, wenn ich an all die Jahre denke, die ich verpasst habe. Lo siento «, wiederholte er leise.
    Samantha hob den Kopf und sah ihn an. »Warum hast du uns denn dann verlassen?«, fragte sie noch einmal.
    »Sie hat mich fortgetrieben«, gestand Pablo nahezu unhörbar. »Sie wollte, dass ich gehe und euch in Ruhe lasse, und ich habe es irgendwann aufgegeben, mich noch länger gegen sie zur Wehr zu setzen. Ich hätte härter um dich und Enrique kämpfen müssen, aber sie sagte mir pausenlos, sie würde mich hassen, du würdest mich hassen, und ihr Kinder dürftet nicht unter den ständigen Auseinandersetzungen eurer Eltern leiden, sonst würdet ihr am Ende noch krank werden. Schließlich habe ich aufgegeben.« Er zuckte kläglich die Achseln. »Ich bin nun einmal keine Kämpfernatur, Sami. Ich kam einfach nicht mehr gegen sie an.«
    So sehr seine Worte sie auch trafen – jetzt hatte Samantha ihre Antwort. Kathleen und der Teufel Alkohol hatten Pablo davongetrieben, nichts sonst. Es gab kein düsteres Geheimnis; sie, Samantha, traf keine Schuld, sie war kein böses Mädchen gewesen. Schuld an allem war der verdammte Alkohol gewesen. Wie üblich.
    »Ich hasse sie«, flüsterte Samantha bitter, doch Pablo legte ihr einen Finger auf die Lippen.
    »Sprich nicht so über deine Mutter. Wir sind alle nur Menschen, und wir haben beide Fehler gemacht. Ich habe in meinem Leben selbst genug Schuld auf mich geladen – Dinge getan, die ich zutiefst bereue, aber...« Er brach ab und hob die Schultern.
    Als Pedro eine Stunde später zurückkam, hob er erstaunt die Brauen, als er Samantha zu Pablos Füßen sitzen
sah, ging aber nicht weiter darauf ein. Nachdem er in seinem Zimmer verschwunden war, wandte sich Pablo an Sam. »Du kümmerst dich ein bisschen um ihn, wenn ich es nicht mehr kann, nicht wahr, Sami?«
    »Das habe ich dir schon fest versprochen, Papa. Du redest, als würde ich nie wiederkommen. Ich will doch nur ein paar Tage in Irland bleiben, eine Woche allerhöchstens.«
    Pablo schloss kurz die Augen. »Wer weiß, was uns die Zukunft bringt. Ich möchte nur, dass du weißt, wie viel mir die letzten Wochen bedeutet haben und wie glücklich ich bin, dass du wieder ein Teil meines Lebens bist.«
    »Ich bin bald wieder da.« Sie zwang sich zu einem leisen Lachen, als sie aufstand und ihre Hose abklopfte.
    »Pedro bringt dich zum Flughafen. Ich bin zu müde, mein Liebes.« Pablo erhob sich mühsam.
    »Ich kann mir doch wieder einen Leihwagen nehmen, dann braucht Pedro nicht so lange zu fahren.«
    »Er besteht darauf, er sagt, die Fahrt macht ihm nichts aus.« Pablo blinzelte ihr zu. »Ein Jammer, dass ihr beide so eng verwandt seid. Ihr würdet ein schönes Paar abgeben.«
    Samantha lief rot an, was er zum Glück nicht bemerkte; er hatte sich abgewandt und schlurfte auf die Treppe zu. Auf der untersten Stufe blieb er stehen, hielt sich am Geländer fest und drehte sich zu ihr um.
    »Komm her und gib deinem alten Vater noch einen Kuss, meine kleine Sami.«
    Samantha lief zu ihm und umarmte ihn so fest, als wolle sie ihn nie wieder loslassen. »Vergiss nicht«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Folge stets deinem Herzen, dann wird alles gut.«

    »Ich weiß,

Weitere Kostenlose Bücher